Bei den Top-Modellen JAGUAR 980 und 970 verzichtet Claas ab sofort auf das Doppel-Motoren-Konzept DOUBLE SIX. Statt der bisherigen Ausstattung mit zwei Motoren von Mercedes Benz kommen jetzt Einzel-Motoren von MAN in Verbindung mit der neuen Motorleistungssteuerung DYNAMIC POWER zum Einsatz – im JAGUAR 980 ein V12-Motor mit 650/884 kW/PS und im JAGUAR 970 ein V8-Motor mit 570/775 kW/PS (Leistungen nach ECE R120 bei 1.800 U/min laut Hersteller).
Die neue Motorleistungssteuerung DYNAMIC POWER passt die Motorleistung automatisch an die aktuellen Einsatzbedingungen an und fordert damit dem Motor nur die Kraft ab, die gerade benötigt wird. Die optimale Motorauslastung des JAGUAR liegt bei 1800 U/min. Eine erhöhte Motordrehzahl bedeutet zugleich mehr Dieselverbrauch. Ist der JAGUAR nicht voll ausgelastet, beispielsweise bei einem dünneren Schwad, kann die Motorleistung reduziert werden. DYNAMIC POWER erkennt den Teillastbereich und passt die Motorleistung in bis zu 10 Leistungsstufen automatisch an. Somit arbeitet der JAGUAR immer im wirtschaftlichen Drehzahlbereich von 1800 U/min und spart dadurch, so Claas, ganz erheblich Kraftstoff. Die Kombination von DYNAMIC POWER mit dem Tempomat soll neben der Kraftstoffersparnis auch für eine deutliche Fahrerentlastung sorgen: Ist eine optimale Geschwindigkeit abgestimmt, ermöglicht dies einen konstanten und damit wirtschaftlichen Arbeitsprozess der gesamten Einsatzkette. So wird die Arbeit mit den leistungsstarken JAGUAR Feldhäckslern laut Claas auch unter stark schwankenden Einsatzbedingungen oder Beständen mit geringen Aufwüchsen deutlich wirtschaftlicher.
Die JAGUAR Modelle 960, 950 und 940 werden weiterhin mit den Mercedes Benz V8-Motoren OM 502, der JAGUAR 930 wie bisher mit dem Mercedes Benz Reihensechszylinder OM 460. Die Leistung nach ECE R120 bei 1.800 U/min gibt Claas für diese Modelle mit 480/653 kW/PS, 390/530 kW/PS, 350/476 kW/PS und 315/428 kW/PS an.
Als Ergänzung zum bekannten Trockenmasse-Sensor wird beim Claas JAGUAR 900 jetzt optional auch die Schnittlänge automatisch und trockenmasseabhängig angepasst. Der Fahrer kann im CEBIS vorab den Regelbereich einstellen. Bei einem Trockensubstanzgehalt von beispielsweise 40 % soll eine Schnittlänge von 4 mm und bei einem TS-Gehalt von 30 % 8 mm Schnittlänge erzielt werden. So soll der JAGUAR automatisch eine perfekte Silage für die optimale Verdichtung auf dem Silo erzeugen – auch bei Beständen mit sehr ungleichmäßigen Trockensubstanzgehalten.
Neu beim Claas JAGUAR 900 ist auch die Beschleuniger-Spalteinstellung mit automatischer Gutflussreinigung. Zur Selbstreinigung des Häckselaggregats wird hierbei das Schaufelrad bei jedem Messerschleifvorgang einmal auf maximalen und einmal auf minimalen Spaltabstand gefahren. Anschließend erfolgt die Einstellung der zuletzt gewählten Position. So funktioniert der Gutfluss im JAGUAR laut Claas auch unter schwierigen Einsatzbedingungen stets zuverlässig.
Flexibilität in der Erntearbeit ist heute unverzichtbar – auch und vor allem in der Arbeit mit dem Feldhäcksler. So bietet Claas jetzt neben dem Standard CORN CRACKER mit 196 mm oder 250 mm Walzendurchmesser auch einen neuen MULTI CROP CRACKER (MCC) mit großem Walzendurchmesser an. Der MCC lässt sich nach Herstellerangaben durch schnelles und einfaches Tauschen der Walzen an unterschiedliche Erntebedingungen oder Feldfrüchte anpassen. Ein perfekter Häckselgutaufschluss soll durch die Möglichkeit unterschiedlicher Walzenprofilierung oder geänderter Walzendrehzahlen gegeben sein. Der extrem robuste Aufbau wurde laut Claas für höchste Durchsätzen entwickelt. Als Vorzüge des MULTI CROP CRACKER nennt Claas die sehr robuste Konstruktion für hohe Durchsatzleistung, die hohe Flexibilität für unterschiedlichste Einsätze (Mais, Sorghum, Getreide, etc.), die Möglichkeit des schnellen Austauschens der einzelnen CRACKER Walzen sowie die Möglichkeit zur individuellen Anpassung des Grades der Häckselgutaufbereitung. Hinzu kommt die hohe Dichtigkeit im Crackergehäuse gegen Verschmutzung in der Maschine und die perfekte Zugänglichkeit durch servicefreundliche Handhabung.
Für mehr Sicherheit sorgt beim Claas JAGUAR 900 die Heckkamera. Über den Monitor der Heckkamera behält der Fahrer den Überblick nach hinten – auch wenn er rückwärts fährt. Automatisch erfolgt der Bildwechsel im Monitor zwischen Krümmerkamera und Heckkamera bei der Bewegung des Fahrhebels in die Rückwärtsfahrt. Das Ankuppeln von Anhängern wird sicher vom Fahrer wahrgenommen. Das System bietet eine zusätzliche Sicherheit und Übersicht über den gesamten Heckraum.
Eine erweiterte CEBIS Software mit neuen Funktionen soll die Bedienung der Claas JAGUAR 900 Feldhäcksler für den Fahrer noch komfortabler machen, zum Beispiel der Schnellzugriff zur Aktivierung von wiederkehrenden Anwendungen wie der Krümmersteuerung (OPTIFILL) oder der on-board-Drucker mit auswählbaren, kundenspezifischen Druckparametern.
Neu beim Claas JAGUAR 900 ist auch eine zusätzliche Bereifungs-Variante. Der neue Reifen CerexBib von Michelin, in den Größen IF 800/70R32 für die Triebachse und VF 620/70R26 für die Lenkachse, vergrößern die Aufstandsfläche und bieten nach Herstellerangaben zugleich mehr Traktion bei größter Bodenschonung. Die Kombination dieser neuen Reifen mit der Reifendruckregelanlage auf der Vorderachse des JAGUAR erweitert laut Claas den Regelbereich und die Einsatzmöglichkeiten.
Dank der neuen Wartungsbeleuchtung sind, so Claas, Servicearbeiten auch bei Dunkelheit kein Problem. Unter den Seitenklappen und der Heckklappe sowie in den Staufächern für Werkzeug und Batterie können optional Arbeitsscheinwerfer montiert werde. Eine Handlampe mit Magnetfuß sorgt für die Ausleuchtung im Frontbereich. Serienmäßig ist, dass die Arbeitsscheinwerfer durch die Nachleuchtfunktion (Coming home) nach Abschalten der Zündung 60 sec. weiterleuchten. Über die optionale Wartungsbeleuchtung wird auch die Stufenbeleuchtung des Aufstieges aktiviert. Durch diese Komfortlösung verlässt der Fahrer die Kabine auch bei Dunkelheit sicher.
Die Vorsätze der ORBIS Familie 450/600/750 und 900 sind mit wenigen Umbaumaßnahmen zusätzlich zur Maisernte auch in dünnstängeligen Halmgütern für die Ganzpflanzensilage einsetzbar. Eine neue schlanke Mittelspitze im Maisgebiss sorgt für ein gleichmäßiges Stoppelbild. Zusätzliche Räumer auf den Einzugskegeln optimieren den Gutfluss. Darüber hinaus lässt sich über die unterschiedlichen Drehzahlen die Vorsatzgeschwindigkeit anpassen.
Je nach Bedarf bietet Claas den JAGUAR 900 jetzt in zwei Ausstattungs-Paketen an. Das „BIOGAS“ Paket umfasst die Ausstattung mit V-MAX 36 Messertrommel, Mais Messer und Gegenschneide, INTENSIV CRACKER L 125 und ACTISILER 20. Im „BUSINESS“ Paket stattet Claas den JAGUAR 900 mit QUANTIMETER, TM Sensor, automatischer Schnittlängeneinstellung, Kraftstoffverbrauchsmessung, Auftragsmanagement und TELEMATICS aus.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Claas nach eigenen Angaben bereits 30.000 JAGUAR Feldhäcksler produziert hat. Im Jahre 1972 lief der erste selbstfahrende Feldhäcksler im Werk Harsewinkel vom Band. Auf der Agritechnica 2011 wird Claas neben den neuen JAGUAR 900 Feldhäckslern und weiteren Neuheiten in Halle 13, Stand C17 anlässlich des 30.000er-Jubiläums deshalb ein JAGUAR-Sondermodell in einer attraktiven Lackierung präsentieren.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer