Anlässlich der Agritechnica 2011 präsentiert Case IH die neueste Generation der Case IH Axial-Flow-Mähdrescher. Die beiden Serien wurden überarbeitet und fahren nun als Axial-Flow Serie 130 und Serie 230 vor. Beide Serien bestehen jeweils aus drei Modellen, die 130er-Serie aus Axial-Flow 5130, 6130 und 7130 und die 230er-Serie aus Axial-Flow 7230, 8230 und 9230.
Ein neuer Small Tube Rotor wurde in der Bauform für die 130er Serie optimiert. Durch die neue Bauform soll die Sensibilität der üblichen Einstellungen für alle Früchte verringert und die Druschleistung in Spezialfrüchten erhöht worden sein ohne negative Auswirkungen auf die Strohqualität zu haben. Speziallegierungen am Rotorkopf und der Rotoraufnahme sollen die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit des Rotorsystems erhöhen; auch die Antriebskomponenten wurden nach Herstellerangaben weiter verstärkt.
Mit dem neuen Modelljahrgang führt Case IH auch bei den Mähdrescher-Modellen das Efficient Power System ein, in dessen Mittelpunkt – neben moderner Motorentechnologie – ein innovatives Abgasreinigungssystem steht. Dieses basiert auf der selektiven katalytischen Reduktion (SCR). Die 130er Serie Mähdrescher wurde mit neuen Motoren von FPT ausgerüstet. Der 6,7 Liter FPT Motor wird im 5130 verbaut – mit nahezu gleicher Leistung wie das Vorgängermodell – während auf den 6130 und 7130 Mähdreschern die neun Liter FPT Motoren zum Einsatz kommen. Bei beiden Mähdreschern wurden die Nenn- und Maximalleistung angehoben, womit der 6130 laut Case IH eine Maximalleistung von 387 PS erreicht und der 7130 eine Maximalleistung von 415 PS. Auch wurden nach Herstellerangaben die Kennlinien der Motoren überarbeitet, um in allen Bedingungen eine hohe Durchsatzleistung bei geringem Kraftstoffverbrauch zu gewährleisten.
Die neue Königsklasse bildet die neue 230er-Serie, mit einer Maximalleistung von bis zu 571 PS und Schneidwerksbreiten zwischen 7,6 und 10,7 Metern. Der 7230 verfügt jetzt über den gleichen größeren Siebkasten des 8230 Mähdreschers mit serienmäßigem Siebkasten-Hangausgleich. Die großen Korntanks mit bis zu 12.330 Litern bei den 8230 und 9230 Modellen sind mit der hydraulisch ausklappbaren Erhöhung ausgestattet.
Case IH bietet ein eigenes Gummibandlaufwerk für die 230er-Serie Mähdrescher an. Die 610 Millimeter breiten Gummibandlaufwerke überschreiten nicht die 3,5 Meter Außenbreite und sind für 20 Kilometer pro Stunde Straßengeschwindigkeit ausgelegt. Die Gummibeschichteten Laufräder sowie der Laufwerkrahmen mit Gummipuffer sollen für ein ruhigeres Fahrwerksverhalten sorgen.
Ein neuer Strohauswurf soll dazu beitragen, dass ein symmetrischer und lockerer Schwad auch bei Seitenwind abgelegt wird. Neu sind auch elektrisch verstellbare Deflektoren für die optimale Häckselgutverteilung, die als Nachrüstsatz verfügbar sein werden. Sie sind von der Kabine aus regelbar und über eine handelsübliche Rückfahrkamera kann die Häckselgutverteilung kontrolliert werden.
Optional ist auch ein Druckluftsystem für Case IH Mähdrescher verfügbar. Es besitzt fünf Anschlüsse in den wesentlichen Bereichen, beispielsweise Motorraum, Batteriekasten, Korntank oder auf der Fahrerkabine. Ein sechs Meter langer selbstaufrollender Schlauch ist nach Herstellerangaben so angebracht, dass alle Stellen leicht und unkompliziert erreicht werden. Das Druckluftsystem besitzt einen 60 Liter großen Drucklufttank.
Mit Auto-Crop Setting Technologie ACS kann die Drehzahl des Rotors von der Kabine aus stufenlos zwischen 220 und 1200 Umdrehungen pro Minute geregelt werden. Ebenso erfolgt die Steuerung von Sieböffnungen und Dreschkornabstand automatisch – abhängig von der gewählten Fruchtart. Dank der leichten Dresch- und Abscheidekörbe, die leicht zugänglich und problemlos auszuwechseln sind, eignet sich der Mähdrescher für den Einsatz in allen druschfähigen Feldfrüchten, so Case IH. Auf Wunsch steht jetzt auch eine Zusatzausrüstung für den Drusch von Reis zur Verfügung.
Beibehalten wurde bei den neuen Serien die Power-Plus Antriebstechnik. Rotor, Schrägförderer und Schneidwerk werden von einem riemenlosen System angetrieben. Das stufenlose CVT-Getriebe soll für eine sanfte Beschleunigung ohne Stoßbelastung mit ruhigem Geschwindigkeitswechsel und geringem Wartungsaufwand sorgen .Im Falle einer Verstopfung kann der Fahrer bequem von der Kabine aus den Dreschkorbabstand vergrößern und den Axial-Rotor reversieren oder Vor- und Zurückschaukeln, bis die Verstopfung beseitigt ist.
Das dem Rotor nachgelagerte Reinigungssystem wurde für diesen Axial-Flow überarbeitet und verfügt nun über die gleiche Siebfläche wie der größere Axial-Flow 8230 und Axial Flow 9230. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurde die Durchsatz-Breite auf 1,57 Meter vergrößert und die Leistung des Cross-Flow Gebläses erhöht. Der serienmäßige Siebkastenhangausgleich wurde beibehalten. Das System, das eine Seitenneigung von bis zu 13 Prozent kompensieren soll, ermöglicht die optimalen Reinigungsbedingungen bei der Arbeit am Hang und verhindert somit die Verluste, die bei hoher Druschleistung entstehen.
Mit den neuen Serien erweitert Case IH zudem sein Schneidwerksangebot mit der neuen Serie 3050 VariCut. Diese Serie besitzt einen variablen Schneidwerkstisch und ist in drei Arbeitsbereichen von 7,6 Metern, 9,15 Metern und 10,7 Metern erhältlich. Es ist mit einem verstärkten Rahmen ausgerüstet. Die Einzugsschnecke besitzt einen Durchmesser von 66 Zentimetern für eine hohe Förderleistung. Für diese Schneidwerksgeneration bietet Case IH auch neue hydraulisch angetriebene Rapsmesser in Leichtbauweise an. Sie erleichtern den Umbau und verkürzen die Umrüstzeiten.
Case IH setzt auch einen patentierten Haspelschutz ein. Für mehr Komfort und geringere Rüstzeiten besitzt das Schneidwerk 3050 auch einen kompletten Ersatzmesserbalken, der direkt unter dem Schneidwerk integriert ist. Das 3050 Schneidwerk folgt Bodenunebenheiten sowohl längs als auch quer zur Fahrtrichtung.
Für den Maisanbau werden größere Maispflücker mit bis zu Zwölf-Reihen-Kapazität und starrem beziehungsweise klappbaren Rahmen angeboten, die einzeln abgesicherten Hochleistungs-Pflückreihen kommen hier zum Einsatz. Serienmäßig wird der Pflücker mit Unterflurhäckslern ausgestattet, die bei Bedarf zu- und abgeschaltet werden können. Der Pflücker kann, wie auch bei den kleineren Pflückern, mit einer Spurführung über Tastbügel ausgerüstet werden, die den Fahrer in großem Maße entlasten sollen.
Auf der Agritechnica 2011 zeigt Case IH die Axial-Flow Serien 130 und Serie 230 in Halle 5, Stand A19.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer