Die selbstfahrenden GUSS Gebläse-Spritzen kommen ohne Bedienperson an Bord aus und umfassen auch keine Kabine. So kann das Risiko von Chemikalienexpositionen reduziert werden – die Spritzen werden per Fernüberwachung gesteuert. Eine Person kann bis zu acht autonome Geräte gleichzeitig betreiben
Alle drei Modelle, die GUSS, die Herbicide GUSS, und die Mini GUSS werden von John Deere Stage-V-Dieselmotoren mit 4,5 l Hubraum angetrieben, die nach Herstellerangaben 129/175 kW/PS leisten; für weniger regulierte Märkte ist auch eine Tier-3-Motorversion verfügbar. Ein reversierender Clean-Fix-Motorlüfter soll eine effiziente Kühlerreinigung unter staubigen Bedingungen bewirken. Der Kraftstofftank von GUSS und Herbicide GUSS fasst GUSS Automation, LLC, zufolge 341 l, um eine Einsatzdauer von 13 bis 14 Stunden zu ermöglichen, die Tankkapazität der Mini GUSS wird mit 291 l angegeben, was etwa 12 Stunden Einsatz erlaubt.
Für das Manövrieren in engen Pflanzreihen und anspruchsvollen Sonderkulturen setzt GUS bei allen Gebläsespritzen auf Allradantrieb und Allradlenkung. Das Gewicht der GUSS und Herbicide GUSS beträgt laut GUSS Automation, LLC, 5,3 t, für die Bereifung werden drei Varianten angeboten: 380/85R24 (Standard), 320/85R24 (schmal) sowie 400/80R24 (bodenschonende Low-Impact-Option). Die leichtere Mini GUSS (4 t) fährt auf BKT MP 567 (10.5-20) – eine Größe, die speziell für Traktion und Stabilität für Obst- und Weinbau entwickelt wurde.
Die Konstruktion der GUSS Gebläsespritzen ist stark auf Langlebigkeit ausgelegt: Motorhaube, Dach, Türen und das Gebläsegehäuse bestehen aus Edelstahl. Der Spritzmitteltank der grösseren GUSS umfasst 2.271 l und ist ebenfalls vollständig aus Edelstahl gefertigt, der der Mini GUSS 1.514 l.
Für den Luftstrom der GUSS Gebläsespritzen sorgt ein 36-Zoll Direktantrieb-Gebläse von Breeza. Die Ausbringung übernimmt eine hydraulisch angetriebene Zentrifugalpumpe von Myers, die eine gleichmäßige Versorgung der Sprühdüsen gewährleisten soll.
Die drei Modelle unterscheiden sich, abgesehen von der Größe, dahingehend, dass sie für unterschiedliche Einsatzfelder gedacht sind. Die Herbicide GUSS basiert auf der GUSS, ist darüber hinaus allerdings mit Unkrautsensoren für's Spot-Spraying ausgerüstet und bietet verstellbare Ausleger für unterschiedliche Feldbedingungen. Die Mini GUSS ist als Standard mit 28 Keramikdüsen ausgerüstet, kann aber auch mit einem Weinbau-Turm mit 22 Keramikdüsen oder mit einem Apfelturm mit 44 Keramikdüsen ausgestattet werden.
Für die Navigation setzt GUSS auf GPS, LiDAR und firmeneigene Software. Die neue Gebläsespritze ist mit neun Sensoren ausgestattet, die Unkräuter präzise erkennen und Herbizide ausschließlich punktgenau ausbringen. Diese Technologie minimiert sowohl den Chemikalieneinsatz als auch die Abdrift – ein Vorteil für Umwelt- und Verbraucherschutz.
GUSS Automation wurde John Deere zufolge 2018 von Dave Crinklaw gegründet. Weltweit sind inzwischen mehr als 250 Maschinen im Einsatz, die gemeinsam über 500.000 autonome Betriebsstunden absolviert und mehr als eine Million Pflanzen behandelt haben. Nach der Übernahme durch John Deere bleibt GUSS als Marke und Unternehmen bestehen; Produktion und Belegschaft in Kingsburg, Kalifornien, bleiben unverändert. Vertrieb und Service erfolgen weiterhin exklusiv über den John Deere Handel.
Bereits vor dem offiziellen Messedebüt wurden die GUSS-Gebläsespritzen im John-Deere-Innovationszentrum im spanischen Parla getestet und europäischen Mandel-, Nuss-, Oliven- und Weinproduzenten vorgestellt – mit durchweg positivem Echo. John Deere arbeitet nach eigenen Angaben an der Zertifizierung, um die Maschinen künftig europaweit anbieten zu können. Darüber hinaus plant der Konzern, GUSS stärker in weitere Präzisionslandwirtschaftssysteme einzubinden, darunter Smart Apply, das eine besonders zielgenaue Applikation bietet und bis zu 50 % an Chemikalien und Wasser einsparen soll.