Massey Ferguson hat nach eigenen Angaben sechs Jahre an der Konzeption der neuen IDEAL Mähdrescher (der übrigens auch mit einer DLG-Silbermedaille ausgezeichnet wurde) gearbeitet, 45 Prototypen in den USA, Südamerika, Australien und Mitteleuropa getestet und durch eine umfangreiche Kundenbefragung die Wünsche der Landwirte ermittelt. Das beeindruckende, graphitfarbene Ergebnis dieser Vorarbeit wird nun in Breganze, Italien, gefertigt und wurde auf der Agritechnica erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. 2018 soll eine limitierte Anzahl der MF IDEAL Mähdrescher ausgeliefert werden, die vollständige Auslieferung ist für 2019 vorgesehen.
In jedem der drei MF IDEAL Rotormähdrescher kommt ein anderer Motor zum Einsatz, allen gemein ist allerdings das Erfüllen der Abgasnorm EU Stufe IV/Tier 4f. Der MF IDEAL 7 wird von einem AGCO POWER Motor mit 9,8 l Hubraum angetrieben, der maximal 332/451 kW/PS leistet, der MF IDEAL 8 von einem MAN Motor mit 12,4 l Hubraum sowie einer Maximalleistung von 399/538 kW/PS und der MF IDEAL 9 von einem MAN Motor mit 15,2 l sowie 478/647 kW/PS (alle Leistungsangaben sind Herstellerangaben ohne Angabe einer Norm). Massey Ferguson hebt besonders die Kraftstoffeffizienz hervor, die durch den sogenannten DriveCenter-Motorabtrieb noch verstärkt wird: Dieser Antrieb für Schneidwerk, Dreschwerk und Häcksler verfügt über eine geringe Anzahl von Riemen und Ketten, was sowohl Leistungsverluste als auch Wartungsaufwand reduziert.
Für die neuen MF IDEAL Mähdrescher bietet Massey Ferguson MF PowerFlow-Schneidwerke mit Breiten von bis zu 12,20 m an, die nach Unternehmensangaben durch Transportbänder für einen ausgezeichneten Materialfluss und eine gleichmäßige Beschickung des Dreschwerks mit der Ähre voraus. sorgen. Für die Montage der Schneidwerke hat Massey Ferguson sich AutoDock einfallen lassen, ein optionales, automatisches Kuppelsystem, das sowohl den Antrieb per Gelenkwelle als auch die Hydraulik und Elektrik beinhaltet. Das auf dem Boden oder Schneidwerkswagen liegende Schneidwerk wird robotergestützt angekuppelt, ohne dass der Fahrer die Kabine verlassen muss.
Der neue MF IDEAL 7 verfügt über einen Rotor, die Modelle IDEAL 8 und 9 über den 4,84 m langen Dual-Helix-Rotor, der laut Massey Ferguson den aktuell längsten Dresch- und Abscheiderotor darstellt. Auch dieser Doppel-Rotor soll den Leistungsbedarf dämpfen, da das Stroh nicht unnötig gebrochen werden muss. Extra lange Niederdruckrotoren sollen die Kornqualität durch schonende Strohbehandlung erhöhen. Die MF IDEAL 7 und 8 sind mit einem 2.000 mm langen Standard Siebkasten ausgerüstet, während der IDEAL 9 über einen 2.200 mm langen High Capacity Siebkasten verfügt.
Das serienmäßige Korntankvolumen der neuen MF IDEAL Mähdrescher beziffert Massey Ferguson mit 12.500 l. Für die Modelle IDEAL 8 und 9 ist auf Kundenwunsch auch ein 17.100-l-Korntank erhältlich – nach Herstellerangaben der aktuell größte Korntank am Markt. Serienmäßig verfügen alle drei Modelle über eine Entladeleistung von 140 l/s – gerade bei Bestellung des größeren Korntankes empfiehlt es sich aber durchaus das optionale Abtanksystem Streamer 210 zu ordern, das mit 210 l/min auch diese´n Tank in angemessener Zeit leer bekommt.
Hänge mit bis zu 15 % Neigung sollen für die MF IDEAL-Mähdrescher durch das IDEALbalance-Sytem kein Problem darstellen, da zwei profilierte Auffangwannen unterhalb des Rotors dafür sorgen, dass das Korn-Spreu-Gemisch stets in optimaler seitlicher Verteilung verbleibt. Für steilere Gegenden bietet Massey Ferguson auch Modelle mit ParaLevel-Hangausgleich an, die weitere 15 % Gefälle aktiv ausgleichen können. Die ParaLevel-IDEAL-Mähdrescher sind immer mit dem 12.500-l-Korntank und Streamer 140 ausgerüstet.
Neben dem Umstand, dass der neue MF IDEAL-Mähdrescher seit Jahren der erste neu konstruierte Mähdrescher mit besonderen technischen Merkmalen sei, betrachtete die DLG-Expertenkommision die Nutzung bodenschonender Fahrwerkstechnik ohne Überschreiten der Transportbreite von 3,3 m als so innovativ, dass sie diesem Mähdrescher die oben erwähnte Medaille verlieh. Massey Ferguson unterstreicht, dass selbst der MF IDEAL 9 mit 800 mm breiten Reifen oder den neuen, intern entwickelten, gefederten TrakRide-Raupenfahrwerken unter einer Gesamtbreite von 3,3 m verbleibe. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Mähdrescher dieser Dimension kommen nicht ohne ein gehöriges Maß an Elektronik aus – mit der optionalen IDEALharvest-App werden die Einstellungen des Mähdreschers während des Betriebs automatisch angepasst. Mithilfe von 52 Sensoren steuert die App die Einstellungen des Rotors und der Siebe sowie die Drehzahl von Gebläse und Trommel, um stets ein Höchstmaß an Leistung und Effizienz der Maschine zu gewährleisten.
Und selbstverständlich verfügt der neue MF IDEAL über das Fuse Connectivity Gateway, das eine einwandfreie Übertragung und optimale Verwendung der Erntedaten, beispielsweise als Ertragskarte, sicherstellen soll.
In der neuen Vision-Kabine der MF IDEAL Mähdrescher empfängt den Fahrer nicht nur ein Panorama-Sichtfeld, dass sich durch Schwenken des Tech-Touch-Terminals erweitern lässt, sondern auch ein neuer, belüfteter Sitz, ein geräumiges Kühlfach und ein neues Informationsdashboard. Massey Ferguson unterstreicht außerdem den geringen Geräuschpegel.
Autorin: Magdalena Esterer
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