Schüler der August-Claas-Schule in Harsewinkel arbeiten in einem außergewöhnlichen Projekt. In einer „Schüler Company“ absolvieren sie eine Art Handwerkerausbildung neben ihrer Schule. Ihre Ausbilder sind Rentner – vor allem Claas-Rentner - die ihr Können und Wissen kostenlos zur Verfügung stellen. Der „Ausbildungsbetrieb“ ist eine stillgelegte Gärtnerei.
Jetzt stellten die Jugendlichen der Familie Claas, der Claas-Geschäftsführung und vielen anderen Gästen ihr Meisterstück vor – einen voll funktionierenden luftgekühlten Vier-Zylinder-Dieselmotor aus den 60er Jahren, den sie unter fachmännischer Anleitung restauriert hatten. Der restaurierte Motor ist jetzt im Claas-Museum im Harsewinkler Technoparc zu sehen sein.
Helmut Claas beleuchtete auf der Veranstaltung, warum Claas seinerzeit in die Motorenproduktion eingestiegen war. „Die auf dem Markt verfügbaren Dieselmotoren waren entweder zu schwer, zu groß, zu schwach oder zu teuer“, sagte er. „Claas hatte jedoch schon immer Mut, Neuland zu betreten. Deshalb begannen wir mit der Entwicklung eines eigenen Motors. Und mit der Einführung des selbstfahrenden Mähdreschers SF im Jahre 1955 gingen auch die ersten Claas Motoren, die LD 40 mit zunächst 60 PS in Serie.“ (Mehr zur Claas-Mähdreschergeschichte unter „75 Jahre Mähdrescher in Europa")
Bis zum letzten Produktionsjahr 1966 wurden insgesamt 4.280 Stück des LD 40 hergestellt. Da die neuen Mähdrescher in den späten 60er Jahren andere Anforderungen an die Motorenkapazitäten stellten und man einen neuen Sechs-Zylinder-Motor auch auf dem Markt bekommen konnte, stellte Claas die Produktion ein. „Wir wollten uns weiterhin auf unsere Kernkompetenz die Erntetechnik konzentrieren“, sagte Helmut Claas.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer