John Deere verspricht für die neuen 9000er Selbstfahr-Feldhäcksler eine Durchsatzsteigerung pro PS sowie eine Erhöhung des Kernel Processing Score (CSPS) als Maß für die Körneraufbereitung bei Mais um 10 % bei gleichzeitig um 10 % reduziertem Kraftstoffverbrauch pro Tonne Erntegut. Alle die Leistungssteigerung ermöglichenden Maßnahmen fasst John Deere unter dem so genannten HarvestMotion Konzept zusammen. Ein Teil dieses Konzeptes sind die in der Serie 9000 verwendeten Motoren, die beim Häckseln mit Drehzahlen von ca. 1500 U/min gefahren werden. Während im neuen Modell 9600 ein John Deere PSX 6-Zylinder-Motor mit 13,5 l Hubraum Verwendung findet, setzt John Deere bei den Typen 9700 bis 9900 auf den Liebherr D9512 A7 04 V-12-Zylinder-Motor mit 24,2 l Hubraum. Die Motor-Maximalleistung (ohne Angabe einer Norm) beziffert John Deere mit 460/625 kW/PS im 9600, 566/770 kW/PS im 9700, 640/870 kW/PS im 9800 und 713/970 kW/PS im Top-Modell 9900. Die Motoren erfüllen nach Herstellerangaben die Abgasnorm EU Stufe V. Die Größe des Kraftstofftankes beziffert John Deere mit 1.100 l beim Einstiegsmodell 9600 und mit 1.500 l bei den Modellen 9700 bis 9900. Beim Getriebe der neuen John Deere Selbstfahr-Feldhäcksler handelt es sich um das bekannte, vollautomatische ProDrive.
Um bei den neuen 9000er Modellen die Leistungssteigerung im Vergleich zur bisherigen Serie 8000 zu ermöglichen, hat John Deere die Breite des Förderkanals und der DuraDrum Messertrommel deutlich erhöht. Die Messertrommel bietet demnach laut Hersteller bei unverändertem Durchmesser von 670 mm eine Breite von nicht weniger als 850 mm (Serie 8000: 680 mm); 850 mm gibt John Deere auch als Breite für den Vorpresskanal an. Unverändert ist hingegen die mögliche Messeranzahl von 40, 48, 56 oder 64 Stück, mit der die DuraDrum Messertrommel gefahren werden kann. Entsprechend der höheren Motorleistung und des verbreiterten Förderkanales respektive der breiteren Trommel verfügen die Häcksler über einen verstärkten Antriebsstrang und einen neuen Hauptrahmen, der auch die Motoren aufnimmt.
Neu bei den 9000er Häckslern ist auch der Körnerprozessor XStream KP, der laut John Deere an den gestiegenen Durchsatz angepasst wurde. Die Entwicklung des XStream KP erfolgte nach Unternehmensangaben gemeinsam mit dem amerikanischen Körnerprozessor-Spezialisten Scherer. Als Besonderheiten des XStream KP nennt John Deere den großen Durchmesser von 250 mm und die Rollen-Drehzahldifferenz von 50 %. Dadurch konnte nach Herstellerangaben die Aufbereitungsintensität bei allen Schnittlängen um 10 % erhöht werden. Der neue 9900 kann ausschließlich mit dem XStream KP bestellt werden, für die übrigen Modelle gibt es als Alternative auch den Premium KP Prozessor. Während die Aufbereiterrollen beim XStream KP wahlweise mit Standard Sägezahn Profil oder neuem XCut Profil geliefert werden, ist beim Premium KP Körnerprozessor lediglich das Standard Sägezahn Profil verfügbar. Beide Ausführungen der Aufbereiterrollen liefert John Deere auch mit der bekannten DuraLine Oberfläche. Als weiteres Merkmal der Aufbereiter nennt John Deere die Temperaturüberwachung der Walzenlager, die fortwährend über den Zustand des Prozessors informiert, so dass unnötige Maschinenausfälle vermieden werden. Um einen schnellen Wechsel zwischen Gras- und Mais-Einsatz zu ermöglichen, kann der Körnerprozessor nach Herstellerangaben in nur fünf Minuten abgekoppelt und ausgeschwenkt werden.
Der neue selbstfahrende John Deere Feldhäcksler 8600 stellt gewissermaßen das Bindeglied zwischen den beiden Baureihen 8000 und 9000 dar. Wie der 9600 wird er von dem John Deere PSX 6-Zylinder-Motor mit 13,5 l Hubraum und 460/625 kW/PS Maximalleistung angetrieben, verfügt aber über den schmaleren Standardkanal und die DuraDrum Messertrommel mit nach Herstellerangaben 670 mm Durchmesser und 680 mm Breite. Mit diesem Modell richtet sich John Deere nach eigenen Angaben an Kunden, die einen Häcksler mit erhöhter Motorleistung suchen, dabei aber nicht auf eine Transportbreite unter 3 m verzichten möchten. Die geringere Breite der Häckseltrommel ermöglicht es laut John Deere beim 8600 – wie auch bei den Modellen 8100 bis 8500 – selbst mit bodenschonender Vorderradbereifung der Dimension 710/75R42 unter 3 m Transportbreite zu bleiben.
Sowohl die 9000er als auch die 8000er Selbstfahr-Feldhäcksler lassen sich laut John Deere mit dem kompletten AMS-Sortiment für die Präzisionslandwirtschaft ausstatten. Dazu zählen unter anderem das automatische Lenksystem AutoTrac, das RowSense Lenksystem für die Orientierung entlang der Maisreihen, Active Fill Control (AFC) zum automatischen Befüllen der Anhänger beim Anhäckseln sowie der neue HarvestLab 3000 NIR (Nah-Infrarot)-Sensor für die Messungen von Ertrag, Feuchtigkeit und Inhaltstoffen wie Eiweiß, Stärke, Zucker sowie Rohfaser. HarvestLab 3000 ermöglicht zudem die automatische Schnittlängenanpassung (AutoLOC) und Siliermitteldosierung in Abhängigkeit vom Trockensubstanzgehalt.
Autor: Klaus Esterer
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