Zum Einsatz kommt der neue drehmomentstarke BlueEfficiency Power BlueTec 6-Motor, ein Vierzylinder mit jetzt 170/230 kW/PS und einem Drehmoment von 900 Nm. Das Unimog Getriebe wurde optimiert und leistungsgesteigert so dass die Schaltzeiten jetzt bei gleichzeitiger Erhöhung der Lebensdauer kürzer sein sollen. Die Getriebebedienung erfolgt zukünftig über den Lenkstockhebel an der Lenksäule, welcher auch die Schnellreversierfunktion EQR (electronic quick reverse) beinhaltet. Wie bisher stehen acht Vorwärts- und sechs Rückwärtsgänge zur Verfügung, optional auch eine Geländegruppe für Offroadeinsätze im Geschwindigkeitsbereich zwischen 2,5-35 km/h. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Typen liegt in den Achsen und im Rahmen und damit den Achslasten und dem Gesamtgewicht, beim U 4023 beträgt es maximal 10,3 Tonnen, beim U 5023 sind es maximal 14,5 Tonnen.
Das Kurzhauber-Fahrerhaus wurde grundlegend überarbeitet um unter dieser Kabine die Euro VI-Technik unterzubringen. Es gelang, indem der Motor um einen Meter nach hinten unter das Fahrerhaus versetzt wurde und nun das Herzstück des neuen Konzeptes bildet. Das neue Fahrerhaus wurde im Vergleich zum Vorgänger um 120 Millimeter verlängert und geringfügig erhöht, und mit der Verlagerung der Getriebebedienung von der Mittelkonsole zum Lenkstockhebel sind auch die Platzverhältnisse im Fahrerhaus Innenraum wesentlich verbessert. Die veränderte Lage des Motors ermöglicht jetzt auch den direkten Geräteabtrieb vom Motor, somit ist der Antrieb von Geräten unabhängig von der Fahrt im Gegensatz zum – weiterhin vorgehaltenen – Abtrieb vom Getriebe möglich.
Im Interieur profitiert auch diese Baureihe, wie auch die neuen Unimog U 216 bis Unimog U 530 von der neuen Ausstattung Multifunktionslenkrad, verstellbare Lenksäule, Lenkstockhebel, Multifunktionstasten, Kombiinstrument mit großem Display, Reifendruckregelanlage „Tirecontrol Plus“ sowie neuem verstärkten Heizungs- und Lüftungssystem und soll für optimale Bedingungen für den Fahrer sorgen. Außen zeigen der dynamisch gestaltete Kühlergrill und die neuen Stoßfänger mit modernen Leuchten auf den ersten Blick, dass hier eine neue Unimog-Generation im Einsatz ist. Völlig neu gestaltet wurde auch das Aufstiegskonzept zum Fahrerhaus mit einem komfortablen und sicheren, je nach Kundenwunsch zwei- oder dreistufigem Aufstieg.
Das große Plus des hochgeländegängigen Unimog, seine optimalen Fahreigenschaften in schwerem Gelände, blieb laut Mercedes-Benz unangetastet, in einzelnen Punkten wurden die Stärken weiter ausgebaut. Auf Grund der neuen Mittelmotorlage liegt die Rahmenkröpfung nun weiter hinten, insgesamt ist damit ein niedrigerer Fahrzeugschwerpunkt bei gleichzeitig hoher Bodenfreiheit erreicht, was unter anderem die Fahreigenschaften im Offroadeinsatz verbessert. Dass der Rahmen dieser Unimog geschweißt ist, einschließlich der Rohrquerträger, soll die extrem gute Verwindung von bis zu 600 Millimetern bei der Fahrt im Gelände garantieren. Die Achsverschränkung von bis zu 30 Grad macht die Schubrohrtechnik in Verbindung mit den Schraubenfedern möglich, indem sie die Achsen über Schubrohr und Schubkugel am Getriebe anbindet. Portalachsen, der niedrige Fahrzeugschwerpunkt und günstige Werte bei Böschungswinkel (vorn 44 Grad, hinten 51 Grad), Rampenwinkel (34 Grad) und der Steigfähigkeit (45 Grad) rüsten den hochgeländegängigen Unimog für schwierige Fahrten, hinzu kommt die Watfähigkeit von maximal 1,20 Metern und ein seitlicher Neigungswinkel von 38 Grad. Die Fahrt in Extremsituationen mit zugeschaltetem Allradantrieb wird unterstützt von den zuschaltbaren Differenzialsperren und der Reifendruckregelanlage. Die Achsen sind verstärkt, alle wichtigen Aggregate sind geschützt oder liegen im geschützten Bereich – das gilt nach Herstellerangaben selbstverständlich auch für Wasserdurchfahrten innerhalb der garantierten Watfähigkeit von 1,20 Metern.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer