Mit dem eHoftrac stellte Weidemann auf der Agritechnica 2013 den Prototypen des nach Firmenangaben ersten vollelektrischen Hoftracs vor. Die Maschine wurde auf der Basis eines klassischen Weidemann Hoftracs vom Typ 1160 entwickelt. Dadurch kann der eHoftrac wie alle anderen Lader dieser Klasse auch mit sämtlichen Anbauwerkzeugen aus dem Weidemann-Programm arbeiten. Dank einer geschickten Platzierung des 400 Kilogramm-Akkus sollen die gleiche Standsicherheit und Kipplast wie bei der 1160er Serienmaschine erreicht werden. Je nach Einsatzprofil reicht eine Ladung des auswechselbaren Blei-Akkus mit 48 Volt Batteriespannung und 240 Ah Energieinhalt nach Unternehmensangaben für zwei bis vier Arbeitsstunden, die Ladezeit wird mit sechs bis acht Stunden angegeben.
Die Bedienphilosophie der Maschine ist gegenüber den Serienmaschinen ebenfalls unverändert. Die Steuerung erfolgt wie gewohnt über ein Fahrpedal und einen Joystick. Die Elektrotechnik ermöglicht dabei eine äußerst dynamische und kraftvolle Anfahrsituation. In der Summe rechnen die Konstrukteure mit einem geringeren Energieverbrauch von rund 48 Prozent und dadurch auch reduzierten Betriebskosten. Diese sollen durch den Wegfall von Kühlwasserkreislauf und hydraulischem Kreislauf für den Fahrantrieb, dem Entfall von Motorölwechseln sowie dem geringeren Anteil an verschleißanfälligen Bauteilen noch weiter zurückgehen.
Mit dem neuen Antriebskonzept will der Hoftrac-, Radlader- und Teleskopladerspezialist Landwirten und Pferdebetrieben eine Alternative bieten, um sowohl Abgas- als auch Lärmemissionen im Stall zu vermeiden.
„Der Akkuantrieb verbannt die Abgasproblematik komplett aus dem Stall und reduziert die Lärmbelästigung für den Fahrer, die Tiere und in engen Ortslagen auch für die Nachbarn weitgehend. Das ist aus unserer Sicht ein echter Fortschritt und für viele Betriebe eine interessante Alternative zum Dieselantrieb – zumal viele landwirtschaftliche Betriebe über eine Eigenstromerzeugung mit einer PV-Anlage verfügen“, begründete Weidemann-Geschäftsführer Bernd Apfelbeck die Entwicklung des Prototyps bei dessen Vorstellung auf der Messe. Weitere interessante Einsatzfelder sieht Apfelbeck bei Anwendungen in Lagerräumen empfindlicher Produkte wie Gemüse, Obst und anderen Lebensmitteln sowie bei Innenanwendungen in der Industrie.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer