Die neuen Zetor Utilix HT 45 und HT 55 Kleintraktoren muss man schon beinahe zwangsläufig der Kategorie „Kommunaltraktoren“ zuschlagen, schließlich sind beide Modelle serienmäßig mit einem stufenlosen hydrostatischen Getriebe ausgestattet, das für Arbeiten in diesem Bereich prädestiniert ist. Angetrieben werden die Zetor Utilix Traktoren von einem Perkins 4-Zylinder-Motor des Typs 404D-22 mit gut 2,2 l Hubraum, dessen Leistung von Zetor mit 31,4/42,7 kW/PS (bei 2.600 U/min Nenndrehzahl) im Utilix HT 45 und mit 36,3/48,7 kW/PS (bei 2.800 U/min Nenndrehzahl) im Utilix HT 55 angegeben wird. Nach welcher Norm die Leistungen ermittelt wurden, verrät Zetor leider nicht, dafür gibt es Angaben zur Zapfwellenleistung, die beim Utilix HT 45 laut Hersteller 23/31,2 kW/PS und beim Utilix HT 55 26,2/35,7 kW/PS beträgt. Laut Zetor erfüllt der Motor die Abgasnorm EU Stufe IIIA. Die Größe des Kraftstofftankes wird vom Hersteller mit 60 l angegeben.
Das hydrostatische Getriebe in der Baureihe Utilix verfügt über drei, per Schalthebel mechanisch vorwählbare Fahrbereiche und bietet etwa 30 km/h Höchstgeschwindigkeit. Eine Besonderheit bei diesem Getriebe ist die Geschwindigkeitsregulierung über zwei Gas-/Fahrpedale. Die beiden Pedale sind nebeneinander angeordnet, das linke dient der Vorwärts-, das rechte der Rückwärtsfahrt. Diese, insbesondere bei Staplern zu findende, Art der Bedienung, erleichtert das Reversieren, bedingt aber eine gewisse Eingewöhnung um Fehlbedienungen auszuschließen. Verzögert wird die Fahrt übrigens über nasse Scheibenbremsen in der Hinterachse. Die unabhängige, elektro-hydraulisch geschaltete Heckzapfwelle bietet beim Utilix die Drehzahlen 540 und 1000, weitere Optionen gibt es nicht. Die Allrad-Vorderachse hat Zetor bei den neuen Utilix Traktoren als Portalachse mit Kegelradantrieb ausgeführt. Bodenfreiheit und Wendigkeit profitieren von dieser Bauart – die minimale Bodenfreiheit wird mit 350 mm, der minimale Wendekreis mit 3.820 mm beziffert.
Die Hydraulik der neuen Zetor Traktoren Utilix HT 45 und HT 55 arbeitet mit einer Doppelzahnradpumpe, die laut Hersteller beim Utilix HT 45 33,5 l/min für die Arbeitshydraulik und 17,5 l/min für die Lenkung bereit stellt, beim Utilix HT 55 lauten die entsprechenden Werte 36,5 und 19,2 l/min. Der mechanisch geregelte Heck-Dreipunkt-Kraftheber der Kategorie I bietet nach Herstellerangaben 1.503 kg Hubkraft. Serienmäßig verfügen die Utilix Traktoren über zwei doppeltwirkende mechanisch bediente Zusatzsteuergeräte mit Anschlüssen im Schlepperheck. Ebenfalls zur Serienausstattung gehört ein Joystick-Bedienhebel (Kreuzschalthebel) für die Frontlader-Bedienung. Den passenden Frontlader für die Utilix Schlepper vom Typ ZC 55 liefert Zetor auf Wunsch ab Werk.
Die neue Kabine des Utilix entspricht dem, was man von einem Traktor dieser Größe und Ausstattung erwartet. Alles ist an seinem Platz, die Bedienung gibt keine Rätsel auf und der Zugang in die Kabine ist über zwei breite Türen bequem möglich. Als erfreulich darf die Tatsache bezeichnet werden, dass Zetor die Kabine serienmäßig mit einer manuellen Klimaanlage ausstattet.
Einen Hauch größer als der Utilix und mit mehr Motorleistung sowie Schaltgetriebe, dürfte der neue Zetor Hortus neben den beim Utilix beschriebenen Anwendungen auch als wendiger Helfer bei landwirtschaftlichen Arbeiten im Stall und auf dem Hof sowie kleineren Feldarbeiten eine gute Figur machen. Der Hortus 65 ist in den zwei Ausführungen „CL“ und „HS“ verfügbar, die sich lediglich in der Getriebeausstattung marginal unterscheiden. Angetrieben wird der Hortus CL/HS 65 von einem Deutz 4-Zylinder-Motor vom Typ TCD 2.9 L4 mit 2,9 l Hubraum. Eine externe gekühlte Abgasrückführung und ein Diesel-Oxidationskatalysator verhelfen ihm zur Erfüllung der Vorgaben der Abgasnorm EU Stufe IIIB. Die Leistung des Motors beziffert Zetor (ohne Angabe einer Norm) mit 50/67 kW/PS. Auch für den Hortus CL/HS 65 gibt Zetor eine Zapfwellenleistung an, die in diesem Fall 46,1/61,9 kW/PS beträgt. Der Dieseltank fasst beim Hortus CL/HS 65 laut Zetor 70 l.
Beim Getriebe für den neuen Hortus setzt Zetor auf ein mechanisches Wendegetriebe mit vier Gängen, drei Gruppen sowie zusätzlicher Kriechgang-Untersetzung, so dass insgesamt 24 Vorwärts- und Rückwärtsgänge verfügbar sind. Die Wendeschaltung – und das ist der einzige Unterschied zwischen den beiden Ausführungen – wird beim Hortus CL 65 mechanisch, beim Hortus HS 65 hingegen komfortabel mittels Power-Shuttle hydraulisch lastschaltbar betätigt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bei beiden Versionen etwa 30 km/h. Die Heckzapfwelle bietet beim Hortus CL/HS 65 serienmäßig die drei Drehzahlen 540, 540E sowie 1000 und wird unabhängig elektro-hydraulisch geschaltet. Wie der Utilix verfügt auch der neue Zetor Hortus über die nassen Scheibenbremsen und die Allrad-Vorderachse in Portal-Bauweise. Die minimale Bodenfreiheit gibt Zetor beim Hortus CL/HS 65 mit 465 mm, den minimalen Wendekreis mit 4.135 mm an.
Auch bei der Hydraulik des Hortus kommt eine Doppelzahnradpumpe zum Einsatz, die laut Zetor allerdings 39,1 l/min für die Arbeitshydraulik und 22 l/min für die Lenkung liefert. Der Heckkraftheber wird beim Hortus CL/HS 65 mechanisch geregelt, bietet nach Herstellerangaben 1.937 kg Hubkraft und entspricht der Kategorie II. Zwei doppeltwirkende mechanisch bediente Zusatzsteuergeräte mit Anschlüssen im Schlepperheck sind beim neuen Hortus ebenso serienmäßig wie der Joystick für die Frontlader-Bedienung. Auch für den Hortus CL/HS 65 ist mit dem Modell ZC 65 ein passender Zetor-Frontlader ab Werk verfügbar.
Die Kabine der Hortus CL/HS 65 Traktoren ist, abgesehen von unterschiedlichen Bedienelementen für das Getriebe, mit denen der Utilix Schlepper praktisch identisch. Auch Fahrer*Innen eines Hortus CL/HS 65 können sich über die serienmäßige manuelle Klimaanlage freuen.
Der Hortus CL/HS 65 hat mit dem Major CL 60 übrigens einen Konkurrenten im eigenen Haus. Zumindest was die Motorleistung betrifft, denn natürlich ist der Major CL 60 deutlich größer und schwerer als der kleine Hortus CL/HS 65.
Autor: Klaus Esterer
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