Dampfmaschinen faszinieren bis heute sowohl Fachleute als auch Laien. Nur noch selten sind sie in Aktion zu erleben: Denn es ist sehr aufwändig, die historischen Maschinen zu erhalten und unter Dampf zu setzen. Beim Dampf- und Traktorentreffen am Kiekeberg sehen Interessierte unter anderem den Minneapolis-Dampftraktor beim Betrieb eines Sägegatters, eine Henschel-Dampfmaschine, die einen historischen Dreschkasten betreibt und eine historische Feuerwehrdampfspritze bei Vorführungen.
Besucher*Innen erfahren den Unterschied des Pflügens mit einem Pferdegespann aus dem Museumsdorf Volksdorf und dem Pflügen mit einem Schlepper beim Schaupflügen mit einem Lanz Bulldog.
Die Freunde der Ritscher Trecker aus Sprötze präsentieren ihre historischen Schlepper. Auch historische Feuerwehrfahrzeuge aus dem Feuerwehrmuseum in Marxen sind ausgestellt. Auf dem Teilemarkt stöbern Besucher*Innen nach Souvenirs, Modellen, Ersatzteilen, Fahrzeugemblemen und Spielzeugen. Kinder fahren auf kleinen Elektrotreckern einen Parcours und steuern landwirtschaftliche Siku-Autos über eine Modellbahn. Am Mal- und Basteltisch werden sie kreativ und sammeln auf dem Museumsacker gerodete Kartoffeln, die sie mit nachhause nehmen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielten Dampfmaschinen eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Sie zogen an langen Stahlseilen große Pflüge über die Äcker oder trieben als stationäre Motoren Arbeitsgeräte an, wie große Sägegatter, Steintrümmerer oder Dreschkästen. Trotz ihrer Größe laufen die Maschinen dabei erstaunlich leise.
Dauerhaft steht Motorenfreund*Innen am Kiekeberg eine Ausstellung über historische Landtechnik im Agrarium offen. In dieser interaktiven Schau zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Landwirtschaft und Ernährung sind auf über 3.300 Quadratmetern unter anderem sechs Dampfmaschinen ausgestellt: eine Pfluglokomotive von Fowler (Baujahr 1918, 175 PS, Gewicht: 19 t), eine Wolf-Lokomobile (von 1911, circa 19 PS), eine Henschel-Lokomobile (von 1924, 15 PS) und drei Benzol-Lokomobilen von der Daimler-Motoren-Gesellschaft 2540 Typ C (um 1919/20), von Hennecke (um 1900/10, circa 8 PS) sowie von Deutz (um 1919/20). Außerdem sind im Agrarium 30 bedeutende Schlepper aus der Zeit des Ersten Weltkriegs bis in die 1960er Jahre ausgestellt, etwa der IHC Titan, der Wurr-Schlepper und der Lanz Bulldog.
Der Museumsgasthof „Stoof Mudders Kroog“ bietet norddeutsche, saisonale Gerichte an. „Das Wegewitz – Museumscafé und Rösterei“ serviert Kaffeespezialitäten, hausgemachten Kuchen und ab 10.30 Uhr Frühstücksvarianten.
Das Museum kann problemlos mit Bus und Rad erreicht werden: Die Haltestelle „Museum Kiekeberg“ befindet sich direkt vor dem Museumseingang. Aktuelle Informationen entnehmen Besucher*Innen den HVV-Fahrplänen. Für Fahrräder stehen ausreichend Anschließmöglichkeiten vor dem Eingang bereit.
Veröffentlicht von: Klaus Esterer