Unter der im neuen Valtra-Design gestalteten, recht niedrigen Motorhaube der G-Serie-Traktoren kommt ein AgcoPower-4-Zylindermotor mit 4,4 l Hubraum zum Einsatz der nach Unternehmensangaben durch DOC, DPF und SCR die EU-Abgasnorm der Stufe V erfüllt – eine EGR-Abgasnachbehandlung entfällt. Die Abgasreinigungs-Einheit wurde als ein Paket realisiert, das unter dem Kabinenboden Platz findet. Die Maximalleistung ohne Boost bei 2.000 U/min (ohne Angabe einer Norm) beziffert Valtra für den G105 mit 78/105 kW/PS, G115 mit 85/115 kW/PS, G125 mit 93/125 kW/PS und G135 mit 100/135 kW/PS – das Modell G125 ist zusätzlich auch in einer ECO-Variante erhältlich, die eine Maximalleistung von 86/115 kW/PS bei 1.750 U/min erreicht. Mit Boost erhöht sich die Maximalleistung bei allen Modellen mit Ausnahme des G125ECO um 5 PS; der G125ECO soll mit Boost die 93/125 kW/PS des Standardmodells leisten. Auch beim maximalen Drehmoment gibt Valtra ein „Ohne-Boost“-Drehmoment und ein „Mit-Boost“-Drehmoment an. Das maximale Drehmoment ohne Boost bei 1.500 U/min gibt Valtra beim G105 mit 440 Nm, beim G115 mit 460 Nm, beim G125 mit 520 Nm und beim G135 mit 560 Nm an – das Drehmoment des G125ECO soll bei 1.250 U/min 518 Nm betragen. Mit Boost steigt das maximale Drehmoment nach Herstellerangaben um 30, 50, 20 respektive 10 Nm – beim G125ECO um 37 Nm. Das Füllvolumen des normalen Dieseltanks beziffert Valtra mit 200 l, das des optionalen Stahltankes mit 160 l und das des AdBlue-Tankes mit 21 l. Das Ölwechselintervall liegt bei 600 Betriebsstunden.
Wie eingangs erwähnt zeichnet sich die neue G-Serie durch ein 6fach-Lastschaltgetriebe mit vier Arbeitsbereichen (A, B, C, D) aus, das von GIMA (Joint Venture AGCO & Claas) in Frankreich gefertigt wird. Valtra betont allerdings, dass die Getriebesteuerung von Valtra entwickelt wurde, beispielsweise die Automatisierung der Schaltvorgänge von B nach C und zwischen C und D, um Straßenfahrten zu vereinfachen. In den Wendeschalthebel ist auch die Feststellbremse integriert. Alle Modelle sind mit AutoTraction ausgestattet, womit das Kupplungspedal kaum mehr benutzt werden muss und die serienmäßige Hill-Hold-Funktion erleichtert das Anfahren am Berg ohne Bremseneinsatz. Das Getriebe bietet 24 Vorwärts- und 24 Rückwärtsgänge, die sich durch die Kriechgang-Option jeweils auf 48 verdoppeln lassen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt nach Unternehmensangaben 43 km/h und wird bei 1.910 U/min respektive beim G125ECO bei 1.640 U/min erreicht. Die Minimalgeschwindigkeit gibt Valtra mit 1,3 km/h beziehungsweise mit Kriechgang mit 0,11 km/h an. Übrigens können Versu-Modelle auch nur mit dem Fahrhebel bedient werden.
Für die neue Valtra G-Serie werden drei Zapfwellen-Varianten angeboten: eine 2fach-Zapfwelle mit den Umdrehungszahlen 540/1000, eine 3fach-Zapfwelle mit 540/540E/1000 und die 3fach-Zapfwelle ergänzt durch eine Wegzapfwelle. Für alle Drehzahlen außer 540E ist der SigmaPower-Zapfwellenboost erhältlich. Eine 1000er-Frontzapfwelle bietet Valtra als Wunschausstattung an. Als Option bietet Valtra eine gefederte Vorderachse an.
Bei der Hydraulik der neuen Valtra G-Traktoren gibt es Unterschiede zwischen den angebotenen Ausstattungen HiTech, Active und Versu. Die Traktoren G HiTech sind mit einer Open-Center-Hydraulik mit laut Valtra 100 l/min Pumpenleistung ausgerüstet, währen die Active und Versu über eine Load-Sensing-Hydraulik mit nach Herstellerangaben 110 l/min verfügen. Die HiTech-Modelle bieten im Heck zwei oder drei mechanische Steuergeräte, Active und Versu drei oder vier elektronisch geregelte. In der Front sind bei allen Ausstattungslinien zwei bis vier elektronische Steuergeräte möglich Die maximale Hubkraft am Heck gibt Valtra mit 60 kN (etwa 6.120 kg) an, die maximale Hubkraft des optionalen Frontkrafthebers mit 30 kN (etwa 3.060 kg).
Valtra betont, die neue G-Serie für Frontladeraufgaben konzipiert zu haben, weshalb der Frontlader (ein schwedischer kann ab Werk bestellt werden) in das Chassis integriert wurde. Ein Hydraulikassistent erhöht die Motordrehzahl automatisch und mit der „Live 3“-Funktion, können bis zu drei proportional gesteuerte Frontladerfunktionen gleichzeitig verwendet werden.
Für den Forst lassen sich die neuen Valtra G-Traktoren mit schmalen Kotflügeln, einem Kraftstofftank aus Stahl, Polycarbonatverglasung, Forstreifen, einem drehbaren Sitz und Kabinenschutz ausrüsten.
Die moderne 6-Pfosten-Kabine der G-Serie bietet Valtra zufolge 5,7 m² Glasfläche (einschließlich 0,35 m² für das Panoramadach). Kabinenfederung, beheizte Außenspiegel, Klimaanlage, Fußraumheizung und USB-Ladestecker runden das Angebot ab. Obwohl nach Unternehmensangaben genug Platz ist, eine Proviantbox mitzunehmen, gehört eine Kühlbox nicht zur Ausstattung. Bei der Bedienung unterscheidet Valtra zwischen den HiTech, Active und Versu G-Traktoren. HiTech- sowie Active-Modelle sind mit der Bedienarmlehne Valtra ARM ausgerüstet und Versu-Traktoren mit der Valtra SmartTouch Armlehne, mit der auf die gleichen Smart-Farming-Funktionen zugegriffen werden kann wie bei N-, T- und S-Serie. Die Option Valtra Guide ist lediglich für die Active und Versu G-Traktoren bestellbar, während sich alle Varianten optional mit dem Telemetriesystem Valtra Connect ausrüsten lassen. Für die neue G-Serie hat Valtra die drei Optionspakete Komfort, Technologie und TechnologiePro geschnürt, die dann jeweils bestimmte Sonderausstattungen beinhalten, wie beispielsweise gefederte Vorderachse, Kabinenfederung, Arbeitsscheinwerfer, ISOBUS, Spurführung, et cetera. Weitere Wünsche erfüllt wie gewohnt das „Unlimited Studio“ ab Werk.
Übrigens ist die neue Valtra G Serie zwischen der A-Serie und der N-Serie positioniert, stellt aber als erste Baureihe die 5. Generation der Valtra Traktoren dar. Zehn Modelle sind nach Firmenangaben schon gebaut und die Serienfertigung startet gerade.
Valtra feiert im Frühjahr 2021 70jähriges Jubiläum und kündigt zu diesem Ereignis Innovationen an: Möglicherweise die 5. Generation der anderen Serien?
Autorin: Magdalena Esterer
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