„Drei gegen Einen“ lautet der Titel des Claas Mähdrescherwettbewerbs, in dem einem großen Landtechnik-Publikum an zwei Wettkampftagen gezeigt wird, welche technischen Fortschritte in der Landwirtschaft in den letzten 50 Jahren stattfanden.
Knapp 3.000 Besucher verfolgten bereits am ersten Tag des Wettbewerbs auf einem Getreidehof in Franken (Giebelstadt-Eßfeld), wie sich ein saatengrüner Claas LEXION 760 durch den reifen Weizen drosch. Neben ihm drei Oldtimer-Mähdrescher aus Harsewinkler Produktion, ein ehemals silberner SF-Drescher von 1963, ein dunkelgrüner Claas MATADOR von 1965 und ein DOMINATOR 100 aus dem Jahre 1973. Übrigens: Nächsten Samstag den 17. August findet der Claas Druschwettbewerb 2013 in Nörten-Hardenbergbei Göttingen statt.
Eine Stunde lang kämpften drei Oldies gegen die High-Tech-Erntemaschine aus Ostwestfalen: Wer würde am Ende einer Stunde mehr Flächen abgeerntet haben, die drei Alten zusammen oder der 490 PS LEXION von 2013?
Bei nicht ganz idealen Erntebedingungen – kurz vor Beginn hatte ein Regenschauer den Weizen kräftig angefeuchtet – zeigte der LEXION schon am ersten Wettkampftag im fränkischen Getreideland, was in seinem neun Meter breiten Schneidwerk und in seinem fast 500 PS Dieselmotor steckt. Obwohl er kurz vor Ende der Stunde einen Boxenstopp einlegen musste, erntete er in dieser Zeit 3,6 Hektar – mit zugeschaltetem Strohhäcksler. Die anderen drei älteren Mähdrescher kamen zusammen auf 3,3 Hektar Flächenleistung in Schwadablage.
„In ihrer Zeit galten die heutigen Oldtimer-Maschinen als das Nonplusultra in der Landtechnik“, erläuterte Prof. Karlheinz Köller von der Uni Hohenheim als Kommentator das Geschehen. Gegenüber den Standmähdreschern auf den Höfen sei das von August Claas 1953 entwickelte mobile Mähdreschen in einem Arbeitsgang auf dem Feld eine kleine Revolution in der Landwirtschaft gewesen.
Der erste selbstfahrende Mähdrescher-Typ Europas, der Claas SF, Baujahr 1963, (mit eigenem Motor und Getriebe) nahm als älteste Maschine an dem Wettbewerb teil. Sein Besitzer Hauke Nahnsen aus dem nordfriesischen Niebüll hatte die silberne Claas Maschine mit 2,6 Meter-Schneidwerk und 60 PS Motor vor einigen Jahren in Süddeutschland gekauft.
Der zweite Oldie-Wettbewerber waren ein MATADOR GIGANT (drei Meter Schneidwerk und 87 PS) aus den 1960er Jahren und sein Besitzer, der Lohnunternehmer Franz Meis aus dem münsterländischen Borken. Noch in jeder Erntesaison mäht Meis mit seinem alten Schätzchen „ein bisschen zum Spaß Weizen, Triticale oder Roggen“.
Der jüngste Oldtimer-Mähdrescher, ein DOMINATOR 100 von 1973, gehört Gotthard Kloker aus Emeringen am Fuß der schwäbischen Alb in Baden-Württemberg. Der DOMINATOR (übrigens der meistverkaufte Mähdrescher Europas), besaß immerhin schon ein Schneidwerk von 4,50 Metern Breite und hatte einen 170 PS Dieselmotor unter seiner hellgrünen Haube.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer