Strautmann stellte zur Agritechnica 2011 eine Ergänzung zum Mischwagen Verti-Mix vor, die sogenannte Einstreuwalze. Mit dieser Funktionsergänzung kann man den Mischwagen nicht nur zum Futter mischen, sondern auch zum staubfreien Einstreuen in Boxenlaufställen mit verschiedenen, vermischten Einstreumaterialien benutzen.
Das Einstreuen der Boxenlaufställe stellt auf Milchviehbetrieben neben dem Melken und der Fütterung die dritte wichtige Säule in der täglichen Arbeitsbelastung dar. Bis zu 2 kg Einstreu täglich benötigt eine Hochleistungskuh; das sind auf einem 100 Kuh-Betrieb bereits mehr als 6 t/Monat. In der Praxis geschieht das Einstreuen der Kühe entweder manuell, oder mit speziellen Einstreugeräten, die aber nicht mischen können. Werden daher heutzutage verschiedene Einstreusubstrate wie Stroh, Torf, Sägespäne, Pferdemist und Kalk eingesetzt, so werden diese in der Regel im Futtermischwagen vermischt und anschließend manuell oder mit einem Einstreugerät im Stall verteilt.
Aus diesem Grunde hat Strautmann die sogenannte Einstreuwalze konstruiert. Sie wird seitlich neben dem Querförderband des Mischwagens angebracht und ist schwenkbar angebracht. So kann der Mischwagen zur Fütterung (Einstreuwalze nach unten geschwenkt), sowie zum Einstreuen (Einstreuwalze nach oben geschwenkt) eingesetzt werden, ohne dass der Anwender bei einer dieser beiden Arbeiten einen Kompromiss eingehen muss. Die hydraulisch angetriebene Einstreuwalze ist in der Geschwindigkeit variabel; dies ermöglicht nach Herstellerangaben unterschiedliche Einstreuweiten verschiedenster Einstreumaterialien von bis zu 8 m ohne Staubentwicklung, da das Einstreumaterial nicht geblasen, sondern lediglich geworfen wird. Mit einem Futtermischwagen, der mit einer Einstreuwalze ausgestattet ist, ist man daher laut Strautmann in der Lage, eine Doppelreihe Liegeboxen mit einer Durchfahrt von einer Seite aus einzustreuen. Ein Einstreuen jeder einzelnen Boxenreihe, wie bei bisherigen Lösungen mit speziellen Einstreugeräten, ist somit nicht mehr notwendig.
Die Einstreuwalze kann selbstverständlich an bestehenden Strautmann Futtermischwagen aus den Baureihen Verti-Mix und Verti-Mix Double, die über einen Austrag mit Querförderband verfügen, nachgerüstet werden. Die Ergänzung eines Futtermischwagens mit einer Einstreuwalze stellt, so Strautmann, auf den Milchviehbetrieben, die über einen befahrbaren Stall (befahrbarer Spaltenboden oder planbefestigter Stall) verfügen, die einzige Möglichkeit dar, mit einer Maschine das notwendige Einstreumaterial zu vermischen und auszutragen.
Im Prototypeneinsatz auf verschiedenen Praxisbetrieben hat sich laut Strautmann der für das Einstreuen notwendige Zeitaufwand um 60 % reduziert. Der große Zeitvorteil ist, so Strautmann, vor allem dadurch zu erklären, dass das vermischte Einstreumaterial nicht erst wieder vor dem Stall ausgeladen wird und im Anschluss mit einer anderen Technologie im Stall verteilt werden muss, sondern direkt vom Mischwagen aus in den Liegeboxen verteilt werden kann. Auf Grund dieser Tatsache ist die körperliche Belastung für das Einstreuen selbstverständlich wesentlich geringer als bei allen bisherigen Lösungen, denn es entfallen ganze Arbeitsgänge.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer