Zur Entwicklung der Rückfahrkamara EAGLE erläutert Fliegl, weltweit laufe immer noch kein Traktor vom Band, dessen Terminal ab Werk einen digitalen Kameraeingang hätte. Fliegl löst dieses Problem mit einer digital-analogen Rückfahrkamera: Die Fliegl EAGLE arbeitet mit einem Digitalchip, der bessere Bilder als jede analoge Rückfahrkamera liefere und gibt sie nach Kompression analog aus.
Die Fliegl EAGLE ist mit Außenmaßen von bei 24 x 24 x 30 mm kompakt, soll auch mit der (optional erhältlichen) Halterung kleiner sein als alle anderen Rückfahrkameras und könne extrem platzsparend eingebaut werden. Größere Kameras kommen laut Fliegl über einen 130°-Bildwinkel nicht hinaus, weil sie bei maximal zurückgesetzter Linse sonst das Gehäuse zeigen würden – die kompakte Bauweise von Fliegl EAGLE erlaube allerdings eine Fisheye-Linse, die einen Bildwinkel von 160° abdecke und damit 30° weniger toten Winkels. Fliegl EAGLE wurde für den Einsatz an der hinteren Stoßstange und damit zur Rückraum-Überwachung konzipiert, kann aber auch im gesamten Bereich der Prozessüberwachung sinnvoll eingesetzt werden, zum Beispiel innen in Abschiebewagen, Ladewagen, Kartoffelroder, an Streuwerk, Zuckerrüben-Überladeband etc. Die Einsatzmöglichkeiten liegen laut Fliegl überall dort, wo ein Raum oder ein Prozess überwacht werden sollen.
Besonders stolz ist Fliegl auf die Bildqualität der EAGLE Rückfahrkamera. Das digitale Kamerasignal wird digital weiterverarbeitet, also über einen 8-Bit-Parallel-Bus an einen digitalen Signalprozessor übergeben. Der im Kameragehäuse liegende Prozessor nimmt verschiedene Operationen vor: Erstens berechnet er das Kamerasignal so, dass der Fisheye-Effekt verschwindet: Objekte, die am Rand des dargestellten Winkels liegen, werden entzerrt und gut sichtbar, alle gebogen wirkenden Linien werden in der Darstellung begradigt. Zweitens nimmt der Prozessor Defogging vor: Er verbessert ein von Nebel oder Staub beeinträchtigtes Bild auf das technisch mögliche Optimum, wodurch Sichtbehinderungen reduziert werden. Drittens verfügt Fliegl EAGLE über eine starke Dynamik. Die Fähigkeit der Kamera, auf sehr dunkle und sehr helle Lichtsituationen zu reagieren, ist groß. Sie liefert laut Fliegl selbst bei 0,5 Lux noch ein praxistaugliches Bild, womit die in Analogkameras üblichen Infrarot-LEDs überflüssig werden. Das Ergebnis ist nach Herstellerangaben eine extrem gute Tag- wie auch Nachtsicht.
Fliegl EAGLE verringert die Zeitverzögerung zwischen Bildaufnahme und Bildwiedergabe im Vergleich zu Digitalkameras nach Unternehmensangaben auf etwa ein Zehntel (deutlich unter 70 Millisekunden).
Für den sinnvollen Einsatz in der Landwirtschaft wurde Fliegl EAGLE mit einer sehr kleinen, sehr harten sphärischen Linse ausgerüstet, die nach Firmenangaben im standardisierten Testverfahren 8H (Bleistifthärte) erwies und selbst nach Scheuer-Einwirkung durch handelsübliche Stahlwolle (zehnfach) keine Kratzer zeigte. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kameras hat Fliegl EAGLE keine Glasscheibe, die anfällig für Kratzer wäre und einen verschmutzungsanfälligen Dichtungsrand bräuchte, sondern eine glatte, verschmutzungsunempfindliche Front und erfüllt laut Fliegl die Schutzart IP69K, ist also gegen das Eindringen von Wasser und Staub höchstmöglich geschützt und kann zum Beispiel problemlos mit einem Hochdruck-/Dampfstrahler gereinigt werden.
Fliegl EAGLE verfügt über einen sehr robusten (verpolungs- und überspannungsgeschützten) Spannungseingang von 7-33 Volt. Die Kamera deckt damit nicht nur den 12-Volt-Einsatzbereich Landwirtschaft ab, sondern auch die 24-Volt-Basis von LKW und Baumaschinen, was den potenziellen Nutzungsbereich der Kamera erweitert. Fliegl EAGLE kann per Analogstecker an den AEF-standardisierten Analogsteckverbinder angeschlossen werden und deckt nach Unternehmensangaben alle heute standardisierten Verbindungen ab.
Fliegl ist überzeugt, mit EAGLE ein deutlich verbessertes Rückfahrkamera-System in jeden Schlepper zu bringen – und dort nicht auf einen externen Monitor, sondern direkt auf das Schlepper- Display.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer