Bei den neuen Lechler FT 90 in den Größen 01 bis 05 handelt es sich um Zungendüsen mit Vorzerstäuber. Damit ist das Tropfenspektrum laut Lechler extrem grob bis mittel im Druckbereich von einem bis sechs bar. Durch den weiten Druckbereich soll die Düse flexibel einsetzbar sein.
Die Feintropfenanteile im niederen Druckbereich sind nach Herstellerangaben bei der FT 90 stark reduziert und liegen auf einem vergleichbaren Niveau wie sie von abdriftarmen Air-Injektorflachstrahldüsen bekannt sind. Demzufolge sind laut Lechler hohe Abdriftreduktionen bei unterschiedlichen Anwendungen zu erwarten. Messungen im Raps zur Unterblütenbehandlung in Verbindung mit dem Dropleg UL deuten, so Lechler, auf ein Abdriftreduktionspotential von über 90 % hin. Bei Anwendungen mit Rückenspritzen ist ein hoher Anwenderschutz im Vergleich zu heute üblichen feintropfigen Düsen ein wichtiger Beitrag zur Risikominderung.
Der Vorzerstäuber ist auf der FT Düse aufgesetzt. Durch seitliche Flügel wird der Vorzerstäuber orientiert in die Düse eingebaut und fixiert. Dadurch soll eine reproduzierbare Funktion der Düse gewährleistet sein. Die Fixierung sichert den Vorzerstäuber nach Herstellerangaben unter anderem vor unbeabsichtigtem herausfallen zum Beispiel bei der Montage / Demontage. Zu Reinigungszwecken kann der Vorzerstäuber werkzeuglos entnommen werden. Dadurch soll eine hohe Servicefreundlichkeit erreicht werden.
Die Zungendüsen bilden einen 90° Flachstrahl aus. Die Querverteilung der Einzeldüse folgt einer Rechteckverteilung. Von daher besitzt die Düse eine Verteilungscharakteristik wie sie von Bandspritzdüsen bekannt ist. Damit hebt sich die FT 90, so Lechler, von derzeit am Markt verfügbaren Zungendüsen deutlich ab. Interessante Anwendungsbereiche ergeben sich für die FT 90 Düsen laut Lechler mit dem Dropleg UL, in Rückenspritzen, in Kartoffellegegeräten und in Bandspritzeinrichtungen für Reihenkulturen können damit äußerst gleichmäßig und effizient durchgeführt werden.
Die FT 90 Düsen sind aus dem Werkstoff POM gefertigt und gemäß ISO 10625 farbcodiert. Bedingt durch Rundlochbohrungen im Bereich der Flüssigkeitsführung ist die Verstopfungsanfälligkeit der Düse im Vergleich zu Flachstrahldüsen nach Herstellerangaben deutlich geringer, so dass sich die Applikationssicherheit erhöht. Vor allem bei Anwendungsverfahren wo die Düse nicht einsehbar ist wie zum Beispiel mit dem Dropleg UL, in Kartoffellegegeräten oder auch bei der Ausbringung schwieriger Tankmischungen ergeben sich laut Lechler Vorteile. Darüber hinaus ist laut Hersteller bei Ausbringungsverfahren mit lebenden Organismen wie beispielsweise Nematoden eine minimale Schädigung durch Scherung etc. bei niederem Spritzdruck zu erwarten.
Die JKI Anerkennung und die Eintragung ins Verzeichnis Verlustmindernde Technik der FT 90-03 POM ist laut Lechler beantragt. Der Feldeinsatz läuft seit dem Frühjahr 2017, in Verbindung mit dem Dropleg UL wurden Abdriftmessungen in Raps zur Unterblütenbehandlung durchgeführt. Die Abdriftwerte deuten laut Lechler auf ein hohes Abdriftreduktionspotential mit deutlich über 90 % hin.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer