Elektrifizierung ist für Fendt weiterhin ein wichtiges Thema – auf der Agritechnica 2017 präsentierte das Unternehmen deshalb neben dem elektrischen Traktor Fendt e100 Vario und dem Aussat-Roboter XAVER diese 48-Volt-Serienlösung für Anbaugeräte.
Die neue 48-Volt-Schnittstelle soll als universell nutzbaren Schnittstelle eine sichere und einfache Ankoppelmöglichkeit bieten, aber vor allem mehr elektrische Leistung vom Traktor bereitstellen. Fendt erläutert, dass bisher über die vorhanden 12-Volt-Schnittstellen maximal 85 A übertragen werden konnten, was in etwa einer Gesamtleistung von 1 kW entspricht. Viele Arbeitsgeräte benötigten allerdings mehr elektrische Leistung, um Verbesserungen in Präzision, Produktivität und Effizienz darzustellen, beispielsweise in der Einzelkornsaat (3 kW), beim Spritzen (1,2 kW) oder Ballenwickeln (6 kW).
Fendt ist überzeugt, mit dem 48-Volt-System dieses Problem zu lösen, da es die Lücke zwischen den 12-Volt-Anschlüssen (1 kW) und denen mit 700 Volt (150 kW) schließe. Der 48-Volt-Generator sitzt an der Stelle des 12-Volt-Generators und wird weiterhin über den vorhandenen Standardriemen angetrieben. So können bis zu 10 kW auf das Anbaugerät übertragen werden, ohne dass komplizierte und anfällige Nach- und Umrüstungen installiert werden müssen. Für die weiterhin notwendige 12 Volt Versorgung sorgt ein integrierter Spannungswandler.
Das Ankoppeln der Geräte an den Traktor wird nach Firmenangaben mit den von Fendt qualifizierten Komponenten für Kunden komfortabler und sicherer. Zudem sinken die Gesamtsystemkosten des Gespanns durch Mehrfachnutzung des Traktorgenerators, da nicht wie derzeit in der Praxis üblich auf jedem Gerät eine extra Stromerzeugung stattfinden muss. Die Risiken (Kabelbrände, Durchscheuern, Ausfall- und Brandgefahr) durch zusätzliche oder unsachgemäß verlegte Elektrokabel werden gleichzeitig minimiert. Zudem können die Aktuatoren auf den Geräten exakt geregelt werden.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer