Mit dem GTW 430 mit 43 cbm Fassungsvermögen und einer Überladeleistung von bis zu 1.100 t/h präsentierte Bergmann auf der Agritechnica 2013 einen neuen Tridem-Überladewagen, der nach Herstellerangaben an die Leistungsfähigkeit moderner Großmähdrescher angepasst ist.
Um die enormen Erntemengen schnell und verlustfrei auf die wartenden Straßentransportfahrzeuge überladen zu können, hat Bergmann eine neue Dimension an Förderschnecken konstruiert, deren Aufbau ein gleichmäßiges Entladen des Laderaums ermöglichen soll. Progressive Schneckensteigungen und eine Überladeschnecke mit 600 mm Durchmesser sollen die enorme Überladeleistungen von 1.100 t/h garantieren.
Angetrieben wird das Fahrzeug per Schlepperzapfwelle, deren Kraft mittels robustem Winkelgetriebe an die Überladeschnecke gegeben wird. Das Drehmoment für die Zubringerschnecke wird über ein so genanntes Powerband – ein vielteiliger Verbundriemen, der sich seit Jahrzehnten beim Einsatz in Feldhäckslern und Mähdreschern bewährt hat – an die Antriebswelle übertragen. Die Vorteile sind laut Bergmann offensichtlich, denn ein absolut geräuscharmer Lauf, keine Wartungsnotwendigkeit und vor allem ein hydraulisch unter Last mögliches Kupplungsverhalten seien mit anderen Antrieben nicht erzielbar. Für den Anwender ergibt sich durch diese Technik laut Bergmann der Vorteil, dass die Zubringerschnecke unter Volllast abgeschaltet werden und die Überladeschnecke leerlaufen kann – sollte die restliche Ladung nicht mehr auf das Transportgespann passen, der Mähdrescher jedoch bereits wieder bedient werden müssen.
Mittels der Schlepperhydraulik ist jedoch nicht nur die Kupplung, sondern unter anderem auch die Förderleistung variierbar. Bergmann hat dazu nach eigenen Angaben eine neuartige Dosiereinrichtung über der Zubringerschnecke platziert, die eine stufenlose Dosierung – ebenfalls während des Entladevorgangs bedienbar – ermöglicht. Absolutes Novum ist laut Bergmann ebenfalls die Möglichkeit, die Überladeschnecke in ihrer Neigung hydraulisch zu verstellen, so dass sowohl hohe als auch weiter entfernt stehende Abfahreinheiten mühelos beladen werden können. Höhen von 5,5 Metern und Weiten von 3,5 Metern sind so nach Herstellerangaben erreichbar.
Optional erhältlich ist eine hydraulisch verstellbare Auslaufrohrverlängerung. Mit dieser Ausstattung kann der GTW 430 laut Bergmann auch im Frühjahr bei der Befüllung von großen Drillmaschinen- oder Düngerstreuern eingesetzt werden.
Gezogen werden sollte der neue Überladewagen GTW 430 laut Bergmann von einem Großschlepper mit einer Leistung von mehr als 200/270 kW/PS – denn nicht nur das maximale Gesamtgewicht von 34 t bei 4 t Stützlast muss beschleunigt werden, auch ein schnelles Agieren auf dem Feld mit kurzen Fahrzeiten zwischen den Mähdreschern auf der einen Seite und hohen Fahrgeschwindigkeiten zum Feldrand auf der anderen Seite sind Bedingungen für eine optimale Druschleistung.
Auf der Agritechnica 2013 zeigte Bergmann den GTW 430 mit elektrohydraulischer Zwangslenkung der ersten und dritten Achse und dem hauseigenen hydraulischen Fahrwerk, das optional mit einer Liftachse ausgerüstet werden kann.
Gerade bei Transportfahrten auf der Straße, aber auch auf dem Feld müssen Schüttgüter wie Saatgut, Dünger oder Getreide vor Verschmutzungen und Wettereinflüssen geschützt werden. Bergmann hat dazu eine Abdeckplane für den Laderaum entwickelt, die sich hydraulisch auf- und abwickeln lässt.
Neben weiteren Ausstattungsmöglichkeiten wie LED-Arbeitsscheinwerfern sowohl für die Überladeschnecke, als auch für den Laderaum, kann der GTW 430 mit einer Wiegeeinrichtung bestückt werden, die eine sofortige Ertragserfassung gestattet oder aber eine genaue Beladung der Abfahrgespanne ermöglicht und so aktiv zur Vermeidung von Überladungen beiträgt.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer