Die stufenlose Lindner Lintrac Baureihe umfasste bis dato den Lintrac 90 und den Lintrac 130. Die beiden neuen Lintrac 80 und Lintrac 100 LDrive ersetzen das kleinere Modell und wurden gleichzeitig für die beiden Haupteinsatzzwecke des Vorgängers hin optimiert. So richtet sich der Lintrac 80 LDrive an die Berglandwirtschaft, während der Lintrac 100 LDrive die Bedürfnisse der Grünlandprofis in topographisch flacheren Regionen zu erfüllen sucht.
Angetrieben werden der neue Lintrac 80 und Lintrac 100 LDrive von einem 4-Zylinder-Perkins-Motor (904J-E36TA) mit 3,6 l Hubraum, der nach Unternehmensangaben die Abgasnorm der Stufe V erfüllt und schon im Lintrac 130 Verwendung findet. Die Leistung des Lintrac 80 LDrive beziffert Lindner nach ISO 14396 mit 74/101 kW/PS und die des Lintrac 100 LDrive mit 86/117 kW/PS. Das maximale Drehmoment bei 1.500 U/min der Common-Rail-Motoren mit Ladeluftkühlung sowie Visko-Lüfter gibt Lindner mit 450 Nm für den Lintrac 80 LDrive und mit 500 Nm für den Lintrac 100 LDrive an.
Lindner setzt bei den beiden neuen Lintrac 80 und 100 LDrive auf das druckumlaufgeschmierte TMT9-ZF-Stufennlosgetriebe, dessen Höchstgeschwindigkeit das Unternehmen mit 40 km/h angibt. Bedient wird das Getriebe per LDrive, es umfasst eine lastschaltbare Wendeschaltung und erlaubt die Zuschaltung des lastschaltbaren Allrad-Antriebes sowie die der hinteren Differentialsperre per Knopfdruck. Die aktive Stillstandsregelung, die den Traktor über das Getriebe anhält, ohne zu bremsen, fand nach Firmenangaben beim Lintrac 130 viel Zuspruch und wird deshalb auch bei den neuen Lintrac 80 und 100 LDrive eingesetzt.
Die lastschaltbare Heck-Zapfwelle bietet die Geschwindigkeiten 430/540/750/1000 U/min und auf Wunsch ist eine 1000er-Frontzapfwelle erhältlich.
Serlbstverständlich können auch die beiden neuen Lindner Lintrac LDrive mit der im Standardschlepper-Segment einzigartigen 4-Rad-Lenkung ausgestattet werden, die nach Herstellerangaben beim Lintrac 80 LDrive einen Wendekreisdurchmesser von 7,0 und beim Lintrac 100 LDrive von 7,5 m ermöglicht und so die Wendigkeit nicht nur beim Frontladereinsatz deutlich erhöht. Zudem kann mit dem Lenkmodus „Hundegang” die Abdrift des Schleppers am Seitenhang ausgeglichen werden – für einen Bergtraktor natürlich besonders vorteilhaft.
Die Load-Sensing-Hydraulik der neuen Lindner Lintrac 80 und 100 LDrive ist von Bosch-Rexroth und arbeitet mit einer Axialkolbenpumpe, die nach Firmenangaben 200 bar und eine Förderleistung von serienmäßig 88 l/min und optional 100 l/min schafft. Die Hubkraft des Heckkrafthebers beziffert Lindner mit 3.500 kg, die der optionalen, wahlweise rumpf- oder achsgeführten, Fronthydraulik mit 2.500 kg.
Die auffälligsten Unterschiede zwischen den Modellen Lintrac 80 und Lintrac 100 LDrive zeigen sich (neben der durchweg höheren Leistung des Lintrac 100 LDrive) beim Radstand von 2.304 mm (Lintrac 80 LDrive) und 2.375 mm (Lintac 100 LDrive) und bei der Höhe von 2.453 mm (Lintrac 80) und 2.583 mm (Lintrac 100). Für die unterschiedlichen Radstände zeichnen die unterschiedliche Einsatzzwecke ebenso verantwortlich wie für die unterschiedlichen Höhen: Der wendigere, kompakte Lintrac 80 ist mit einem Schwerpunkt von nur 850 mm hangtauglicher und schafft Lindner zufolge bis zu 60 % Steigung. Im Gegensatz dazu wird der Fahrkomfort des Lintrac 100 LDrive einerseits durch den längeren Radstand verbessert und anderseits verfügt dieser über einen ebenen Kabinenboden; zusätzlich kann der Lintrac 100 LDrive auf Wunsch mit einer größeren Bereifung sowie einem größeren Tank ausgerüstet werden. Über eine mechanische Kabinenfederung verfügen beide Modelle.
Das Design der beiden neuen Lintrac LDrive unterscheidet sich, wenn auch nur geringfügig: Der neue Lintrac 80 LDrive verfügt über eine niedrigere Dachhaube und eckige Dachscheinwerfer vorne.
Autorin: Magdalena Esterer
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