Es gibt, so die Plattform, erneuerbare Antriebsenergien, die perspektivisch das gesamte Leistungsspektrum des land- und forstwirtschaftlichen Fuhrparks abdecken könnten und kontinuierlich im Labor und auf dem Feld getestet, weiterentwickelt und genutzt werden. Die vier Landtechnikunternehmen, die bei der Plattform „Erneuerbare Antriebsenergie für die Land- und Forstwirtschaft“ Mitglied sind, stellen sich auf der Grünen Woche 2025 gemeinsam auf, um ihre jeweiligen Lösungen zu präsentieren:
Fendt tritt mit dem elektrisch angetriebenen e100 S Vario S auf, der sich nach Herstellerangaben mit einer Dauerleistung von 55 kW und einer Akkukapazität von 100 kWh etwa fünf Stunden im Einsatz bewähren kann. Durch die geringe Lärm- und Emissionsbelastung eignet er sich hervorragend im Stall und auf dem Hof, aufgrund seiner relativ kleinen Breite bietet er sich zudem in Obst- und Weinbergen an.
New Holland präsentiert sich auf dem Gemeinschaftstand mit seinem 7.270 Methane Power, der ausschließlich mit Biomethangas angetrieben wird. Dank ergänzbarem Fronttank punktet der Schlepper unter anderem mit einer Tankvolumenkapazität von 1.295 Litern, einen um 70 Prozent reduzierten Stickstoffoxid-Ausstoß und einer um 99 Prozent verringerten Partikelemission gegenüber Motoren der Abgasstufe 5. Besonders für Betriebe, die selbst über eine Biogasanlage verfügen oder in der Nachbarschaft eine Biomethan-Tankstelle haben, demnach eine zukunftsfähige Lösung.
CLAAS stellt sich mit seinem imposanten Axion 960 Terra Trac auf, der es mit HVO-Dieselkraftstoff (hydriertes Pflanzenöl) auf bis zu 445 PS Maximalleistung schafft. Durch das CLAAS CEMOS Fahrerassistenzsystem können rund 12 Prozent Kraftstoff eingespart werden, gleichzeitig sorgt TERRA TRAC für einen um 50 Prozent reduzierten Reifendruck und 15 % mehr Traktion. Bei der Verwendung von HVO aus Abfall- und Reststoffen können die CO2-Emissionen um 90 % reduziert werden.
John Deere positioniert sich daneben mit dem vielfach erprobten 6 R 215, der ausschließlich mit Pflanzenöl betankt werden kann und dabei eine Maximalleistung von 237 PS plus 22 PS Intelligent Power Management auf den Acker bringt. Die Ölsaaten für den Kraftstoff können auf den betriebseigenen oder auf benachbarten Feldern angebaut und regional verarbeitet werden, so dass ein klimaneutraler Energieträger entsteht. Vom Acker für den Acker.
Die vier innovativen Technologien werden auf dem Gemeinschaftsstand der Plattform „Erneuerbare Antriebsenergie für die Land- und Forstwirtschaft“ auf dem Erlebnisbauernhof in Halle 3.2 (Standnummer 405) gezeigt.
Auf dem 22. Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2025“, der am 20. und 21. Januar im City Cube Berlin stattfindet, besteht zudem während der Session 6D „Grüne Power für den Acker: Erneuerbare Antriebsenergie für die Land- und Forstwirtschaft“ am 21. Januar von 14:30 bis 16:30 Uhr die Möglichkeit, mehr über das Thema zu erfahren. Unter der Moderation von Prof. Dr. Peter Pickel, VDI Fachgesellschaft Technologies of Life Sciences, werden erneuerbare Antriebsenergien im Rahmen diverser Vorträge vorgestellt: Johannes Buchner, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf am TUM Campus Straubing, präsentiert die ersten Ergebnisse von TrAkzeptanz, einem neuen Forschungsprojekt zu erneuerbaren Antriebsenergien für die Landwirtschaft. Klaus Senghaas, New Holland - CNH Industrial Deutschland GmbH, analysiert das Potenzial von Biomethan als Antriebsenergie für die Landwirtschaft. Dr.-Ing. Peter Emberger, TFZ Straubing, berichtet zum Projekt ResiTrac über das Potenzial einer resilienten Nahrungsmittelerzeugung mit grünen Traktoren. Abgeschlossen wird die Vortragsreihe von Dr. Johannes Ettl, TFZ Straubing, und Fabian Wohlfahrt, CLAAS GmbH, die über Praxiserfahrungen mit Biodiesel in Traktoren der Abgasstufe V referieren.
Das vollständige Programm zum 22. Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2025“ am 20. und 21.1.2025 im CityCube in Berlin und Informationen zur Anmeldung sind unter www.kraftstoffe-der-zukunft.com zu finden.
Veröffentlicht von: Klaus Esterer