Zebra Technologies und GEA Farm Technologies haben gemeinsam die Lokalisierungslösung GEA CowView für die Milchviehhaltung in Ställen entwickelt. Damit ist es nach Herstellerangaben erstmals möglich, die Position und das Verhalten jeder einzelnen Kuh lückenlos und kontinuierlich zu analysieren: Landwirte können den Standort einzelner Kühe in Echtzeit identifizieren, die Gesundheit der Tiere überwachen und Paarungszeiten erkennen.
Das erstmals auf der EuroTier 2012 gezeigte System (siehe Artikel „GEA Farm Technologies mit GEA DairyProQ, GEA DairyProView und GEA CowView auf der EuroTier 2012“) erhält seine Daten über eine Ortungsanlage, die mit der Dart II Ultrawideband (UWB) Technik von Zebra Location Solutions (Zebra LS) arbeitet. Die Lokalisierungslösung wertet die Funkdaten aus und versendet bei Auffälligkeiten oder ungewöhnlichem Verhalten der Tiere eine Benachrichtigung an mobile Endgeräte. Je nach Größe der Herde und Ausstattung des Stalls soll sich die Investition für gewöhnlich nach ein bis zwei Jahren bezahlt machen.
Die Gemeinschaftslösung von GEA und Zebra erleichtert den Landwirten nach Firmenangaben den Arbeitsalltag in großen Milchviehbetrieben., da sie die Echtzeitinformationen dazu nutzen können, Abläufe effizienter und produktiver zu gestalten. Dadurch lässt sich die Arbeitseffizienz auf modernen Milchviehbetrieben verbessern und gleichzeitig die Lebensqualität des Viehs steigern.
Aktuell überwacht CowView nach Unternehmensangaben 4.000 Kühe in sieben verschiedenen Milchbetrieben in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark, weitere Betriebe in Großbritannien und Skandinavien befinden sich in der Installationsphase.
Die DART II UWB-Ortungskomponente von Zebra LS arbeitet mit einer sehr hohen Auflösung und einer Reichweite von mehr als 180 Metern. Das interferenzlose Funksignal der Anlage schließt Störungen mit anderen Funknetzwerken so gut wie aus. Zudem kann das DART-System über 1.000 Transponder pro Sekunde und Hub auslesen. Da die Lösung speziell für den Einsatz in Milchviehbetrieben entwickelt wurde, machen ihr Feuchtigkeit, Staub, Hitze und Kälte nach Herstellerangaben nichts aus.
Die Transponder sind in einem GEA CowView Gehäuse am Hals der Tiere befestigt, das den internationalen Sicherheitsstandard IP69K erfüllt und äußeren Kräften von über 30g standhält. Sie übermitteln Standort und Aktivität der einzelnen Tiere über stationäre Sensoren, wahlweise an einen PC, ein Tablet oder Smartphone. Landwirte können sich die Daten auf dem Endgerät in einem benutzerfreundlichen Format anzeigen lassen und erhalten auf einen Blick alle wichtigen Informationen zu ihrer Herde. Sie können proaktiv auf Veränderungen reagieren und damit die reaktive Arbeitsweise in der Landwirtschaft ablösen.
CowView bietet Landwirten zahlreiche Vorteile: Sie können zum Beispiel mit Hilfe eines Smartphones gezielt nach einzelnen Kühen suchen, automatisch Benachrichtigungen empfangen, wenn sich ein Tier ungewöhnlich verhält und durch zuverlässige Brunsterkennung die Fortpflanzungszyklen der Tiere optimieren.
„Erstmals lassen sich Tiere präzise und sekundengenau orten“, sagt Jill Stelfox, Vice President und General Manager bei Zebra Location Solutions. „Durch die Echtzeitinformationen können Landwirte ihre Arbeitsabläufe gerade in großen Herden beschleunigen und zugleich schnell auf Bedürfnisse einzelner Tiere eingehen.“
„Wir haben mit Nachdruck daran gearbeitet, die RTLS-Technik von Zebra mit unserer Vision zu verbinden, das Verhalten der Tiere durchgängig zu orten und zu überwachen. Dabei waren wir mit diversen Herausforderungen konfrontiert. Gemeinsam haben wir die Hindernisse überwunden und eine bislang einzigartige Lösung entwickelt, die das Gesundheits- und Fruchtbarkeitsmanagement in Großanlagen verbessert“, erklärt Keld Florczak, Leiter Business Development bei GEA Farm Technologies.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer