Bei beiden Mähdreschern handelt es sich nicht um in Harsewinkel fertig montierte Maschinen, sondern um Komponentenmaschinen. Reinigung, Abscheidehaus, Trommelhaus und Kabine sind die vier Komponenten, die von den einzelnen Montagebereichen geliefert werden.
Die LEXION Komponenten werden nach Firmenangaben von Harsewinkel aus auf die Reise ins Claas Werk Omaha/Nebraska (USA) geschickt, wo die Endmontage erfolgt. Der Versand von Komponentenmaschinen in Containern sei wirtschaftlicher als komplette Maschinen per LKW und Schiff zu transportieren. Der TUCANO geht nach Herstellerangaben auf die Reise nach Krasnodar am Schwarzen Meer in der Kornkammer Russlands, wo sich seit 2007 ebenfalls ein Claas Montagewerk befindet.
Wie Claas mitteilte, hat die Entwicklung und der Bau von Mähdreschern bei Claas eine lange Tradition: Der erste Mäh-Dresch-Binder (MDB) von 1936 war noch ein gezogener Anhänge-Mähdrescher, der gleichzeitig mähte, das Getreide drosch und das Stroh band. Aktuell produziert Claas in Harsewinkel vier Modelle in verschiedenen Varianten: DOMINATOR, AVERO, TUCANO und das Spitzenmodell LEXION. Dessen kleiner Bruder TUCANO, der seit 2008 produziert wird, deckt das Premiumsegment der oberen Mittelklasse ab. In der Kompaktklasse eignen sich der AVERO und der DOMINATOR für kleinere und mittlere Betriebe, die eine Eigenmechanisierung anstreben. Den ersten LEXION Mähdrescher stellte Claas 1995 her: Mehr als 40 Tonnen Weizen in der Stunde konnte der 480er nach Herstellerangaben damals ernten. Heute, 42.800 LEXION später, habe sich die Leistung mehr als verdoppelt. Beim Weltrekord im Mähdreschen, den ein LEXION 770 TERRA TRAC im Jahr 2011 aufstellte, gelang es, bis zu 120 Tonnen pro Stunde zu dreschen (mehr dazu im Artikel „Claas drischt Weltrekord“).
Nach Unternehmensangaben rollte der 100.000. Claas Mähdrescher 1962 aus der Produktion, der 200.000. im Jahre 1968, der 300.000. Mähdrescher 1979 und der 400.000. im Februar 2003. Jetzt, ziemlich genau 10 Jahre später, hat Claas den 450.000. Mähdrescher gebaut.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer