Die Baureihe Centora besteht aus zwei neuen Modellen: MF 7280 mit 378 PS und MF 7282 mit 413 PS, beide auch erhältlich als komplette Auto Level-Version (mit Hangausgleich). Die neuen Mähdrescher verfügen über das einzigartige 8-Strohschüttler-System von Massey Ferguson. Das hocheffiziente, aber schonende Dreschsystem soll bei vielen Getreidesorten und Bedingungen für einen hohen Durchsatz sorgen. Gleichzeitig erzielt das Dresch- und Abscheidesystem laut Massey Ferguson außergewöhnlich eine gute Getreidequalität bei niedrigem Kraftstoffverbrauch und geringem Wartungsaufwand.
„Die Baureihe Centora ist eine Weiterentwicklung der einzigartigen und bewährten konventionellen Massey Ferguson-Mähdrescher. Kein anderer Hersteller bietet acht Strohschüttler. Im Vergleich zu einer Maschine mit sechs Schüttlern sorgt dieses System für ein Drittel mehr Druschleistung“, erklärt Martin Hamer, Harvesting Marketing Manager. Massey Ferguson bietet demnach als einziger Hersteller von Mähdreschern die Vorteile von acht Strohschüttlern für optimale Druschleistung unter allen Bedingungen bei geringer Leistungsanforderung und niedrigem Kraftstoffverbrauch. Mit einer Gesamtabscheidefläche von 6,68 m² bietet die Konstruktion mit acht Strohschüttlern laut Hersteller ein um 30 % höheres Leistungsvermögen als sechs Strohschüttler, da die Strohmatte besser gedreht, geschlagen und aufgeschüttelt wird, um alle eingeschlossenen Körner freizulegen. „Die konventionelle Bauweise ist sehr vielseitig. Sie liefert ihre Hochleistung nicht nur in vielen verschiedenen Getreidesorten und Bedingungen, sondern ermöglicht auch eine einheitliche Arbeitsleistung über den ganzen Tag. Bei der Mähdrescherleistung geht es nicht nur um schlagzeilenträchtige Zahlen in Tonnen pro Stunde. Entscheidend ist der Durchsatz pro Tag und Saison. Außerdem zeichnen sich die Centora Mähdrescher durch eine geringere Leistungsanforderung aus und verbrauchen bedeutend weniger Kraftstoff als angetriebene Abscheiderkonstruktionen.“
Die neuen Centora Mähdrescher sind, so der Hersteller, das Ergebnis der langjährigen Erfahrung und des enormen Know-hows von Massey Ferguson bei der Konstruktion konventioneller Mähdrescher. Sie sollen die neueste und beste Technologie zur Steigerung der Arbeitsleistung und zur Erleichterung der Erntevorgänge bei der heutigen hohen Ertragsvielfalt, unabhängig von Getreidesorte oder Feuchtigkeitsgehalt beinhalten.
Die neuen Centora Mähdrescher sind serienmäßig mit dem MF Powerflow-Schneidwerk ausgestattet. Das bewährte Powerflow-Schneidwerk beruht auf 30 Jahren Erfahrung im Feldeinsatz und kann laut Massey Ferguson den Durchsatz bei Raps um bis zu 73 %, bei Weizen um 15 % und bei Gerste um 12 % ohne Einstellungsänderungen bei der Umstellung des Erntegutes steigern. Eine optionale, preisgünstige Rapsschnecke soll die Leistung in hoch wachsenden Getreidesorten verbessern. Das Powerflow-Schneidwerk zieht das Erntegut mit Riemen über den großen Abstand von 1,14 m zwischen Messer und Schnecke. Die Riemen befördern das Getreide aktiv zur Schnecke, weshalb die Erntegutzufuhr nicht von der Vorwärtsbewegung der Maschine abhängen soll. Bei den Centora Mähdreschern ist das Powerflow-Schneidwerk serienmäßig mit der Niveauregelung Auto Level ausgestattet, so dass das Schneidwerk stets den Bodenkonturen folgt. Zudem verfügt es über die automatische Schnitthöhenregelung, mit der drei Höheneinstellungen auf Tastendruck abrufbar sind. Die automatische Haspeldrehzahl hält das vom Fahrer eingestellte Verhältnis zwischen Vorwärtsgeschwindigkeit und Haspeldrehzahl aufrecht, um jederzeit eine gleichmäßige Zufuhr zu gewährleisten. Die Auflagedruckregelung, Teil der Serienausstattung bei MF 7282 und MF 7282 AL sowie Option für MF 7280 und MF 7280 AL, stellt die niedrigste Schnitthöhe ein und soll gleichzeitig die Gefahr übermäßiger Bodenverdichtung minimieren: Eine starke Hilfe bei der Ernte niedrig wachsender, schwieriger und liegender Getreidesorten.
Das Erntegut wird von einem 1.680 mm breiten Schwungmasse-Dreschtrommel mit 600 mm Durchmesser gedroschen. Die acht austauschbaren Schlagleisten sind an 7 mm dicken Stützleisten angebracht, um nicht nur für Stabilität und Steifheit, sondern durch ihr zusätzliches Gewicht zudem für eine hohe Schwungmasse zu sorgen. So bleibt laut Hersteller der Schwung erhalten, damit das Erntegut bei gleichzeitiger Energie- und Kraftstoffersparnis frei durch das System geleitet werden kann. Der Druschvorgang beginnt, sobald das Erntegut eintritt, und wird über eine dicke Vordrusch-Reibleiste vor dem Dreschkorb geleitet. Das Material schlägt dann gegen den stabilen, elektrisch einstellbaren Dreschkorb mit seinen 12 Korbleisten. Der Korb wird verstärkt durch 10 mm dicke Seitenstützen sowie zehn Mittelstreben zur Versteifung selbst bei schweren Grassaaten. Das vielseitige Trommel- und Dreschkorbsystem ermöglicht, so Massey Ferguson, einen aggressiven Drusch für hohen Durchsatz bei minimalen Schäden an Korn und Stroh. Die Wendetrommel befördert das Erntegut dann in den Twin Speed-Rotationsabscheider von Massey Ferguson. „Dabei handelt es sich nicht um ein Dreschelement“, erläutert Hamer. „Die Aufgabe des Abscheiders besteht darin, das Strohvolumen zu maximieren und die Matte zu öffnen, um eingeschlossenes Korn zu befreien und das Stroh auf den Strohschüttlern zu verteilen.“ Die zwei Drehzahleinstellungen und der einstellbare Dreschkorb sollen den Kornschaden bei empfindlichen und spröden Erntegütern minimieren.
Das Constant Flow-System von Massey Ferguson gehört bei den Mähdreschern MF 7282 und MF 7282 AL der Baureihe Centora zur Serienausstattung und ist für MF 7280 und MF 7280 AL als leistungssteigernde Option erhältlich. Es passt die Vorwärtsgeschwindigkeit des Mähdreschers automatisch an die Last im Dreschwerk an. Durch Aufrechterhalten der richtigen Last sorgt das Constant Flow-System nach Herstellerangaben unter allen Bedingungen für optimale Leistung und reduziert die Ermüdungsgefahr für den Fahrer. Unabhängige Prüfungen belegen, so Massey Ferguson, dass diese Option die Arbeitsleistung bei vielen Erntegütern und unter vielen Bedingungen um bis zu 15 % steigern kann.
Die Centora Mähdrescher verwenden eine echte Stufenbodenreinigung mit zwei separaten Rücklaufböden. Im Gegensatz zu einer Schnecke, mit der das Korn befördert wird, können die Rücklaufböden das Korn mithilfe der bewährten Schüttelbewegung gleichzeitig befördern, reinigen und abscheiden. So werden Spreu und Stroh nach oben getrieben, während das Korn nach unten fällt. Wenn das Material vom ersten auf den zweiten Boden fällt, passiert es einen Luftstrom, um Spreu und Stroh abzuscheiden. Am zweiten Boden wird die Reinigung fortgesetzt, wobei ein weiterer Luftstrom den restlichen Leichtabfall beseitigt. MF verwendet ein vollständig separates Nachdreschsystem, bestehend aus einer kleinen Trommel mit Dreschkorb zur Verarbeitung der Überkehr, um das Korn wieder zum Boden zu leiten. „So gelangt die Überkehr nicht wieder in die Hauptdreschtrommel, und das ungedroschene Material kann sich nicht mit dem Korn vermengen. Gleichzeitig wird die Trommel entlastet“, erklärt Hamer. Der Korntankinhalt des Massey Ferguson 7282 Centora beträgt 10.500 Liter bzw. 9.500 Liter beim Massey Ferguson 7280 und allen Modellen mit Auto Level. Sämtliche Centora Mähdrescher entladen über einen hohen Drehturm, so dass der Entladevorgang laut Hersteller in allen Bogenpositionen in die höchsten Anhänger beschleunigt wird, um die Effizienz zu maximieren.
Die neuen Centora Mähdrescher werden von Sisu Diesel Citius-Motoren der neuesten Generation angetrieben. Diese Aggregate mit 8,4 Liter Hubraum, Common-Rail-Kraftstoffeinspritzung und vier Ventilen pro Zylinder entwickeln eine Höchstleistung von 378 PS bei MF 7280 und MF 7280 AL sowie 413 PS bei MF 7282 und MF 7282 AL. Das Powerboost-System ruft die Höchstleistung automatisch beim Entladevorgang ab.
Durch die hohe Leistungsabgabe in Kombination mit dem effizienten Erntesystem konnte Massey Ferguson alle Maschinen serienmäßig mit dem nach eigenen Angaben branchenführenden Häcksler für minimale Bodenbearbeitung ausstatten. Der Häcksler verfügt über insgesamt 108 Messer in acht Reihen. Die Häcksellänge kann ohne Werkzeuge eingestellt werden; ein feinerer Häckselschnitt wird erreicht durch die Verwendung einer „Dual Chop“-Leiste.
Neben dem eleganten, kraftvollen Erscheinungsbild soll das neue Design vor allem praktische Vorteile bieten: Die großen, hoch öffnenden Verkleidungen erleichtern den Zugang bei Wartung und Instandhaltung. Die nach Herstellerangaben erstklassige Fahrerumgebung beinhaltet eine serienmäßige Klimaautomatik sowie ungehinderte Sicht auf das Schneidwerk durch die großflächige Windschutzscheibe. Die Bedienelemente in der Armlehnenkonsole am Sitz sind laut Massey Ferguson ergonomisch angeordnet, so dass sämtliche Einstellungen problemlos vorzunehmen sind.
Die Massey Ferguson Centora Mähdrescher arbeiten mit einem Datavision II-Bildschirm und hochwertiger Leittechnik. So kann der Fahrer die gesamte Maschine über ein Touchscreen bedienen sowie den Kornverlust überwachen, Ertrag und Feuchtigkeit erfassen und mit einem GPS-System natürlich auch Ertragskarten erstellen. Viele der Touchscreen-Navigationsfunktionen lassen sich wahlweise auch über den Multifunktionshebel steuern. Die Centora Mähdrescher können zudem mit AutoGuide ausgerüstet werden. Diese Lenkautomatik soll die Ertragsleistung durch das Ausschließen von Überlappungen optimieren und die zusätzliche Arbeit durch die genaue Anpassung an jede einzelne Bahn verringern.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer