Silbermedaillen-Gewinner Innovation Award Agritechnica 2017:
MultiCoater CM 300, PETKUS Technologie GmbH, Halle 6, Stand E40
Bei der Beizung von Saatgut soll eine möglichst gleichmäßige Benetzung der Körner erreicht werden, handelsübliche Beizgeräte stellen dies durch eine intensive Durchmischung von Beize und Saatgut sicher. Mit zunehmender Trocknung der Beize auf dem Korn steigt allerdings die Abriebneigung deutlich an, was unter anderem zu hohen Heubachwerten, das heißt einem hohen Anteil von Staubabrieb führt. Mit dem MultiCoater CM 300 wurde ein System entwickelt, bei dem das gebeizte Saatgut in der Mischkammer besonders schonend behandelt und dort bereits getrocknet wird. Möglich macht das eine spezielle Luftpolstertechnik in Kombination mit metallfreien Deflektoren. Der MultiCoater beizt und trocknet gleichzeitig, verbessert das Fließverhalten und garantiert eine schonende Behandlung des Saatguts bei optimaler Kornbenetzungshomogenität. Es wird der Reibungsstress am Saatgut drastisch reduziert, so dass der Beizstaubabrieb erheblich verringert wird. Die gesetzlich vorgeschriebenen Heubachwerte werden dadurch deutlich unterschritten. Somit trägt dieses System dazu bei, die hohen Anforderungen an Abriebfestigkeit in der Praxis umzusetzen, um so einen positiven Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten.
Erstes proaktives automatisches Mähdreschereinstellungssystem, New Holland Agriculture (Italien), Halle 3, Stand D10
Die Aufrechterhaltung der maximalen Durchsatzleistung bei gleichzeitig akzeptablem Körnerverlustniveau und möglichst geringen Bruchkornanteilen ist eine große Herausforderung für den Mähdrescherfahrer über den gesamten Erntetag und somit entsprechend anstrengend. Um den Fahrer hier zu entlasten, hat New Holland den ersten vorausschauenden Mähdrescher entwickelt. Dazu werden zunächst die die Druschfruchterträge, die Topographie des Schlages sowie die Einstellparameter des Mähdreschers georeferenziert gespeichert. Bei der nächsten Überfahrt oder in der nächsten Ernte können diese Daten dann interpoliert werden, und das Einstellsystem des Mähdreschers reagiert frühzeitig auf wechselnde Erntebedingungen. Neben den bisher bekannten Sensoren respektive Regeltechniken wurde ein neuer Drucksensor in der Reinigung zur indirekten Messung der Beladung der Siebe als weiterer Bestandteil in das proaktive System integriert. Die Verweildauer des Druschgutes im Dresch- und Trennbereich der Rotorgehäuse wird über den Anstellwinkel der Leitschienen geregelt. Diese Technik beeinflusst neben der Rotordrehzahl die Effizienz eines Axialrotor-Mähdreschers in höherem Maße als die Veränderung der Dreschspaltweite. Der Bediener kann somit eine von drei verschiedenen Arbeitsstrategien vorwählen. Der Mähdrescher optimiert – aufgrund der vorliegenden Daten – die Mähdreschereinstellungen selbst, noch bevor das Schneidwerk das Erntegut schneidet und aufnimmt.
IDEAL Mähdrescher, AGCO International GmbH, Halle 20, Stand A26, Gemeinschaftsentwicklung mit AGCO GmbH – Fendt, Halle 20, Stand 26a, AGCO Deutschland GmbH Geschäftsbereich Massey Ferguson, Halle 20, Stand A 26b
In Bezug auf ein weiteres Größenwachstum von Mähdreschern der obersten Leistungsklassen zur Leistungs- und Effizienzsteigerung entwickelt sich die zulässige Straßentransportbreite immer mehr zum entscheidend limitierenden Faktor. Dies gilt insbesondere bei der Nutzung von Fahrwerkstechnik mit bodenschonenden großen Aufstandsflächen. Der neu entwickelte Mähdrescher IDEAL der Firma AGCO ist der einzige Oberklasse-Mähdrescher, der bei Nutzung bodenschonender Fahrwerkstechnik die Transportbreite von 3,3 Metern nicht überschreitet. Dies wird durch eine Dreschkanalbreite von 1,4 Metern erzielt. Es werden zwei 4,85 Meter lange Axialrotoren mit besonders langen Dresch- und Abscheidewegen mit einem Durchmesser von 0,6 Metern und Motoren mit bis zu 480 Kilowatt Leistung verbaut. Für kleinere Leistungsklassen ist der IDEAL Mähdrescher mit einem Axialrotor verfügbar. Der IDEAL-Mähdrescher von AGCO ist seit Jahren der erste neu konstruierte Mähdrescher mit besonderen technischen Merkmalen. Weitere besondere, auszeichnungswürdige Merkmale des IDEAL Mähdreschers sind die vollautomatische Koppelung der Erntevorsätze mit Erkennung, um die letzten Einstellungen des Vorsatzes zu laden. Seitenhangneigungen bis zu 15 Prozent werden durch neuartige, segmentierte Vorbereitungs- und Rücklaufböden kompensiert. Eine neue Sensorik zur Erkennung der Abscheideverläufe an Dresch- und Trennkörben sowie Reinigung ist die Basis für eine automatische Maschineneinstellung. Der IDEAL-Mähdrescher von AGCO ist seit Jahren der erste neu konstruierte Mähdrescher mit besonderen technischen Merkmalen.
Mehr zu diesem preisgekrönten Produkt erfahren Sie im Artikel „ALLES neu: Massey Ferguson präsentiert MF IDEAL Mähdrescher”.
SmartTurn, Holmer Maschinenbau GmbH, Halle 24, Stand A24, Gemeinschaftsentwicklung mit Reichhardt GmbH Steuerungstechnik, Halle 15, Stand F45
An Traktoren bieten Vorgewende-Managementsysteme die Möglichkeit, wiederkehrende Vorgänge aufzuzeichnen und als automatisierte Folge auf Knopfdruck oder ortsbezogen, GNSS-basiert ablaufen zu lassen. Gemeinsam mit der Firma Reichhardt hat Holmer exxact nun eine integrierte Software-Lösung für den vollautomatischen Wendevorgang eines Rübenroders am Vorgewende entwickelt. Diese führt sowohl das Ausheben und Einsetzen des Rode-Aggregats als auch die nötigen Lenkmanöver aus. Hierzu wurde das vorhandene mechanische Reihenlenksystem mit Vorgewende-Management von Holmer exxact mit der GNSS-gesteuerten Version von Reichhardt kombiniert und erstmals auf einen selbstfahrenden Köpfrodebunker – hier den Holmer Terra Dos T4 – angepasst. Das innovative System optimiert somit Wendevorgänge im Vorgewende und letztendlich die Beet-Einteilung eines zu rodenden Schlages. Dadurch werden Fahrstrecken auf der Erntefläche minimiert, was schließlich Bodendruck, Ernteverluste, Nebenzeiten und Kosten reduziert. Das Wesentliche liegt aber in der Fahrerentlastung – und das nicht nur bei der Nachtarbeit.
Ventor 4150 – 4-reihiger selbstfahrender Kartoffelroder mit Leistungsverdoppelung eines weltweit führenden Rodesystems, Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG, Halle 25, Stand F13
Wie in anderen landwirtschaftlichen Bereichen auch, ist es bei leistungsfähigen Kartoffelrodern die schiere Größe, die weiteren Leistungs- und Effizienzsteigerungen Grenzen setzt. Insbesondere die Breite von 3,5 m ist hier ausschlaggebend. Grimme hat beim Kartoffelroder Ventor 4150 erstmals das äußerst knollenschonende und sehr leistungsstarke Schrägelevator-Erd- und -Kraut-Trennsystem in eine vierreihige, selbstfahrende Kartoffelerntemaschine unter Einhaltung einer Transportbreite von 3,5 m integriert. In den beiden je zwei Reihen aufnehmenden Siebkanälen schließt sich an die aus zwei getrennten Gurten bestehende erste Siebkette eine durchgehende, steil ansteigende zweite Siebkette, die von einer weitmaschigen Krautkette mit Mitnehmern umschlungen wird, an. Der geteilte Gutstrom wird dann am Ende rechts respektive links aus dem jeweiligen Siebkanal geführt und an die beidseitig folgende Beimengungstrenneinrichtung übergeben, deren Dimensionierung und stufenlose Verstellbarkeit einen leistungsorientierten Durchsatz bei hoher Produktschonung sicherstellen. Durch den zum Patent angemeldeten Klappmechanismus können die beiden Beimengungstrenneinrichtungen so in die Maschine eingeschwenkt werden, dass die Transportbreite des Roders 3,5 m nicht übersteigt.
Sensosafe, Pöttinger Landtechnik GmbH, Halle 27, Stand C39
Mit Beginn der Mähsaison leben Rehkitze und andere Wildtiere besonders gefährlich, denn die Erntezeit des ersten Grasaufwuchses ist in den meisten Regionen auch die Setzzeit des Reh- und Niederwildes. Alle bisher entwickelten Hilfsmittel und Techniken blieben bislang ohne durchschlagenden Erfolg. Mit dem direkt am Mähwerk installierten Sensorbalken Sensosafe können versteckte Wildtiere nun über optische Infrarotsensoren mit integrierter LED-Beleuchtung während des Mähens erkannt und somit vor dem Mähtod bewahrt werden. Sobald die Infrarotsensoren ein verstecktes Tier erkennen, wird ein Signal an die Mähwerkshydraulik gesendet und das Mähwerk automatisch ausgehoben. Das entdeckte Wildtier bleibt ohne Schaden, und auch das zu erntende Futter ist nicht verschmutzt. Durch die eigens für diese Anwendung entwickelten Infrarotsensoren detektiert das System versteckte Rehkitze auch bei vollem Tageslicht und hoher Sonneneinstrahlung optimal, während andere Hindernisse, wie beispielsweise Maulwurfshügel, unterschieden werden.
Mehr zu diesem preisgekrönten Produkt erfahren Sie im Artikel „Neue Pöttinger SENSOSAFE Tiererkennung will Rehkitze retten”.
LiftCab, Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH & Co. KG, Halle 27, Stand G21
Da die modernen Maissorten immer ertragreicher werden, sind inzwischen deutlich größere Wuchshöhen von 4 m und mehr durchaus an der Tagesordnung. Der Fahrer des Häckslers ist dann täglich mit einer hohen beweglichen „Maiswand“ konfrontiert. Bei der Krone LiftCab wird die Kabine auf Knopfdruck um 70 cm angehoben, so kann der Fahrer diese anstrengenden Einsatzzeiten entschärfen und zudem einen komfortablen Überblick über Bestand und Abfuhrgespanne erreichen. Der sich ergebende Zwischenraum unter der Kabine lässt außerdem viel Platz für Service- und Wartungsarbeiten. Beim Feldhäcksler ist ein solcher Kabinenlift bislang einzigartig am Markt. Für den Fahrer bedeutet es eine deutliche Entlastung, wenn er nicht mehr den ganzen Tag gegen eine sich im gesamten Sichtfeld kontinuierlich bewegende „Maiswand“ fahren muss. Hinzu kommt ein Sicherheitsvorteil durch die Möglichkeit, Gefahren frühzeitig erkennen zu können.
Flexwave Grain Silo Unloading System, GSI Hungary Kft, Halle 20, Stand A26j, und Halle 6, Stand E33
Getreidesilos mit flachem Boden enthalten bei gleicher Höhe gegenüber Silos mit Auslauftrichter mehr Lagerkapazität. Nachteil bei der Entleerung sind die Restmengen, die trotz Austragstechnik keil- oder trichterförmig im Silo verbleiben. Zur restlosen Entleerung werden deshalb häufig zusätzliche Austragsschnecken eingebracht, wobei auch dort Restmengen von Hand an die Schnecken herangebracht werden müssen. Das bedeutet staubige, körperlich schwere und zeitintensive Handarbeit, die zudem durch gleichzeitig laufende Schnecken unfallträchtig ist. Das Flexwave Grain Silo Unloading System besteht aus zwei Luftkissen, die zunächst leer beidseitig der Austragstechnik in das Silo eingebaut werden. Sie bedecken den Boden und die Wand bis zur Höhe des Kegels, der sich bei der Entleerung typischerweise einstellt. Nach dem Befüllen mit Getreide liegen die Luftkissen flach auf dem Boden respektive an der Wand an. Bei der Entleerung des Silos rieselt das Getreide anfangs per Schwerkraft in die Austragstechnik. Sobald das Getreide nicht mehr selbst nachströmt, wird das erste Luftkissen gezielt mit Luft gefüllt. Dadurch drückt es den Getreidekegel nach und nach von der Wand zur Silomitte. Nachdem die erste Seite restlos entleert ist, beginnt auf der zweiten Seite der gleiche Prozess. Zuvor wird aus dem ersten Luftkissen die Luft abgelassen. Die luftleeren Kissen werden durch beschwerte Zugbänder wieder in die Ausgangsposition gezogen. Der Entleerungsprozess wird von außen automatisch überwacht. So kann das Silo ohne zusätzliche Handarbeit, und ohne dass Personen das Getreidesilo zum Entleeren betreten müssen, wieder befüllt werden. Das Flexwave Grain Silo Unloading System bietet somit eine sehr einfache Lösung an, die auch in bereits vorhandene runde Getreidesilos ohne Auslauftrichter eingebaut werden kann. Diese können trotz flachem Boden anschließend ohne zeitintensive und gefährliche Handarbeit komplett entleert werden.
SmaArt Kamerasystem für die automatisierte Blütenausdünnung mit Darwin, Fruit-Tec Adolf Betz, Halle 21, Stand E10
Die Behangregulierung, das heißt Blüten- respektive Fruchtausdünnung ist im intensiven Erwerbsobstanbau eine der wichtigsten Maßnahmen, damit die in der Vermarktung geforderte Fruchtgröße und Fruchtqualität erreicht werden können. Die größte Herausforderung bei der maschinellen Blütenausdünnung an Obstbäumen ist die Beurteilung der Ausdünnstärke und die optimale Einstellung der Spindeldrehzahl. Das Darwin SmaArt Kamerasystem ersetzt die subjektive Einschätzung der Blühstärke mit dem Auge durch eine objektive Erfassung mit einer Kamera. Hierfür erfasst eine Kamera vor der Ausdünnspindel die Blütendichte jedes einzelnen Baumes und leitet die Daten in Echtzeit an den Bord Rechner weiter. Dieser errechnet mittels eines Ausdünnalgorithmus die optimale Spindeldrehzahl und steuert die Ausdünneinheit. Diese Ausdünneinheit besteht aus einer Spindel, an der sechs Reihen Schnurleisten angeordnet sind, die durch die Rotation Blüten in der Fruchtwand entfernen. Die Intensität der Ausdünnung wird maßgeblich über die Drehzahl der Spindel gesteuert. Optional kann das System mit einem GPS-Empfänger kombiniert werden. Mit Hilfe des GPS-Systems ist es möglich, jeden einzelnen Baum zu erfassen und die Daten wie Blütenzahl und Spindeldrehzahl dem Baum zuzuordnen und später mit den Ertragsdaten zu vergleichen. Das SmaArt Kamerasystem für die automatisierte Blütenausdünnung mit Darwin kann als maschinelles System eine chemische oder manuelle Blütenausdünnung ersetzen. Mit seiner hohen Effizienz und der auf objektiven Parametern beruhenden Ausdünnstärke dürften die bisherigen Hauptursachen für die zögerliche Akzeptanz mechanischer Blütenausdünnung ausgeräumt worden sein.
Beacon+GPS+Sigfox -Fliegl COUNTER SX-/-Pöttinger PÖTPRO Guide, Fliegl Agrartechnik GmbH, Halle 4, Stand B43, Gemeinschaftsentwicklung mit Pöttinger Landtechnik GmbH, Halle 27, Stand C39
Damit Lebensmittelhersteller den Weg des Produkts vom Feld bis zum Verbraucher gemäß EU-Verordnung nachweisen können, setzt Fliegl bereits seit Jahren auf Beacons, in ihrer Ursprungsform kleine kostengünstige Bluetooth-Sender zur Maschinenkennung. Beim Fliegl COUNTER SX wurde die Beacon-Technologie um weitere Funktionalitäten deutlich erweitert, womit nun ein kostengünstiger und flexibler Einstieg in Smart Farming Technologien mit hohem Nutzen ermöglicht wird. Über die bisherigen Funktionalitäten hinaus nutzt der COUNTER SX die innovative Funktechnologie Sigfox, 3D-Sensoren und GPS. Über das Datenfunknetzwerk Sigfox ist eine sehr kostengünstige ständige Internetverbindung gegeben und somit eine mobilfunkunabhängige automatische Kommunikation zwischen den Maschinen und dem landwirtschaftlichen Betrieb möglich. Durch intelligente Auswertung der im Beacon integrierten 3D-Beschleunigungs- und Neigungssensoren nimmt er Bewegungsabläufe der Maschinen auf, analysiert durch entsprechende Algorithmen verschiedenste Prozesse, ordnet sie zu, speichert und versendet die gewonnenen Informationen. Dank sinkender Stückkosten und vereinfachter Anwendungsintegration empfiehlt sich die Beacon-Technologie für landwirtschaftliche Anwendungen. Als universelles System können Beacons Informations- und Dokumentationslücken unterschiedlichster Art schließen. Beim Einsatz eines Grubbers kann ein Beacon beispielsweise die Zustände Arbeit, Transport oder Pause erkennen und somit detaillierte Einsatzzeiten ermitteln. Beim Rundballenpressen kann er außerdem den Ballenauswurf und den Ablageort des Ballens erfassen. Er kann aber auch für andere Anwendungen, wie Diebstahlschutz, Tracking oder Temperaturüberwachungen, herangezogen werden.
Farmdok – Automatisierung landwirtschaftlicher Aufzeichnungen mit Smartphones, Farmdok GmbH, Halle 15, Stand G10
Die Aufzeichnungspflichten für landwirtschaftliche Betriebe nehmen weiter zu. Sie stellen die Landwirte vor immer neue Herausforderungen, auf Grundlage der Datendokumentation werden aber auch Prozessanalysen für eine Verbesserung der Unternehmensführung und der betrieblichen Entwicklung möglich. Immer sind dazu vollständige und plausible Daten vonnöten, die umso detaillierter und genauer ausfallen, je einfacher das Datenerfassungssystem zu bedienen ist. Farmdok ist eine Agrarsoftware für die mobile und automatische Dokumentation landwirtschaftlicher Maßnahmen direkt am Feld mit Smartphone oder Tablet. Die innovative Musterauswertung von Bewirtschaftungs- und GPS-Daten ermöglicht die nahezu vollständige Automatisierung der Datenerfassung. Durch den Farmdok TaskPrediction-Algorithmus werden Maßnahmen, das heißt Tätigkeiten inklusive Betriebsmittel, Mengen und Maschinen zu Arbeitsbeginn automatisiert vorgeschlagen, wobei durch eine umfassende Datenanalyse bereits an dieser Stelle eine hohe Trefferwahrscheinlichkeit der beabsichtigten Maßnahme erzielt werden kann. Der WorkCognition-Algorithmus dient zur zuverlässigen Erkennung und Ermittlung der bearbeiteten Fläche durch eine tiefgehende Fahrmusteranalyse ohne die Notwendigkeit von Geo-Fences. Dadurch können Straßen- von Feldarbeit unterschieden und ausgebrachte Fuhren gezählt werden. Der Landwirt profitiert durch Zeitersparnis und Komfort bei der Aufzeichnung bei einem Minimum an Bedienung. Das einfach zu bedienende System erfordert keine zusätzliche Hardware und ermöglicht damit einen kostengünstigen Einstieg in die Digitalisierung für Landwirte, Maschinenring oder Lohnunternehmer.
agrirouter, DKE-Data GmbH & Co. KG, Halle 15, Stand G38, Gemeinschaftsentwicklung AGCO International GmbH, Halle 20, Stand A26, und Halle 15, Stand G38k, Amazonen-Werke H. Dreyer GmbH & Co. KG, Halle 9, Stand H19, und Halle 15, Stand G38c, Grimme Holding GmbH, Halle 25, Stand F13, und Halle 15, Stand G38h, HORSCH Maschinen GmbH, Halle 12, Stand C41, und Halle 15, Stand G38i, Maschinenfabrik Krone Beteiligungs-GmbH, Halle 27, Stand G21, und Halle 15, Stand G38e, KUHN S.A., Halle 12, Stand C05, und Halle 15, Stand G38l, LEMKEN GmbH & Co. KG, Halle 11, Stand B42, und Halle 15, Stand G38j, PÖTTINGER Landtechnik GmbH, Halle 27, Stand C39, und Halle 15, Stand G38f, Rauch Landmaschinenfabrik GmbH, Halle 9, Stand D16, und Halle 15, Stand G38g, Same Deutz–Fahr Deutschland GmbH, Halle 4, Stand D28, und Halle 15, Stand G38m
Im Zuge der weiteren Digitalisierung der Landwirtschaft versuchen große Unternehmen mehrheitlich, ihre Kunden durch entsprechende proprietäre Lösungen an sich zu binden. Im Gegensatz dazu sind kleine und mittelständische Unternehmen allein kaum in der Lage, diese technische Herausforderung zu meistern. Aber auch bei den Landwirten selbst stehen die kritischen Themen Datensicherheit und Datenhoheit ganz oben im Fokus. Der AGRI-Router ist eine universelle Datenaustauschplattform für Landwirte und Lohnunternehmer, die Maschinen und Agrarsoftware herstellerübergreifend verbindet, um betriebliche Abläufe zu vereinfachen und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Nur der Nutzer legt fest, wer mit wem wie lange welche Daten austauscht. Immer gilt: Der AGRI-Router transportiert Daten, er speichert sie nicht. In Zusammenarbeit mit entsprechenden Farmmanagement Systemen werden so erstmals alle verfügbaren Daten zusammengeführt. Der AGRI-Router macht es somit dem Landwirt leichter, einen deutlichen Schritt in Richtung Digitalisierung zu machen.
SmartService 4.0, Amazonen-Werke, Halle 9, Stand H19
Immer komplexere Maschinen machen auch eine immer spezialisiertere Ausbildung der Servicetechniker nötig. Oft müssen aber die Werkstattmitarbeiter vor Ort Reparatur- respektive Wartungsarbeiten durchführen, um lange Standzeiten, beispielsweise bis zum Eintreffen des Werkskundendienstes, zu vermeiden. Im Umfeld immer komplexerer Maschinen nutzt Amazone SmartService 4.0 die Technologien der „Virtuellen Realität“ und der „Erweiterten Realität“, um für den Endkunden und den Kundendienst die Lern- und Schulungsprozesse weiter auszubauen und um die Kunden und Servicetechniker bei Wartungsarbeiten zu unterstützen. AMAZONE SmartService 4.0 ermöglicht sowohl einen multimedialen technischen Echtzeit-Support von Servicespezialisten für Servicetechniker, als auch im Bereich der Anwendungstechnik von Serviceberatern für Endkunden. Beim Echzeit-Support sieht der Servicespezialist/Serviceberater die Tätigkeiten des Servicetechnikers/Endkunden und kann entsprechende Warnhinweise respektive Arbeitsanweisungen geben. Dies wäre bei einem reinen Telefon-Support nicht gegeben.
Telematics Large Vehicle Alert System warnt Automobil-Fahrer vor Landmaschinen im Straßenverkehr, Claas-Vertriebsgesellschaft mbH Deutschland, Halle 13, Stand C02
Landwirtschaftliche Fahrzeuge im Straßenverkehr haben bei nicht-landwirtschaftlichen Verkehrsteilnehmern gemeinhin einen schlechten Ruf. Viele PKW- und LKW-Fahrer sind verunsichert, wenn sie den langsam fahrenden und oftmals sperrigen Landmaschinen oder Traktorgespannen auf schmalen Straßen oder hinter unübersichtlichen Kurven begegnen, vom Unfallpotenzial solcher Situationen ganz abgesehen. Das Telematics Large Vehicle Alert System von Claas ist das erste Verkehrssicherheitssystem, das die Fahrer vernetzter Automobile proaktiv über Position und Status von landwirtschaftlichen Maschinen auf ihrer Route informiert. Dafür wird der Standort der Landmaschinen aus den Telemetriedaten über Telematics respektive über eine Claas-App nahezu in Echtzeit an die Assistenzsysteme von PKW und LKW übermittelt. Durch den offenen Datenstandard können verschiedenste Navigationssysteme auf die von Claas gespeicherten Daten zugreifen und so eventuelle Warnmeldungen an die Verkehrsteilnehmer wiedergeben. Die Bevölkerung kann durch solche aktiven Systeme stärker auf Störungen hingewiesen werden. So wird bereits im Vorfeld eine Gefahrenabwehr ermöglicht respektive bessere Akzeptanz beim Einsatz großer Maschinen erreicht, denn Verkehrssicherheitssysteme haben für die Landwirtschaft eine große Außenwirkung.
Smart Crop Damage Identification – Intelligentes Erkennungssystem von Wildschäden, Agrocom Polska, Halle 15, Stand J12
Die herkömmliche Abschätzung der Jagd- und Unwetterschäden (Hagelschlag, intensive Niederschläge, Nachtfroste, Aufweichungen, Überschwemmungen) ist schwierig, arbeits- und zeitaufwendig, ungenau und daher wenig repräsentativ. Eine unklare Einschätzung der Schäden ist oftmals die Ursache für Auseinandersetzungen zwischen Geschädigten und beispielsweise Versicherungen. Nutzt man allerdings dreidimensionale bildgebende Verfahren wie das intelligente Erkennungssystem von Wildschäden Smart Crop Damage Identification (SCDI), können Jagd- und Naturschäden am Ende der Vegetationsperiode auch bei hochwüchsigen Pflanzen erfasst und eine Bewertung respektive Schadenseinschätzung vorgenommen werden. SCDI arbeitet mit 3D-Bildern, die mittels Drohnen in geringer Höhe aufgenommen werden. Dazu werden über die Planungssoftware parallele Bahnen mit fotografischen Längsrichtungen in stabilen Flughöhen erstellt. In SCDI werden die so aufgenommenen Bilder dann mit vorhandenen LIDAR-Laserdaten (light detection and ranging, Methode zur optischen Abstandsmessung) kombiniert und automatisch die Schäden auf den Flächen berechnet. Aber auch andere Fotoaufnahmen und Auswertungen sind möglich. Die intelligente Datenerfassung mit Hilfe von Drohnen behindert die Feldarbeiten nicht. Landwirten erspart das System im Gesamtbetrieb Arbeitszeit bei der Kontrolle von Beständen, bei der Tierbetreuung und bei der Qualitätssicherung.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer