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Agritechnica 2011: Zwei Goldmedaillen und 39 Silbermedaillen für innovative Neuheiten (Teil 3)

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Artikel eingestellt am:
04.10.2011, 11:44

Quelle:
DLG e.V.
www.dlg.org

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Mit dem dritten Teil schließen wir unsere Artikelserie über die mit einer Agritechnica Gold- oder Silbermedaille 2011 ausgezeichneten Neuheiten ab und stellen 13 weitere Medaillengewinner vor. Weitere Informationen über die ausgezeichneten Agritechnica Neuheiten 2011 gibt es in den Berichten „Agritechnica 2011: Zwei Goldmedaillen und 39 Silbermedaillen für innovative Neuheiten (Teil 1)“ und „Agritechnica 2011: Zwei Goldmedaillen und 39 Silbermedaillen für innovative Neuheiten (Teil 2)“.

Zentraler Messerantrieb für Schneidwerke, New Holland Agriculture Equipment Spa, Turin, Italien, Halle 3, Stand D06
Übliche Messerantriebe bei Schneidwerken sind entweder einseitig, oder bei großen Arbeitsbreiten von mehr als zehn bis elf Metern beidseitig angebracht. Beidseitige Antriebe müssen synchronisiert werden, um Vibrationen der sonst nicht exakt gegenläufigen Messer zu minimieren. Darüber hinaus wird das Schneidwerk breiter, weil der Messerantrieb seitlich montiert ist. Das breitere Antriebsgehäuse kann Verluste beim Teilen der Druschfruchtbestände verursachen. Der neue zentrale Messerantrieb von New Holland befindet sich daher in der Mitte des Schneidwerkes zwischen Schneidtisch und Gleitkufe und treibt zwei gegenläufige Messerhälften nach außen an. Die Konstruktion erlaubt eine einfachere Erweiterung auf größere Schnittbreiten und arbeitet ebenso vibrationsarm, wie ein einfacher Messerantrieb. Das Schneidwerk ist im Vergleich zum einseitigen Antrieb beidseitig gleichgewichtig und beide Seitengehäuse sind schmaler. Dies erleichtert das Handling und die Bestandesteilung. Außerdem wird der hydraulische Antrieb geschwindigkeitsabhängig geregelt und bei Wendemanövern ausgeschaltet, wodurch Schnittqualität und Verschleißverhalten optimiert werden. Er stellt daher eine wegweisende Detailverbesserung in der Druschfruchternte dar.

Speedtronic, Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG, Damme, Deutschland, Halle 2, Stand C33
Bei den Ring- oder Überladeelevatoren in Kartoffelerntemaschinen wird die Umlaufgeschwindigkeit zumeist einmal manuell auf die maximal erforderliche Förderleistung während des Rodens eines Schlages eingestellt, um Verstopfungen des Hochförderelementes zu vermeiden. Diese ausschließlich an der Funktionssicherheit orientierte Einstellung ist bei wechselnden Erntegutdurchsätzen häufig zu hoch und beinhaltet ein verstärktes Beschädigungsrisiko der Kartoffeln beim Beschicken des Elevators sowie der Übergabe der Knollen auf das Transportfahrzeug. Durch die sensorgesteuerte Füllstandsoptimierung „Speedtronic“ wird die Umlaufgeschwindigkeit des Elevators automatisch so variiert, dass immer ein größtmöglicher Befüllungsgrad der Förderelemente sichergestellt ist. Dies reduziert nachhaltig die mechanischen Belastungen der Kartoffeln an den Übergabepunkten und entlastet den Fahrer zusätzlich von zeitaufwendigen manuellen Steuerungsfunktionen.

NIRS-Technik zur Bestimmung von Inhaltsstoffen bei frischem und siliertem Erntegut, CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH, Harsewinkel, Deutschland, Halle 13, Stand C17
John Deere HarvestLab – Inhaltsstoffmessung für Erntegüter, John Deere Vertrieb, Bruchsal, Deutschland, Halle 13, Stand C30
Gras und Mais haben sich als Handelsgut für Viehbetriebe und Biogasanlagen etabliert. Die bisherigen Abrechnungskriterien nach Ertrag und Trockenmasse reichen für eine qualitätsorientierte Bezahlung nicht aus. Mit der NIRS-Technologie und den genau ermittelten Kalibrierkurven besteht jetzt die Möglichkeit, während der Ernte online, neben der Feuchte auch die Inhaltsstoffe, wie Zucker, Stärke, Protein, ADF, NDF und Rohasche, zu ermitteln. Daraus ergeben sich Informationen für einen qualitätsgerechten Handel und Hinweise für die Produktionstechnik. Eine Verbesserung und Optimierung der Silier- und Gärprozesse sind ebenfalls möglich.

Comprima – Wickelkombination mit automatisch höhenverstellbarer Folienstreckeinheit, Bernard Krone GmbH Maschinenfabrik, Spelle, Deutschland, Halle 27, Stand G15
Beim Einsatz von Rundballenpressen mit variabler Presskammer in der Silageernte können die Ballendurchmesser durch die unterschiedlichen Verwendungszwecke variieren. Für einen sauberen und gleichmäßigen Wickelprozess müssen die Wickeleinheiten dann manuell, mit Kurbel- oder Schraubarbeit, der jeweiligen Größe angepasst werden. Über einen Drehwinkelsensor passt sich jetzt die Arbeitshöhe des Folienwicklers automatisch dem Ballendurchmesser an. Ballen von 1,0 m bis 1,75 m Durchmesser lassen sich jetzt ohne Kompromisse wickeln.

Hydro-pneumatische und traktorintegrierte Mähwerksentlastung CONSTANT-FLOAT mit rechnergestützter Regelung des Auflagedruckes, Bernard Krone GmbH Maschinenfabrik, Spelle, Deutschland, Halle 27, Stand G15
Mit zunehmender Arbeitsbreite und technischer Ausstattung steigen die Gewichte der Mäheinheiten. Die höheren möglichen Arbeitsgeschwindigkeiten erschweren einen „schwebenden“ Schnitt. Für eine Futter- und Materialschonung hat sich die Balkenentlastung bewährt. Das CONSTANT-FLOAT reguliert automatisch den Auflagedruck nicht nur über Druck- und Speicherblasen in der Mäheinheit, sondern neu auch in Kombination mit einer offenen Steuerung mit dem Schlepper und Winkelsensoren an den Mähbalken. Damit ist eine kontinuierliche und immer aktive Entlastung in jeder Mähwerksposition gegeben.

Moisture Cable (Feuchtemess-Kabel), Bintec GmbH & Co. KG, Schwandorf, Deutschland, Halle 6, Stand E12
Die automatische Trocknersteuerung anhand von Messdaten (Temperatur, Kornfeuchte und Luftfeuchte) ist eine Möglichkeit zur Effizienzverbesserung im Trocknungsprozess. Denn dadurch kann die Luft- und Wärmemenge an den Trocknungsverlauf angepasst und die Leistung deutlich verbessert werden. Das Moisture Cable der Firma Bintec bietet jetzt erstmals die Möglichkeit, diese Informationen kontinuierlich im gesamten Getreidestapel zu erfassen und den Trocknungsverlauf zu dokumentieren. Diese Technik kann in allen existierenden Trocknern nachgerüstet werden und die notwendigen Daten zur Automation liefern. Die Echtzeitmessung und automatische Regelung des Trocknungsprozesses wird damit Realität. Weitere Details hierzu siehe Artikel „Temperatur und Feuchtigkeit im Getreidelager flexibel messen mit dem neuen Bintec OPI-Integris Feuchtemess-Kabel

Seedector – Radartechnik für Echtzeitmessungen von Gutströmen, MSO Messtechnik und Ortung GmbH, Bad Münstereifel-Schönau, Deutschland, Halle 17, Stand G11
„Seedector“ beruht auf einer neuen technischen Lösung der leitungsgeführten Gutstrommessung mit Radartechnologie. Die Reflexion der ausgesendeten Mikrowellen am bewegten Gutstrom oder am Einzelkorn wird dabei zur Messung des Durchsatzes oder zum Zählen der Körner genutzt. Das Sensorsystem mit integrierter intelligenter Elektronik kann zum Beispiel an Sämaschinen zur Echtzeitmessung der Detektion von Teilblockaden, Überprüfung von Abschaltungen oder Messung von Mehrfachbelegungen eingesetzt werden. Das neue Messverfahren zeichnet sich durch seine einfache und flexible Konstruktion, seine kompakte Bauweise, geringe Kosten und Unempfindlichkeit gegen Verschmutzung aus. Mit diesen Vorteilen – zum Beispiel gegenüber optischen Lösungen – hat die Radartechnologie ein erhebliches Potenzial zum Einsatz in der Landtechnik, zum Beispiel bei pneumatischen Düngerstreuern oder Sämaschinen.

RTK CLUE – Kostengünstiges, herstellerunabhängiges GPS-RTK-Netz, Reichhardt GmbH, Hungen, Deutschland, Halle 16, Stand A09
Die Vorteile hochgenauer GPS-Lenksysteme zur Fahrerentlastung, Teilbreitenschaltung oder zum Datenmanagement können aufgrund der hohen Kosten zur Anschaffung einer RTK-Station oder zur Nutzung von RTK-Diensten von vielen Anwendern bisher kaum genutzt werden. RTK CLUE bietet jetzt eine Option für einen flächendeckenden kostengünstigen Einsatz dieser Technologie durch den Zusammenschluss mehrerer – bereits vorhandener – RTK-Stationen. Die Auswahl geeigneter RTK-Basisstationen, die Zusammenarbeit und die Kosten werden dabei von den Beteiligten selbst festgelegt. Die auf ISOBUS aufbauende Technologie nutzt Mobilfunk und Internet und ist herstellerunabhängig in Bezug auf die RTK-Basisstation, den Rover am Fahrzeug, das Bedienterminal und die Farmsoftware. Darüber hinaus können – bei Bedarf – auch Daten eines RTK-Netzwerkes genutzt werden.

ISOBUS Lenksysteme – Selbstfahrer fit für ISOBUS-Lenksysteme, Bernard Krone GmbH Maschinenfabrik, Spelle, Deutschland, Halle 27, Stand G15
Erstmals verfügen selbstfahrende Erntemaschinen (Big M und Big X) über Vorrüstungen für ISOBUS-basierte Lenksysteme. Damit können diese Maschinen mit einem automatischen ISOBUS-Lenksystem in Plug & Play-Manier ausgestattet werden. Hierdurch ist eine freie Herstellerwahl des Lenksystems möglich, wobei jetzt anwenderspezifisch die optimale Technologie (zum Beispiel GPS, Laser, Kameratechnik) ausgewählt werden kann. Die Lenksysteme können damit in kurzer Zeit von einer Landmaschine auf die andere wechseln und flexibel eingesetzt werden. Durch die Vorrüstung der Selbstfahrer von Krone für ISOBUS-Lenksysteme wird ein weiterer Kundennutzen der konsequenten Umsetzung der ISOBUS-Technologie in die Praxis deutlich, weg von Insellösungen und hin zur herstellerunabhängigen Nutzung von Technologien, wie zum Beispiel automatischen Lenk- oder Navigationssystemen.

ISOLOG, Grimme Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG, Damme, Deutschland Halle 2, Stand C33, arvato systems GmbH, Gütersloh, Deutschland, Halle 16, Stand B10 und Lacos Computerservice GmbH, Zeulenroda-Triebes, Deutschland, Halle 16, Stand D16
ISOLOG ist ein interdisziplinäres Online-Logistikmanagementsystem für die gesamte Rübenwertschöpfungskette von der Saat über die Ernte bis zur Zuckerrübenfabrik. Das System arbeitet mit standardisierten ISOXML-Daten, die einen automatischen Datenaustausch zwischen Rübendrille, Rübenroder, Mietenabdecker, Abfuhrgemeinschaften und Zuckerrübenfabrik erlauben. Die Innovation besteht aus der Kombination von Wiegebunkersystem beim Rübenroder mit der zeit-, bedarfs- und aufwandsoptimierten Planung aller Tätigkeiten bei der Prozesskette Rübenlogistik. Mögliche Fehlerquellen durch eine manuelle Datenerfassung werden weitestgehend ausgeschlossen. Stammdaten müssen lediglich einmal erfasst werden und stehen allen Akteuren zur Verfügung. Die Datenhoheit bleibt beim Anbauer. Über die Datenweitergabe wird von ihm entschieden.

TONI – TELEMATICS ON IMPLEMENT, CLAAS Agrosystems GmbH & Co. KG, Gütersloh, Deutschland, Halle 16, Stand A10, Amazonen-Werke H. Dreyer GmbH & Co. KG, Hasbergen-Gaste, Deutschland, Halle 14, Stand C18, Horsch Maschinen GmbH, Schwandorf, Deutschland, Halle 12, Stand C40, Kamps de Wild B.V., Zevenaar, Niederlande, Halle 15, Stand B30, Lemken GmbH & Co. KG, Alpen, Deutschland, Halle 11, Stand B41, SGT Schönebeck, Atzendorf, Deutschland, Halle 15, Stand B30a und ZUNHAMMER GmbH Gülletechnik, Traunreut, Deutschland, Halle 17, Stand C41
TONI – TELEMATICS ON IMPLEMENT bündelt die direkte Datenübermittlung der gesamten Arbeitseinheit (Traktor und Anbaugerät) auf den Betriebscomputer. Damit stehen dem Betriebsleiter während des Arbeitseinsatzes in Echtzeit die Daten der eingesetzten Maschinenflotte zur Verfügung. Einstellungen lassen sich gegebenenfalls noch während des Einsatzes optimieren. Über den ISOBUS werden herstellerübergreifend die Daten von Zugmaschine und Anbaugerät gebündelt und übertragen. Ausbringmengen lassen sich so auch teilschlagspezifisch dokumentieren. Die Protokollierung und Auswertung der Daten hilft Leistungsreserven aufzudecken, die Maschineneinstellungen aufeinander abzustimmen und Personal- und Flotteneinsatz optimal zu planen. Als Partner von ClAAS Agrosystems sind an der Softwarelösung die Firmen Amazonen-Werke, Horsch Maschinen GmbH, Kamps de Wild BV, Lemken GmbH & Co.KG, SGT Schönebeck und Zunhammer GmbH beteiligt. Mit der Auszeichnung wird auch das gemeinsame Engagement gewürdigt.

P3-Sensor (Precision Plant Protection Sensor), Agri Con GmbH, Jahna, Deutschland, Halle 16, Stand E04
Der P3-Sensor ist ein für den Pflanzenbau entwickelter und patentierter Ultraschallsensor. Die preisgünstige und robuste Ultraschallsensorik ermöglicht eine lichtunabhängige Erfassung des Pflanzenbestandes. Erfasst werden Wuchshöhe, die Anzahl und Position der Blattetagen und die Biomasse. Agronomische Algorithmen lassen in Verbindung mit dem Sensor eine teilschlagspezifische und situationsbezogene Anpassung von Ausbringungsmengen im Pflanzenschutz zu. Bestandsabhängig lassen sich somit die Fahrgeschwindigkeit, der Spritzdruck und die Spritzmenge anpassen. Aufgrund der schnellen Reaktionszeit können Pflanzenschutzspritzen direkt am Spritzgestänge mit dem preisgünstigen Sensor nachgerüstet werden. Neben dem Einsatz von Wachstumsregulatoren lässt die Sensortechnologie weitere Einsatzfelder erwarten.

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