Die „Grüne Couch“ ist der Expertentreff aus Wirtschaft und Politik. Erstmals nimmt dort am Freitag, den 18. Juli, um 15 Uhr eine reine Frauenrunde Platz, bei der sich die „Damen des Waldes“ über ihre Rolle und den Berufsalltag in der Männerdomäne austauschen.
Frauen bestimmen, ob und wann ein Baum gefällt werden muss – aber man sieht sie nur selten mit Motorsäge oder im Cockpit von Harvester und Rückezug. Dennoch gestalten Sie die Zukunft der Wälder – zum Beispiel als Mitarbeiterin in einem Forstbetrieb, als Land- und Forstwirtin, Managerin in der Forstverwaltung, als Forstingenieurin, private Waldbesitzerin oder Forstpolitikerin. Am Freitagnachmittag gehört die „Grüne Couch“ fünf Frauen aus der Forstwirtschaft, die dort über ihren Berufsalltag berichten werden.
Die Forstamtsrätin Kirsten Joas (42), Forstrevier Niederseeon, berät bayerische Privatwaldbesitzer bei der Waldbewirtschaftung. Darüber hinaus nimmt sie hoheitliche Aufgaben wahr und macht Schulführungen. Als Mutter zweier Töchter gefällt ihr „die zumeist völlig freie Arbeits- und Zeiteinteilung und die hohe Selbstständigkeit“, die ihr die Bayerische Land- und Forstverwaltung als Arbeitgeber bietet. Haben Frauen einen anderen Blick auf die Forstwirtschaft als Männer? „Studien belegen, dass ihnen der Nachhaltigkeitsgedanke wichtiger ist“, sagt sie.
Die Forstingenieurin Regina Baumann (30) arbeitet als Servicestellenleiterin für die Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Hammelburg. Sie ist zuständig für Einsatzplanung und Personalangelegenheiten, darüber hinaus beschafft und koordiniert sie forstliche Dienstleistungen. In drei von insgesamt 41 Forstbetrieben in Bayern werden die Servicestellen von Frauen geleitet. „Über die Akzeptanz bei meinem Chef oder männlichen Kollegen kann ich mich nicht beschweren. Sicherlich habe ich es heute viel leichter als Kolleginnen, die sich vor 20 oder 30 Jahren im Wald behaupten mussten“, so Regina Baumann. Das praktische Handeln im forstlichen Alltag und der Bezug zum Wald und zur Natur sind ihr wichtig.
„Carpe diem. Carpe silvam“ – ist das Motto der Forstingenieurin Dr. Ruth Dirsch (33). Die Mitarbeiterin im Bereich Personalentwicklung der Bayerischen Staatsforsten und Gleichstellungsbeauftragte ist Mutter von drei Kindern. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen im Wissenstransfer, in der Personalentwicklung und im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Ihren Aufritt auf der „Grünen Couch“ wird sie nutzen, um den klassischen Forstbetrieb als modernen, familienfreundlichen Arbeitgeber vorzustellen, der auch Frauen ausgezeichnete berufliche Möglichkeiten bietet.
„Wir schaffen den Klimawandel“, so das Motto von Gabriele Hackner (45), Mitglied der Forstbetriebsgemeinschaft Eichstätt. Als leidenschaftliche Land- und Forstwirtin ist ihr Credo „Waldumbau und Verjüngung ohne Aufforstung“. Die Schwerpunkte ihrer beruflichen Arbeit liegen in der Waldpflege und im Holzrücken. Von der INTERFORST 2014 möchte sie Anregungen und Erkenntnisse in verschiedenen Bereichen der Forstwirtschaft mit nach Hause nehmen. „Ich freue mich auf das Treffen mit anderen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern und auf eine informative INTERFORST 2014.“ Aus ihrer Sicht sind forstliche Berufe längst keine Männerdomäne mehr.
Simone Grießer (35) arbeitet im Büro des Grießer Forstbetriebs. Dort ist sie zuständig für Organisation und Materialeinkauf. In dem dazugehörigen Laden verantwortet sie den Verkauf von Motorsägen, Schienen und Ketten. „Aus meiner Sicht, ist die Forstwirtschaft immer noch eine Männerdomäne. Als Frau muss man sich seine Akzeptanz durch sehr hohe Kompetenz und Fachwissen hart erarbeiten“, sagt sie. Auf der INTERFORST 2014 will sie neue Geschäftskontakte knüpfen und sich über Produktneuheiten informieren.
Und am Sonntag, 20. Juli, um 10 Uhr wird Angelika Schorer (55), Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im bayerischen Landtag, das Thema „Forst und Holz – unverzichtbare Säulen der bayerischen Wirtschaft“ auf der „Grünen Couch“ vorstellen. In ihrer Arbeit setzt sie sich dafür ein, „dass der Wald unfallfrei sowie boden- und naturschonend bewirtschaftet werden kann“. Der Schutz der Natur und deren sinnvolle Bewirtschaftung sind ihr „ein Herzensanliegen“. Sie freut sich auf das große Angebot an innovativer Forsttechnik auf der INTERFORST 2014 und die Gespräche mit Berufskollegen aus Landwirtschaft und Forst.
Das Programm der „Grünen Couch“ gestaltet der Bayerische Waldbesitzerverband und das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Das Programm der „Grünen Couch“ finden Sie unter www.interforst.de/de/rahmenprogramm/gruene-couch
Die INTERFORST 2014 – 12. Internationale Leitmesse für Forstwirtschaft und Forsttechnik mit wissenschaftlichen Veranstaltungen und Sonderschauen – findet vom 16. bis 20. Juli 2014 auf dem Münchner Messegelände statt.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer