Der ISOBUS Task-Controller Section Control ermöglicht eine automatische Teilbreitenschaltung in Abhängigkeit von GPS-Position und gewünschtem Überlappungsgrad. Mit Section Pilot bietet Joskin diese Technik nun an, um bei der Gülleausbringung Teilbreiten eines am Güllefass angebrachten Gülleinjektors, Ausbringbalkens oder Schleppschlauchverteiler automatisch zu schalten.
Joskin bietet bereits seit mehreren Jahren eine ISOBUS-Steuerung nebst Terminal für seine Güllefässer als Ausstattungsoption an. Mehr als 200 Fahrzeuge wurden laut Joskin bereits mit dieser Technik ausgerüstet. Ab sofort erfüllt die Joskin ISOBUS-App den Section-Control-Standard und kann so zur Teilbreitenschaltung genutzt werden. Voraussetzung hierfür ist – neben der grundsätzlichen ISOBUS-Ausrüstung inklusive der aktuellen App – ein GPS-System, das in der Lage ist, Standort-Informationen im ISOBUS-Standard an den Task-Controller Section Control zu senden. Eine externe GPS-Antenne sendet dann die Standort-Informationen gemäss des Section-Control Standards und die ISOBUS-App vergleicht diese Informationen mit den zuvor gespeicherten Positionen, um die Teilbreiten bei den schon gedüngten Flächen auszuschalten.
Angesichts der immer genauer werdenden Kontrollen von Stickstoffverlusten bei der Ausbringung, ist eine solche Steuerung sehr hilfreich, da die gesetzlichen Vorgaben sich damit besser einhalten lassen: somit werden Überlappungen zwischen zwei benachbarten Reihen, am Vorgewende, in den Ecken sowie bei Umgehen eines Hindernisses vermieden. Durch diese genauere Gülleverteilung wird sichergestellt, dass die gesetzlichen Vorschriften in solchen Bereichen nicht punktuell überschritten werden. In den Niederlanden gibt es sogar ein Förderprogramm für diese Technologie.
Um mit Section Pilot die GPS-gesteuerte Teilbreitenschaltung bei Joskin-Maschinen zu realisieren, managt Joskin die verschiedenen Ausbringreihen des Anbaugerätes durch die Steuerung von hydraulisch- und druckluftgetriebenen Verschlussmechanismen. Bei einem Joskin-Schleppschlauchverteiler PendiSlide mit 12 m Arbeitsbreite sind so beispielsweise 12 Teilbreiten möglich. Jede Sektion von Klemmbacken wird über ein einzelnes Elektroventil gesteuert. Die äußersten Teilbreiten können auch nur ein einziges Element umfassen (ein einziger Schlauch beim PendiSlide), um ein hohes Niveau bei der Steuerung analog zum GPS zu gewährleisten.
Falls benachbarte Reihen sich kreuzen, wird lediglich die Zufuhr des äußeren Schlauches ausgeschaltet, wenn der*Die Fahrer*In der bereits behandelten Fläche zu nahe kommt. Das Teilbreitenschaltung-Timing lässt sich auch einstellen, um einen grossen Abstand zwischen zwei benachbarten Reihen zu vermeiden. So lässt sich beispielsweise die Teilbreitenschaltung so einstellen, dass die Teilbreite ausgeschaltet wird, sobald die Überlappungsrate bei 50 % liegt (ähnlich wie beim Befahren mit dem äußersten Schleppschuh in den Fahrspuren der benachbarten Reihe). Natürlich erkennt, so Joskin, das ISOBUS-Terminal sofort den aus der Teilbreitenschaltung resultierenden Druck- und Durchflussunterschied und steuert dementsprechend das Hauptzufuhrventil des Verteilerkopfes, um die gewünschte Ausbringmenge zu erhalten.
Autor: Klaus Esterer
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