Die Spezialisten der ETW Energietechnik GmbH aus Moers haben im Januar 2008 fünf Blockheizkraftwerk-Module (BHKW) für einen der größten Nawaro-Biogasparks in Deutschland im brandenburgischen Falkenhagen in Betrieb genommen. Nach Angaben des Betreibers, der Biostrom Energy Group AG in Vechta, vergären die fünf Biogasanlagen in dem Park (Investitionsumme: insgesamt rund 12 Millionen Euro) pro Jahr 37.500 Tonnen Maissilage und 25.000 Tonnen Rindergülle zu Strom und Wärme.
In den Anlagen erzeugen die BHKW-Module aus dem Hause ETW auf der Basis des Gasmotorenaggregates TCG 2016 B V12 von DEUTZ Power Systems eine elektrische Gesamtleistung von 2,7 MW. Neben dem BHKW besteht jede der Anlagen aus einer Annahmegrube für die Rohstoffe, einem Fermenter, einem Nachgärer sowie einem Gärrestlager.
Um die Kraft-Wärme-Kopplung optimal zu nutzen, haben die Fachleute der ETW Energietechnik ein anspruchsvolles Wärmenutzungskonzept implementiert. Der Gesamtwirkungsgrad der Energieerzeugungsanlage erreicht damit nach Firmenangaben einen hervorragenden Wert von 80 Prozent. Die thermische Energie ist besonders für gewerbliche Abnehmer interessant und wird direkt am Standort von einer in der Nähe arbeitenden Futtermittelmühle verwertet. Die Mühle ist direkt an das Wärmenetz angeschlossen und nimmt eine Wärmemenge von rund 2 MW ab. Mit der verbleibenden Wärme (etwa 500 kW) werden die Fermenter zur effizienteren Vergärung der Einsatzstoffe beheizt. Ein großes Plus für die Umwelt: Alleine das Wärmenetz vermeidet pro Jahr den Einsatz von 1,7 MW fossiler Brennstoffe und damit CO2-Emissionen von über 12.000 Tonnen.
Das 130°-Hochtemperaturwärmenetz der ETW Energie technik GmbH wird wie ein Kleinkraftwerk betrieben und unterliegt strengen technischen Richtlinien. So muss sich das Betriebs-Personal speziell qualifizieren und eine Kesselwärter-Ausbildung beim TÜV absolvieren. Die in Falkenhagen erzeugte Strommenge von 2,7 MW wird zu 100 Prozent vom ansässigen Regionalversorger E.ON edis abgenommen. Mit dem Strom aus dem Biogaspark können durchschnittlich 5.500 Vier-Personen-Haushalte dauerhaft mit grünem Strom versorgt werden.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer