Leistungsfähige Selbstfahrer zur Gülleausbringung lassen sich in der Praxis oftmals nicht optimal auslasten. Der Grund hierfür liegt im hohen Gewicht der angebauten Verteiler oder Geräte zur direkten Einarbeitung der Gülle durch deren robusten Aufbau. Um die Hinterachse des Selbstfahrers am Vorgewende und beim Umsetzen nicht unnötig zu belasten oder zulässige Achslasten zu überschreiten, sind der maximalen Arbeitsbreite daher Grenzen gesetzt und bei Güllegrubbern oder Scheibeninjektoren mehr als 8,0 m in der Regel nicht möglich. Um trotzdem hohe Flächenleistungen zu erzielen, werden Selbstfahrer deshalb häufig mit hohen Arbeitsgeschwindigkeiten eingesetzt. Da hierbei der Verschleiß und vor allem der Kraftstoffverbrauch enorm ansteigen, ist dies jedoch wenig praktikabel.
Eine Lösung dieses Problems präsentierte Gülletechnik-Spezialist Zunhammer auf der Agritechnica 2009 mit dem Zuni-Trail. Er besteht aus einem angehängten Einachswagen auf dem ein Scheiben- oder Schlitzinjektor mit 12 oder 13,5 m Arbeitsbreite aufgebaut ist; der Aufbau eines Schleppschlauchverteilers mit 24 m Arbeitsbreite ist bereits in Vorbereitung. Durch die Vergrößerung der Arbeitbreite steigt die Stundenleistung bei der Gülleausbringung trotz reduzierter Arbeitsgeschwindigkeit enorm an. Je nach Motorleistung kann die reine Ausbringzeit im Feld laut Zunhammer fast halbiert werden, so dass in der Praxis bei einer üblichen Einsatzzeit von 10 Stunden rund zwei Stunden eingespart werden. Wer lieber schnell fahren möchte, kann dies natürlich auch mit dem Zuni-Trail: je nach Motorleistung und Einsatzbedingungen sind bis zu 18 km/h möglich.
Der Zuni-Trail verfügt über einen kombinierten Aushub- und Klappmechanismus. Durch dieses ausgeklügelte System klappt ein bis zu 13,5 m breites Gerät auf eine Transportbreite von unter 3,0 m zusammen.
Autor: Klaus Esterer
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