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Biomasseforschungszentrum erarbeitet IEA-Studie zum Holzpellet-Markt in dreißig Ländern

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Artikel eingestellt am:
29.7.2017, 7:28

Quelle:
Deutsches BiomasseForschungsZentrum (DBFZ)
www.dbfz.de

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In einer für die Internationale Energieagentur (IEA) erarbeiteten Studie des DBFZ wird eine umfassende Bestandsaufnahme der Holz-Pellet-Branche sowie der Märkte für mehr als 30 Länder in Bezug auf regulatorische Rahmenbedingungen, Produktionskapazitäten, Verbrauch und Preisentwicklung, Handel, Logistik sowie länderspezifische Standardisierung vorgelegt. Die Studie ist in englischer Sprache kostenfrei unter www.ieabioenergy.com zu beziehen.

Angetrieben durch eine steigende Nachfrage hat die globale Produktion von Holzpellets in den vergangenen zehn Jahren rasant zugenommen. Lag die Produktionsmenge im Jahr 2006 noch bei geschätzten 6-7 Megatonnen (Mt), übertraf sie im Jahr 2015/2016 bereits 26 Mt. Weiter steigende Nachfrage wird in den kommenden Jahren für Anwendungen in zwei Marktsegmenten erwartet. Einerseits werden zertifizierte Holzpellets sowohl in Kohle-Kraftwerken mitverbrannt wie auch zur Einzelfeuerung in umgewandelten Kohle-Kraftwerken zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bei der Stromerzeugung eingesetzt. Im häuslichen Bereich kommen Holzpellets als fester Brennstoff dagegen überwiegend in automatisierten Öfen und Kesseln zum Einsatz. Zukünftig, so die Einschätzung der Autoren, könnten sie jedoch auch eine erneuerbare Ressource für „grüne Chemie“ und biobasierte Materialien darstellen.

Angesichts eines steigenden Bedarfs vor allem in Europa war die EU als Region mit 54% im Jahr 2015 mit Abstand der größte Produzent von Holzpellets, gefolgt von Nordamerika (2015: 35%). Kanada verzeichnete die weltweit dynamischste Entwicklung und konnte den Export von 1.6 Mt in 2015 auf 2.4 Mt im Jahr 2016 steigern. Auf Länderbasis gesehen, dominieren die Vereinigten Staaten die Pelletproduktion mit 7.4 Mt im Jahr 2015 und 6.3 Mt im Jahr 2016 deutlich, sehen sich jedoch mit einer wachsenden Konkurrenz durch Europa, Russland und die baltischen Staaten konfrontiert. Weitere große Produzenten sind Deutschland mit 2.2 Mt und Schweden mit 1.5 Mt. Asien, die russische Föderation, Australien und Lateinamerika spielen in der globalen Pelletproduktion (2015: 11%) aktuell noch eher kleinere Rollen, wachsen jedoch ebenfalls. In Hinsicht auf den nationalen Pelletverbrauch lag Großbritannien 2015 mit 6.7 Mt an der Spitze, gefolgt von den USA (2.8 Mt) und Italien (2.1 Mt).

Die rasante Entwicklung des globalen Holz-Pellet-Marktes führt jedoch auch zu neuen Herausforderungen, so ein Ergebnis der Studie. In vielen Produktionsländern muss eine angemessene und nachhaltige Infrastruktur in Hinsicht auf Biomassebereitstellung sowie Pelletlagerung, Verladung, Handhabung von Kapazitäten in den Produktionsregionen sowie in kommerziellen Bereichen und beispielsweise Häfen entwickelt und aufgebaut werden. Zahlreiche regulative Maßnahmen sind von Politik, Pellet-Konsumenten wie auch Technologie-Entwicklern bereits vollzogen worden, jedoch schwanken die Entwicklungen von Land zu Land teilweise erheblich. Zusätzlich zu den bereits erreichten Standards, der Entwicklung von Nachhaltigkeitskriterien für Holz, erfolgreichen Zertifizierungen und Technologien für die Bereitstellung von Pellets aus anspruchsvolleren Rohstoffen (zum Beispiel Torrefizierung von Rohstoffen auf Strohbasis) zeigt die Studie, dass insgesamt noch immer viel Optimierungspotenzial für die erzielbaren Klimagaseinsparungen durch Holzpellets besteht.

„Ein ganz wesentlicher Faktor für die Entwicklung eines globalen Industriemarkts für Holzpellets ist die Einführung (politischer) Rahmenbedingungen, die Schaffung von Märkten und Standards sowie die Durchsetzung eines nachhaltigen Klimaschutzfahrplans in den Ländern. Dieser wird in Europa zwar schon ambitioniert umgesetzt, wir sehen aber, dass beispielsweise auch die Länder in Südostasien dieses Thema jetzt verstärkt auf die Agenda setzen. Mit der Studie liegen uns nun analysierte Kennzahlen zum Pelletmarkt aus über 30 Ländern vor, das macht die Arbeit der letzten zwölf Monate extrem wertvoll für alle beteiligten Akteure“, so die Verfasserin der Studie, Prof. Dr.-Ing. Daniela Thrän vom Deutschen Biomasseforschungszentrum und dem Helmholz-Zentrum für Umweltforschung.

Der gesamte Bericht (243 Seiten) ist in englischer Sprache kostenfrei unter http://www.ieabioenergy.com/publications als PDF-Download verfügbar.

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