Die neue Mitteldruckpumpe LH30VO für den offenen Kreislauf zeichnet sich laut Liebherr durch ein kompaktes und dynamisches Gehäusedesign aus. Die Schrägscheibenverstellung ist nach Herstellerangaben äußerst präzise und robust ausgeführt. Design und Fertigungsprozess wurden, so Liebherr, eng aufeinander abgestimmt. So sollen durch den Einsatz neuer Verfahren im Triebwerksbereich hohe Wirkungsgrade möglich sein. In die Entwicklung flossen laut Liebherr zudem nicht nur aktuelle Marktanforderungen, sondern auch Erkenntnisse aus dem Hochdruckbereich ein.
Zum Verkaufsstart ist die LH30VO zunächst mit zwei Reglern ausgestattet – einem elektrisch geregelten Lüfterregler mit negativer Kennlinie (DE) und einem Load-Sensing-Regler (LS-DA), also einer Druckabschneidung beziehungsweise Druckbegrenzung. Sukzessive sollen weitere Regler ergänzt werden, deren Priorisierung von den Wünschen der Kunden bestimmt wird. Angedacht sind laut Liebherr unter anderem ein proportionaler Volumenregler (VE), ein Leistungsregler (LR) und ein elektronischer Druckregler mit positiver Kennlinie. Eine Durchtriebsmöglichkeit mit 130 % ist nach Herstellerangaben ebenfalls vorhanden. Die Pumpe wurde von Anfang an als Baukasten konzipiert. Zur aktuell verfügbaren Baugröße mit 45 cm³ Fördervolumen pro Umdrehung sollen weitere Größen hinzukommen. Auch hierbei wird Liebherr nach eigenen Angaben flexibel auf Kundenwünsche eingehen.
Die LH30VO-Pumpe ist nach einer neuen Nomenklatur benannt, die Liebherr zukünftig für alle neuen Axialkolbeneinheiten nutzen wird. Das L steht dabei für Liebherr, das H für Hydraulik, die folgende Zahl gibt die Druckstufe an – bei drei also Mitteldruck, d.h. bis zu 300 bar. Die Null steht für Einzelpumpe, der Buchstabe V für „verstellbar“ und O bedeutet „offener Kreislauf“.
Bereits seit 1978 produziert Liebherr Hydraulikpumpen und -motoren, bis dato vor allem im Hochdruckbereich ab 400 bar. Das Produktportfolio wurde dabei beständig ausgebaut. Mit der neuen Mitteldruckpumpe reagiert Liebherr-Components zum einen auf Bedarfe der Firmengruppe Liebherr. Zum anderen will sich das Unternehmen als flexibler Anbieter von Hydraulikkomponenten auf dem internationalen Markt weitere Kundenpotentiale erschließen. Die LH30VO richtet sich grundsätzlich an Anwendungen in mobilen Arbeitsmaschinen. Sie ist laut Liebherr nicht nur für Baumaschinen, sondern vor allem auch für Agrar- und Forstmaschinen geeignet – beispielweise als Lenkpumpe, Lüfterantrieb oder als Antrieb von Ausrüstungszylindern.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer