WEDA erläutert, dass übliche Larvenmast-Verfahren aufwändig seien, da pumpfähiges Futter erst in Plastikkisten ausdosiert werde, um diese auf einem Rollenbandsystem weiterzutransportieren. Anschließend werden die Junglarven hinzugegeben, und die Kisten müssen erneut von einem Roboterarm oder Mitarbeitenden auf Paletten gestapelt werden, um in die Hauptmast befördert zu werden. WEDA rechnet vor, dass pro Dosiervorgang und Larvenbesatz eine Kiste benötigt werde, die in der Anschaffung etwa 8 Euro koste. Bei einer täglichen Fütterung von 100 t Substrat seien etwa 12.500 Kisten pro Tag erforderlich. Dies führe bei der Anschaffung und auch bei der Instandhaltung zu hohen Kosten; in der Mast, die etwa 7 bis 10 Tage dauert, vervielfacht sich diese Summe nochmals. Laut WEDA reduziert der Verzicht auf Plastikkisten den anfallenden Plastikmüll erheblich und spart wiederkehrende Investitionen von bis zu 800.000 Euro alle 2 bis 3 Jahre.
Das neue Larvae-Belt-System von WEDA reduziert nach Herstellerangaben diese komplexen Arbeitsschritte auf ein vollautomatisiertes, effizientes Verfahren. Anstatt in Kisten werden die Larven dabei auf offenen Förderbändern ähnlich den Trockenkotbändern in der Legehennenhaltung gemästet. Eine spezielle Rinnenform sorgt dafür, dass weder Substrat noch Larven seitlich abfallen können. Bei einer Füllhöhe von 60 mm pro Band werden etwa 75 l Futtersubstrat pro Meter gefüttert und anschließend mit Larven besetzt. Danach werden die Bänder angehalten und die Larven können sich etwa 7 bis 10 Tage entwickeln. Im Anschluss wird das Larvae Belt wieder gestartet und die erntebereiten Larven fallen zusammen mit dem Fraß auf ein Querförderband, welches sie dem nachgelagerten Prozessschritt übergibt.
Idealerweise werden in einer Insektenproduktion je nach Raumhöhe 6 bis 12 Larvae Belts übereinander montiert und mehrere solcher Einheiten nebeneinandergestellt. So entsteht eine Art Regalsystem als Mastanlage mit einer Länge von etwa 50 m.
Die Funktionsweise des Larvae Belt ist WEDA zufolge einfach und effizient: Das pumpfähige Futter wird zunächst durch ein Dosierventil auf das laufende Förderband gegeben, wobei die Dosiermenge an die Geschwindigkeit des Dosierbandes angepasst ist. Dadurch wird das Band gleichmäßig mit Substrat gefüllt. Im Anschluss werden die Junglarven auf das Band gefördert. Larven und Substrat können aufgrund der speziellen Rinnenform des Transportbandes nicht runterfallen. Während der Mastphase steht das Larvae Belt still, damit die Larven Zeit haben, zu wachsen. Durch den Abstand von 30 cm zwischen den Bändern ist eine sehr gute Belüftung gewährleistet – der Gang zwischen den „Regalreihen“ dient zusätzlich als Zuluftkanal. Am Ende der Mastzeit wird das Band wieder gestartet und die erntebereiten Larven, die zu Mastbeginn vorne aufgesetzt wurden, fallen mitsamt dem Fraß auf ein Querförderband zur Weiterverarbeitung.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer