ZF ist der größte freie Anbieter stufenloser Traktorgetriebe und kann auf zehn Jahre Erfahrung in Produktion und Feldeinsatz zurückblicken. Unter den Markennamen ECCOM und S-MATIC sind nach Firmenangaben mehr als 60.000 stufenlose ZF-Getriebe weltweit im Einsatz.
Zukünftig werden alle Traktor-Anwendungen mit selbsttragenden Triebwerken mit dem neuen TERRAMATIC-Design bedient, dabei werden, so ZF, die besten Eigenschaften aus den bisherigen ECCOM- und S-MATIC-Getrieben vereint. Die modulare Gehäusestruktur erleichtert nach Herstellerangaben die Anpassung an unterschiedlichste Motoren, die mit den ZF- Lastschaltgetrieben vereinheitlichte Schnittstelle zur Hinterachse ermöglicht den parallelen Einsatz beider Getriebevarianten in einem Traktormodell. Die elektronischen und elektrohydraulischen Steuerungen sind unabhängig vom Leistungsbereich der Getriebe immer identisch.
Das TERRAMATIC-Getriebe ist somit ein zentraler Baustein des modularen ZF-Fahrantriebs für Traktoren. Dieser besteht aus einer einheitlichen Hinterachse mit Hubwerk und Zapfwelle, verschiedenen Getriebevarianten und den zugehörigen elektronischen Steuerungen sowie einer ebenfalls neu entwickelten Lenkachsenbaureihe mit der Bezeichnung TERRASTEER.
Die ersten serienreifen Modelle der neuen ZF-TERRAMATIC Baureihe decken den Leistungsbereich von 200 PS bis 320 PS ab. Die erzielten Geräusch- und Gewichtsreduzierungen sind, so ZF, ein deutliches Indiz für die konsequente Weiterentwicklung der CVT-Technologie.
Für vereinfachte Servicearbeiten weist die TERRAMATIC-Baureihe einen seitlichen Deckel auf, der auf der Innenseite den Hydrostaten aufnimmt und einen schnellen Zugang zu wichtigen Getriebebaugruppen ohne komplette Demontage des Antriebsstrangs gestattet. Das Design des Service-Deckels ermöglicht die Verwendung von Hydrostaten unterschiedlicher Bauweise.
In einem zweiten Entwicklungsschritt werden die TERRAMATIC-Getriebe mit einem Vorortsteuergerät ausgerüstet. Zu den Vorteilen des Vorortsteuergerätes gehört laut ZF, dass Getriebe und Elektronik dem Fahrzeughersteller als bereits geprüfte Einheit bereitgestellt werden können. Zusätzlich kann jedes Steuergerät mittels individueller Kalibrierung am Band-Ende oder später im Fahrzeug optimal auf den einzelnen mechanischen Antriebsstrang abgestimmt werden.
Als zukunftsträchtige Getriebebaureihe ist ZF-TERRAMATIC bereits konzeptionell für den Einbau des Generatormoduls TERRA+ vorbereitet. TERRA+ sorgt für den bedarfsgerechten Antrieb elektrischer Nebenverbraucher am Fahrzeug und für den Antrieb von Arbeitsfunktionen auf Anbaugeräten. Der Bauraum zwischen Dieselmotor und Getriebe bietet genügend Platz für den Generator. Systemseitig werden die elektrischen Komponenten durch ein ZF-Hybridsteuergerät ergänzt, welches unter anderem die Leistungsflüsse im elektrischen Netz steuert und über den Fahrregler in das Leistungsmanagement des Antriebsstrangs eingebunden ist.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer