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EuroTier Gold- und Silber-Medaillen 2018: 26 Neuheiten stehen fest (Teil 2)

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Artikel eingestellt am:
28.9.2018, 7:33

Quelle:
ltm-ME, Bilder: Werksphotos
www.eurotier.de

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Kürzlich gab die DLG bekannt, welche Innovationen mit einer der begehrten EuroTier-2018-Neuheiten Gold-oder Silbermedaillen ausgezeichnet wurden. Für die Gewinner der Medaillen bietet sich zusätzlich die Möglichkeit, am 15. November im Rahmen des „International Animal Health Events“ auf der EuroTier 2018 mit der neuen Tierwohl-Medaille prämiert zu werden. Diese wird an einen Medaillengewinner vergeben, dessen Innovation eine arttypische Verhaltensweise fördert und die Gesundheit der Tiere positiv unterstützt.

Im ersten Teil des Artikels (der unter „EuroTier Gold- und Silber-Medaillen 2018: 26 Neuheiten stehen fest (Teil 1)“ zu finden ist) wurden die prämierten Innovationen für Schweine- und Geflügelhalter und die ersten vier Rinderhaltungs-Preisträger vorgestellt.
Der zweite Teil beschäftigt sich ausschließlich mit Silbermedaillen-Produkten zur Rinderhaltung. Ein großes Thema ist der Versuch, die Herdengesundheit automatisch zu kontrollieren, um eventuelle Krankheiten frühzeitig zu erkennen und damit das Tierwohl steigern. Zu diesem Themenkomplex wurden die Gesundheitsüberwachung smaXtec 360, die Verwendung von Augmented Reality in der Herdeninformations-App Nedap CowControl mit Fruchtbarkeitsmanagement, das automatische Klauenanalysesystem MS Korund und das 3D-Bildanalysesystem CBS-System, um beginnende Lahmheiten zu erkennen, ausgezeichnet. Andere prämierte Produkte nehmen sich eher spezifischen Fragestellungen an: So wurde der All In One-Colostrum Feeder ausgezeichnet, der die Biestmilch-Versorgung der Kälber vereinfacht, das palmölfreie Ergänzungsfutter Rupiol Sunline, das hilft, Kühe nachhaltiger zu ernähren und der Wärmebehälter HeatBox der das Klauenklotzkleben beschleunigt. Drei Innovationen beschäftigen sich mit der Stalleinrichtung: das Komfort-Sicherheits-Selbstfanggitter, die elektronische Überwachung des Schließmechanismus von Fressgittern Feed Fence Signallling und das intelligente Torsteuerungssystem AutoLift. Ebenfalls drei Silbermedaillen sind im Bereich des Melkens angesiedelt: der elektronische Milchmengenmesser Nedap Smartflow, das Melkzeug DeLaval Evanza, das Zitzengummis und Melkbecher kombiniert und Dairymaster Mission Control, das die Melk-Karussellgeschwindigkeit optimiert.

smaXtec 360, smaXtec animal care GmbH, Graz, Österreich, Halle 11, Stand C20
Die smaXtec animal care GmbH hat das Sensorsystem smaXtec, das schon 2010 eine EuroTier-Medaille gewann, weiterentwickelt. Der im Netzmagen platzierte Pansenbolus von smaXtec 360 ist nun mit Mikroprozessoren mit Beschleunigungs- und Temperatursensoren zur fast lebenslangen Verlaufskontrolle physiologischer Verhaltensmuster der Futter- und Wasseraufnahme, des Wiederkauens, der Pansenmotilität, der Bewegungsaktivität, aber auch der Herzfrequenz der Kuh ausgestattet und soll nach Herstellerangaben eine Lebensdauer von mehr als vier Jahren aufweisen. Die gemessenen Daten werden über ein energiesparendes Nahbereichs-Funk-Netzwerk ausgelesen, aufbereitet und bereitgestellt.

Nedap CowControl – Augmented Reality und Nedap Reproduction Management, Nedap Livestock Management, Groenlo, Niederlande, Halle 13, Stand C56
Bei der App Nedap CowControl – Augmented Reality und Nedap Reproduction Management richtet sich der Fokus vor allem auf die schnelle und einfache Bereitstellung der Daten zur Herde. Eine Augmented-Reality-Brille gibt Daten zu Fruchtbarkeit und Gesundheit aus oder hilft, auffällige Tiere zu finden. Teil der Software ist auch ein Fruchtbarkeitsmanagement in Form eines bildgebenden Softwaremoduls, das frühzeitig in der Laktation Kühe mit Fruchtbarkeitsproblemen identifiziert. Die Jury ist überzeugt, durch dieses System kann sowohl die Arbeitsorganisation verbessert als auch die Zwischenkalbezeit verkürzt werden.

MS Korund, Schippers GmbH, Kerken-Nieukerk, Deutschland, Halle 11, Stand B20
Mit MS Korund der Schippers GmbH wird das Klauenmodell dauerhaft überwacht. Nach dem Melken wird die Kuh in den MS Hoof Scan geleitet, wo die Klaue per Ultraschall untersucht und das Gewicht der Kuh ermittelt wird. Zeigt die Analyse Auffälligkeiten, wird die Kuh nach dem nächsten Melkstandbesuch in einen Raum mit Klauenpflegestand (Hoof Care Box) geleitet, wo dem Klauenpfleger die analysierten Daten, die Scannerfotos und das Gewicht der Tiere angezeigt werden. Klauenprobleme werden so automatisch frühzeitig erkannt und behandelt.

CBS-System, dsp-Agrosoft GmbH, Ketzin/Havel, Deutschland, Halle 26, C15
Das CBS-System der dsp-Agrosoft GmbH analysiert ebenfalls die Klauengesundheit, tut dies allerdings durch die objektive und berührungslose Vermessung von sich bewegenden Milchkühen. Auch hier ist der Melkstand der Ausgangspunkt, wo Körperkondition (Cow condition score) und Gangbild (Cow movement score) erfasst werden. Auffällige Tiere werden schnell identifiziert und Maßnahmen eingeleitet; die Vernetzung mit dem Herdenmanagementprogramm ist möglich.

All In One-Colostrum Feeder, Martin Förster GmbH, Engen, Deutschland, Halle 12, Stand C31a
Der Biestmilch-Behälter All-In-One-Colostrum Feeder der Martin Förster GmbH zeichnet sich durch einen zweiten Behälterdeckel mit Edelstahlrohr aus, durch den die Biestmilch durch das Durchspülen von temperiertem Wasser zügig auf Tränketemperatur gebracht werden kann; egal ob die Biestmilch (im Behälter) gefroren war oder gerade pasteurisiert wurde. Die einfache Bevorratung von Biestmilch und die Richtige Trinktemperatur sind entscheidend wichtig für die Kälbergesundheit.

RUPIOL Sunline, FANON d.o.o., Petrijanec, Kroatien, Halle 20, Stand B29
Dem Unternehmen FANON ist es zusammen mit GFT – Gesellschaft für Tierernährung mbH (Halle 15 C22q) gelungen, mit RUPIOL Sunline ein Ergänzungsfutter ohne Palmöl zu entwickeln, das Protein und Energie in pansengeschützter Form im Dünndarm zur Verfügung stellt. Ein mit einem neu entwickelten druckhydrothermischen Verfahren behandelter Rapsexpeller wird dazu mit hochwertigem Rapsöl versehen und mit einem speziell hergestellten hochschmelzenden Sonnenblumenöl ummantelt, das den Pansenschutz gewährleistet.

Wärmebehälter HeatBox, Albert KERBL GmbH, Buchbach, Deutschland, Halle 11, Stand D43
Mit dem Wärmebehälter HeatBox von Kerbl wird der Zweikomponentenkleber zur Befestigung von Klauenklötzen auf 20°C temperiert, um die Behandlungsdauer zu verkürzen und die Klebequalität zu verbessern. Die Heatbox bietet zwei temperierte Kammern – eine für die Dosierpistole mit Kleberkartusche und eine für die Ersatzkartusche.

Komfort-Sicherheits-Selbstfanggitter, Ing. Bräuer GmbH Stalltechnik, Behamberg, Österreich, Halle 17, Stand D35a
Die Ing. Bräuer GmbH hat ein Komfort-Sicherheits-Selbstfanggitter entwickelt, dass durch das horizontale Verschieben des Schwenkstabes einen größerer Sicherheitsauslass und eine tiergerechte Öffnungsweite von 36 cm bietet; in Fangstellung wird durch das Verschieben des Schwenkstabes eine Halsweite von 21 cm erreicht. Gerade im unteren Bereich sind normale Selbstfanggitter oft zu schmal, was bei gestürzten Tieren Schwierigkeiten bereitet.

Feed Fence Signallling, Spinder Dairy Housing Concepts B.V., Harkema, Niederlande, Halle 12, Stand B18
Auch das Feed Fence Signallling von Spinder Dairy Housing Concepts beschäftigt sich mit Selbstfangfressgittern, allerdings soll das System Tiere davor bewahren, länger als nötigt fixiert zu bleiben. Die elektronische Überwachung misst die Dauer der Fixierung und alamiert nach einer selbst definierten Zeitspanne durch eine Warnleuchte, einen Warnton und per SMS. Durch die elektronische Überwachung und Weitergabe der Daten an einen Server lassen sich die Statusmeldungen der Fressgitter per App einsehen.

AutoLift, Spinder Dairy Housing Concepts B.V., Harkema, Niederlande, Halle 12, Stand B18
Das AutoLift Torsteuerungssystem von Spinder Dairy Housing Concepts beschäftigt sich mit der Steuerung des Kuhverkehrs. Die Tore sind mit Sensoren ausgestattet und können per App geöffnet oder geschlossen werden; notfalls besteht aber immer die Möglichkeit der direkten Öffnung per Antriebsaggregat oder die manuelle Betätigung. In größeren Milchviehanlagen kann die Automatisierung der Tore viel Zeit sparen.

Nedap Smart Flow, Nedap Livestock Management, Groenlo, Niederlande, Halle 13, Stand C56
Der Milchmengenerfasser Nedap Smart Flow von Nedap Livestock Management zeichnet sich dadurch aus, dass er den Querschnitt der Milchleitung nicht verengt und dadurch den Durchfluss maximiert. Zusätzlich sorgt eine kabellose Konstruktion dafür, dass weniger störanfällige Bauteile Verwendung finden; die Daten werden per UHF-Funkverbindung weitergegeben. Nach Unternehmensangaben ist der elektronische Milchmengenmesser Smartflow ICAR-zertifiziert und hält die ICAR-Standards und Richtlinien für Datenerfassung, Nutzung in der Melktechnik und Messgenauigkeit ein.

DeLaval Evanza milking cluster with DeLaval Evanza cartridge, DeLaval International AB, Tumba, Schweden, Halle 13, Stand D25
Das neue Melkzeug DeLaval Evanza fasst Zitzengummis und Melkbecher zu einem vollständig recycelbaren Kartuschensystem zusammen, wodurch sich der Wechsel der Zitzengummis deutlich beschleunigen lässt. Nach Unternehmensangaben steigt der Milchfluss mit dem neuen Melkzeug DeLaval Evanza und den DeLaval Evanza-Kartuschen um bis zu 9,3 % bei um 7 % sinkender Vorrüstzeit.

Dairymaster Mission Control, Dairymaster, Tralee, Co. Kerry, Irland, Halle 13, Stand 23
Der Dairymaster Mission Control kalkuliert mit künstlicher Intelligenz und entsprechender mathematischer Modelle die Karusselgeschwindigkeit, um Milchkühe davor zu bewahren, zu lange vor dem Melken im Sammelbereich zu stehen und stellt dem Melker per Touchpanel wichtige Informationen wie Ansetzzeit der Melkzeuge, Karussell-Stillstandszeiten, Kuhdurchsatz, erwartetes Melkzeitende, Status des Milchtanks sowie Restfuttermenge bereit; zusätzlich wird auch der Gesundheitsstatus angezeigt. Für die Karusselgeschwindigkeit zeichnet das OptiCruise-System verantwortlich, das die zu erwartende Milchmenge jeder durch einen Blick in die Vergangenheit prophezeit und die Restmelkzeit der anderen Kühe berücksichtigt. Neben dem Umstand, dass sich die Melker mehr Zeit für „Problemkühe“ nehmen, soll der Stromverbrauch deutlich sinken.

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