Die neue Einzelkornsämaschine MOMENTUM 16 verfügt (wie zu erwarten) über 16 Reihen und eine Rahmenbreite von 12 m, die MOMENTUM 24 sät 24 Reihen und bietet eine Rahmenbreite von 18 m. Den Reihenabstand beider Modelle beziffert Fendt mit 70 cm und beide Modelle sind mit je zwei Saatguttanks ausgerüstet, die insgesamt 4.581 l fassen – das Volumen des optionalen Flüssigdüngertanks gibt Fendt mit 3.785 l an. Die brasilianischen Varianten sind übrigens nicht breiter, sondern bieten mit 45 cm einen schmaleren Reihenabstand (das 40-Reihen-Modell sät auch auf 18 m Arbeitsbreite).
Für den Einsatz in der konservierenden Bodenbearbeitung lässt sich die neue Einzelkornsämaschine Fendt MOMENTUM mit optional Räumsternen ausrüsten, die Pflanzenreste oder Fremdkörper aus der Furche entfernen, um eine gleichmäßigere Tiefenführung und besseren Bodenkontakt des Saatgutes zu realisieren.
Die Saatgut-Vereinzelung der neuen Fendt MOMENTUM erfolgt durch eine Kombination aus der mit Unterdruck arbeitenden vSet Kornvereinzelungseinheit, dem elektrischen Vereinzelungsantrieb vDrive und den optionalen SpeedTube Saatrohren für Mais oder Sojabohnen. Fendt ist überzeugt, vSet arbeite auch bei hohen Geschwindigkeiten mit einer Genauigkeit von 99,5 % – nicht zuletzt durch den reaktionsschnellen elektrischen Antrieb, der durch ein im Rahmen befindliches Gyroskop auch in Kurven sehr genau arbeiten soll. Auch die SpeedTube Saatrohre werden durch das Gyroskop gesteuert und sollen so Aussaatgeschwindigkeiten von bis zu 16 km/h oder mehr erlauben.
Bei der Aussaat kann bei der neuen Fendt MOMENTUM Flüssigdünger mit elektrisch gesteuerten vApply Modulen (die an jeder Reiheneinheit montiert sind) appliziert werden. Das Düngerschar ist direkt am Säschar befestigt, um immer parallel zu den Saatrohren zu laufen. Eine Kontrolleinheit regelt die Durchfluss- und Ausbringmenge.
Bei Einzelkornsämaschinen dieser Dimension ist Bodenanpassung unzweifelhaft ein wichtiges Thema, um zu verhindern, dass die Maschine partiell den Bodenkontakt verliert. Die erste technische Lösung der Fendt MOMENTUM ist eine Einteilung in drei unabhängige Sektionen, an denen jeweils ein Hauptrahmen und ein Saatrahmen (mit den Reiheneinheiten) befestigt ist. Positionssensoren überwachen die Ausrichtung der Reiheneinheit zum Saatrahmen sowie dessen Ausrichtung zum Hauptrahmen. Korrekturen der Ausrichtung der Reiheneinheit erfolgen durch Hydraulikzylinder am Saatrahmen.
Der Einsatz eines an einer Pendelachse aufgehängten Tandem-Fahrwerks soll die Bodenanpassung der Fendt MOMENTUM steigern – nach Unternehmensangaben werden so die Feld-Eigenschaften eines Raupenlaufwerkes erzielt, ohne die Transport-Eigenschaften der Reifen zu schmälern.
Ein weitere Verbesserung des Bodenkontakts wird bei der Einzelkornsämaschine MOMENTUM Fendt zufolge durch eine Anpassung des Ballastierungsdruckes erzielt, wofür das Reihenballastierungssystem DeltaForce verantwortlich zeichnet. Am Tiefenführungsrad wird der vorliegende Druck mit 200 hz ermittelt und bei Abweichungen durch DeltaForce erhöht. Fendt gibt an, durch die Kombination einer Vertical Contouring Toolbar (VCT) mit DeltaForce Bodenunebenheiten bis zu 1,65 m ausgleichen zu können.
Um Bodenverdichtung zu vermeiden, kann die neue Fendt MOMENTUM mit dem optionalen Gewichtsmanagement Load Logic ausgestattet werden, das über drei Modi zur Gewichtsverteilung verfügt. Das zuschaltbare System Load Logic ermittelt über Wiegezellen das Gewicht pro Reifen und passt das Gewicht dann hydraulisch an den gewählten Modus an. Im Modus „Balanced“ wird das Gewicht auf die gesamte Arbeitsbreite der Einzelkornsämaschine verteilt, für den Modus „Controlled traffic“ wird Gewicht von den Flügeln auf das Maschinenzentrum verlagert und im Modus „Manuell“ kann eine individuelle Ballastierung vorgenommen werden. Das Gewichtsmanagement Load Logic umfasst darüber hinaus eine vollautomatische Reifendruckregelanlage, die den Reifeninnendruck in Abhängigkeit des gewählten Modus (Feld oder Straße), der Geschwindigkeit und der Beladung regelt. Wiegezellen messen den Druck in den Achsen und ermöglichen eine automatische Druckanpassung sowie die Anpassung der Gewichtsverteilung. Eine manuelle Regelung des Reifeninnendrucks vom Traktorsitz aus ist möglich.
Für Stabilität sollen Flügelräder am Ende der Rahmenflügel der MOMENTUM sorgen – Fendt betont, dass Bodenverdichtung weder im Bereich der Saatfurche noch zwischen den Saatreihen stattfinde.
Die Vielzahl der Sensoren ermöglicht eine umfangreiche Steuerung der Aussaatparameter – die Fendt MOMENTUM bringt deshalb mit dem 20|20 ihr eigenes Terminal mit. Das 20|20-Terminal visualisiert Reihenballastierungsdruck, Bodenkontakt, Vereinzelungsgenauigkeit, Saatgutplatzierung, Aussaatstärke sowie Flüssigdüngerverteilung, erlaubt aber auch die Nutzung von SectionControl und VariableRateControl. Die gespeicherten Daten können außerdem nach Herstellerangaben nachträglich analysiert werden oder zur Erstellung von Applikationskarten verwendet werden.
Autorin: Magdalena Esterer
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