Hierzu hat die Fliegl Agrartechnik GmbH, Töging, die robusten und verschleißfesten Dosierstationen „Biomat“ und „Biomat Mega“ entwickelt. Sie sind einfache, flexibel nutzbare und modular aufgebaute Integrationseinheiten. Die Dosierstationen bestehen aus dem praxiserprobten Zuführsystem Biomat mit den Einbringcontainern „SteelPro“ oder „PolyPro“, der Zerkleinerungs-, Misch- und Dosiereinrichtung „MultiMix“ und der Dosierwägeelektronik „Akkurat“.
Je nach Einsatzverhältnissen und Kundenwunsch stattet Fliegl die Dosierstationen Biomat und Biomat Mega mit dem Einbringcontainern SteelPro aus Stahl oder dem Abschiebe-Container PolyPro aus hochfestem Kunststoff aus, welche die Zerkleinerungs-, Misch- und Dosiereinrichtung MultiMix beschicken. SteelPro und PolyPro basieren auf den zwei geteilten, wartungsarmen und langlebigen Abschiebesystem des originalen Fliegl Abschiebewagens, das nur einen sehr geringen Kraftbedarf bei höchster Verschleißfestigkeit aufweist. Vorteilhaft: Die Substrate und Recyclingprodukte werden im Vorratsbehälter ohne Ketten oder aufwendige Lager nur mit einem Schiebeschlitten zur Zerkleinerungs-, Misch- und Dosiereinrichtung gefördert.
Der Einbringcontainer SteelPro besteht aus einem hochfesten Stahlbehälter mit dicht geschweißter absolut abwasserdichter Wanne, stabilem Boden und festen Seitenwänden. Eine Ablaufrinne soll Abwasseransammlungen und in der Folge störende Gerüche verhindern.
Der Einbringcontainer PolyPro wartet mit ähnlichen Eigenschaften und gleichen Größenordnungen auf. Er unterscheidet sich jedoch im Material: Statt aus Stahl besteht die neuartige Konstruktion aus schwarzem bruchsicheren Kunststoff (Polyethylen - PE), der UV-Strahlen-, Säure- und Laugenbeständig ist. Mittels einer speziellen Schweißtechnik sind Boden und Wände miteinander verbunden. Der Boden und die Seitenwände sind überaus glatt und sparen laut Hersteller zwei Drittel an Reibungsenergie gegenüber einem Stahlbehälter. Der PolyPro ist ebenso wie der SteelPro für Abwässer undurchlässig. Der PolyPro wird geliefert in unterschiedlichen Größen von 18 bis 200 Kubikmetern.
Vorteilhaft ist die Erweiterungsfähigkeit des Dosiersystems: Jeder Einbringcontainer lässt sich mit einem zweiten zur Dosierstation „Biomat Mega“ nachrüsten. Gegenüberliegend beschicken dann beide kostengünstig die mittig liegende Zerkleinerungs-, Misch- und Dosiereinrichtung MultiMix, die in zwei unterschiedlichen Größen mit 9 und 16 Kubikmeter lieferbar ist.
Die Zerkleinerungs-, Misch- und Dosiereinrichtung MultiMix ist ausgestattet mit einer vertikal stehenden Turbo-Schnecke mit zusätzlichem Flügel und beschichteten Messern. Bereits bei kleiner Drehzahl zerkleinert und mischt sie laut Fliegl intensiv. Die besondere Kantung des Behälters soll ihm mehr Stabilität verleihen und zusätzlich das Mischgut in der Drehbewegung abbremsen. Dies soll letztlich zu intensiverer Zerkleinerung und kürzeren Mischzeiten führen und damit Zeit, Kraft, Energie und Kosten sparen. Ein stabiles Planetengetriebe mit schräg gezahnter Kegelradstufe ist laut Hersteller auf Volllastbetrieb ausgelegt und sorgt so für beständige Leistung und Langlebigkeit.
Das zerkleinerte, gut vermischte Substrat oder jedes andere Recyclinggut kann mittels einer speziellen wiederum energiesparenden Förderschnecke in Fermenter (Hoch- oder Tiefbehälter) eingeschleust oder zum Weitertransport auf Anhänger gefördert werden. Der große Durchmesser der Förderrohre von 46 cm soll hohe Förderleistungen bei störungsfreier Funktion garantieren.
Vorteilhaft bei steigenden Energiepreisen, so Fliegl, ist der vergleichsweise geringe Energiebedarf der Dosierstationen Biomat oder Biomat Mega. Pro Zuführeinheit (SteelPro oder PolyPro) wird lediglich ein 2,2 kW starker Elektromotor benötigt. Auch die Zerkleinerungs-, Misch- und Dosiereinheit kommt laut Hersteller mit vergleichsweise geringen Anschlusswerten aus.
Die Dosierwägeelektronik „Akkurat“ mit SPS-Steuerung ist eine autarke Komponente der Dosierstation. Sie überwacht und steuert den oder die Zuführcontainer mit Schiebeboden, die Zerkleinerungs- und Dosiereinrichtung MultiMix sowie die Förderschnecke. Sie soll für eine gleichmäßige, gewichtsabhängige, individuelle Portionierung des Substrats oder des Recyclingprodukts sorgen. Sie stellt laut Fliegl sicher, dass auch bei unterschiedlicher Beladung die Dosiereinrichtung mit der eingestellten Förderleistung arbeitet, die Förderschnecken nicht verstopfen und die Motoren nicht überlastet werden. Besonders innovativ ist laut Hersteller das Feature „automatische und selbstlernende Nachlaufkorrektur“, die elektronisch Dosierfehler erkennt, korrigiert und so einen gleichmäßigen Substratfluss gewichtsabhängig garantiert, das je nach Fließ- und Rieselfähigkeit der Substrate oder Recyclingprodukte. Außerdem überträgt die Dosierwägeelektronik „Akkurat“ Daten über eine serielle Schnittstelle auf handelsübliche Drucker oder auch auf spezielle Industriedrucker, die auf den Einsatz in rauer Umgebung optimiert sind.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer