Bei der neuen V2V-Synchronisation von Case IH handelt es sich um eine neue Technologie, die die Erntelogistik deutlich verbessert. Nach dem Prinzip „Master and Slave“ steuert der Mähdrescher als Master den Traktor samt Anhänger, der das Erntegut abfährt. Im Mittelpunkt des Systems steht eine drahtlose Daten-Verbindung zwischen Mähdrescher und Traktor. Sobald der Traktor in die aktive Zone einfährt, steuert der Mähdrescher automatisch die Fahrgeschwindigkeit, die Fahrzeugausrichtung und die Fahrtrichtung des Traktors. Der Mähdrescherfahrer ist in der Lage, die Entladung und den Status des Getreideanhängers nach Belieben zu überwachen. Ein wesentlicher Vorteil des Systems ist die exakte Synchronisation beider Maschinen. Damit werde Entladevorgänge sicherer und beschleunigt, zudem werden Fehler vermieden. Selbst unerfahrenen Fahrern ist ein perfektes Beladen von Anhängern möglich, Kornverluste werden vermieden. Das System verhindert durch die präzise Ausrichtung und Steuerung beider Fahrzeuge das Risiko von Zusammenstößen. Dadurch wird die Arbeitssituation verbessert und Stressbelastungen für das Bedienpersonal weiter reduziert.
Insgesamt erhöht das System durch die Automatisierung die Transportlogistik und maximiert die Ernteleistung. „Dieses System ermöglicht erstmalig, Prozesse zwischen zwei Arbeitsmaschinen auf einem Feld zu synchronisieren. Es steigert das System um eine weitere Stufe. Wir befinden uns hier erst am Beginn einer vielversprechenden Entwicklung“, betont Sylvain Blaise, Marketingleiter bei Case IH und verantwortlich für die Markteinführung des Systems. Die neue Case IH Vehicle-to-Vehicle-Technik wird offiziell erstmalig auf der SIMA 2011 vorgestellt.
Als weitere neue Technologie präsentiert Case IH den weltweit ersten stufenlosen Zapfwellenantrieb für Traktoren. Das innovative System ermöglicht die stufenlose Verstellung der Zapfwellendrehzahl unabhängig von der Motordrehzahl und ersetzt die bisher üblichen festen Zapfwellengeschwindigkeiten. In der Praxis bedeutet dies, dass die Zapfwellendrehzahl, und damit der Antrieb von Anbau- und Anhängegeräten, kontinuierlich entsprechend den jeweiligen Anforderungen angepasst werden kann. Das System ermöglicht die Steuerung der Zapfwellendrehzahl bei einer niedrigen Motordrehzahl. Dies führt zu deutlichen Kraftstoffeinsparungen. Das neue System ist so ausgelegt, dass ein Antrieb der Geräte unter allen Einsatzbedingungen, zum Beispiel beim Anfahren unter Last sowie bei einer Notbremsung, gesichert ist. Durch den stufenlosen Zapfwellenantrieb können alle Traktorsysteme noch besser als bisher aufeinander abgestimmt werden.
Das System ist Bestandteil des EfficientPower Systems. Dahinter steht, so Case IH, der Einsatz durch verschiedenste Technologien, insbesondere im Bereich der Antriebs- und Steuerungssysteme des Traktors, die Produktivität sowie den Komfort zu verbessern und damit die Wirtschaftlichkeit deutlich zu erhöhen. Das EfficientPower System hat Case IH bereits im vergangenen Herbst mit der neueste Motorengeneration inklusive innovativem Abgasreinigungssytem und einem durchgängigen einfachen Bediensystem in allen Traktorenklassen eingeführt.
Die SIMA Innovation Awards werden im Vorfeld der SIMA vergeben. Die bewährten 15 Experten aus 6 Ländern bewerten die von den Ausstellern eingereichten Innovationen. Insgesamt werden zur SIMA 2011 fünf Gold- und zehn Silbermedaillen verliehen.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer