Angetrieben werden die neuen Claas Feldhäcksler Jaguar 1000 von den 12-Zylinder-MAN-Motoren D2862 mit 24 l Hubraum, die nach Herstellerangaben nach ECE R 120 im Jaguar 1080 maximal 625/850 kW/PS leisten, im Jaguar 1090 maximal 680/925 kW/PS, im Jaguar 1100 maximal 750/1.020 kW/PS und im Jaguar 1200 maximal 816/1.110. Der Standardkraftstofftank fasst laut Claas 1.500 l und der Harnstofftank 145 l.
Wie bei Claas schon seit 1994 in der JAGUAR-Baureihe üblich, erfolgt der Antrieb zentraler Aggregate über quer eingebaute Motoren mit direkter Kraftabnahme. Ein Powerband leitet die Leistung des Motors direkt von der Kurbelwelle an Messertrommel, Wurfbeschleuniger und Corncracker weiter – nahezu ohne Leistungsverlust. Ein seitlich am Motor platziertes Pumpenverteilergetriebe versorgt den hydrostatischen Fahrantrieb, die Vorpresswalzen sowie zwei unabhängig regelbare Vorsatzantriebe. Diese ermöglichen es, bei der Pickup den Aufnehmer und die Einzugsschnecke sowie beim ORBIS-Maisgebiss die Messer- und Transportscheiben sowie Einspeisetrommeln drehzahlvariabel den Erntebedingungen anzupassen. Im Straßenmodus wird nur der Fahrantrieb betrieben, während Häckselaggregat und Vorsatzgeräte entkoppelt sind – ein Beitrag zur Verbrauchsoptimierung. Die flache Motorhaube verbessert die Sicht nach hinten, während die verjüngte Bauform im Bereich der Lenkachse einen kleinen Wenderadius trotz großer Bereifung erlaubt. Die JAGUAR 1000 sind serienmäßig mit Allradantrieb und automatischem Allradmanagement ausgestattet; auf Wunsch sind Differentialsperren an Vorder- und Hinterachse sowie eine Reifendruckregelanlage für die Vorder- und Hinterachse erhältlich. Apropos Reifen: Claas betont die Mögliuchkeit der Vorderachsbereifung von 800/70 R42 in einer Gesamtmaschinenbreite von 3,30 m, mit einer größtmöglichen Vorderachsbereifung von 900/60 R42 mit 2,15 m Außendurchmesser; für die Hinterachse kann eine Bereifung bis 710/60 R30 ausgewählt werden.
Die neuen JAGUAR 1000 Feldhäcksler verfügen Claas zufolge über den breitesten Gutflusskanal auf dem Markt sowie eine neu entwickelte vollhydraulische Vorpressung. Vier Presswalzen sorgen für gleichmäßigen Einzug – unabhängig von Schichtdicke oder Ertrag. Das soll eine homogene Häckselqualität und hohe Effizienz bewirken. Für Wartungsarbeiten lässt sich das Vorpressaggregat um bis zu 80 Grad aufschwenken (QUICK ACCESS).
Die 2024 vorgestellte V-FLEX Messertrommel (siehe Artikel: „Neues beim Claas JAGUAR Feldhäcksler für 2025”) ist mit 910 mm breiter geworden und bietet damit mehr Raum für hohe Schwadstärken. Die Trommel schneidet mit 10° steilem Messerwinkel besonders effizient und leise. Beibehalten wurde das Konzept, die Messertrommel mit vollem und halbem Messersatz, sowie mit Halbmessern bestücken zu können, um einen weiten Schnittlängenbereich zu realisieren.
Für die Maisernte stehen zwei Varianten des MULTI CROP CRACKER XL zur Verfügung: MCC XL CLASSIC mit Sägezahnprofil mit verschiedenen Zahnung und 40 %Drehzahldifferenz oder MCC XL SHREDLAGE mit 50 % Drehzahldifferenz und 310 mm großen Walzen – die großen Walzen sollen eine gründliche Korn- und Faseraufbereitung auch bei höchster Auslastung realisieren. Der Aufbereitungsgrad kann per CLAAS connect App direkt im Feld analysiert werden, um den Corncracker optimal einzustellen.
Um der gesteigerten Leistung des JAGUAR 1000 gerecht zu werden, hat Claas den Wurfbeschleuniger überarbeitet. Ein hydraulisch verstellbares Spaltmaß von bis zu 60 mm zwischen Beschleuniger und Rückwand erlaubt eine präzise Anpassung des Wurfstrahls – sowohl für weite Überwurfdistanzen beim Anhäckseln als auch für kurze Übergaben an nebenherfahrende Transportfahrzeuge.
Neu ist auch das modulare Auswurfkrümmerkonzept: Je nach Fruchteinsatz lässt sich das Krümmerendstück einfach austauschen – für Gras- oder Maiseinsatz mit jeweils angepasster Länge. Beim Einsatz des ORBIS 10500 Maisgebisses und maximaler Krümmerlänge sorgt ein hydraulisch klappbares Endstück für Transporttauglichkeit auf der Straße.
Claas präsentierte zusammen mit den neuen Jaguar 1000 auch eine neue Generation von Vorsatzgeräten. Die PICK UP 3000, 3800 und erstmals 4500 (Arbeitsbreite: 3,0 m, 3,80 m und 4,50 m) umfassen einen variablen, unabhängigen Antrieb für Aufsammler- und Einzugsschneckendrehzahl. In Kombination mit dem Assistenzsystem CEMOS AUTO HEADER passt das System die Drehzahlen automatisch an Schnittlänge und Fahrgeschwindigkeit an; anstelle herkömmlicher Ketten kommen wartungsarme Gelenkwellen und Getriebe zum Einsatz. Die Einzugsschnecke sorgt mit konstantem hydraulischem Vorpressdruck für einen gleichmäßigen Gutfluss, während die gekapselten, ölgeschmierten Kurvenbahngetriebe des 5-reihigen Aufsammlers Claas zufolge verschleißarm arbeiten. Die robuste Kunststoffabstreifer lassen sich dank Clip-System einfach mit einem Schraubendreher wechseln und die ACTIVE CONTOUR Bodenanpassung soll auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten eine verlustfreie Ernte ermöglichen.
Die neuen ORBIS 9000 und 10500 Vorsatzgeräte bieten 9,00 und 10,50 Meter Arbeitsbreite. Auch hier kommt ein unabhängiger Antrieb für Schneidscheiben und Einzug zum Einsatz. AUTO CONTOUR und aktiv geregelte Stützräder sorgen für präzise Bodenanpassung. Der Transportschutz ist integriert, ein sicherer Straßentransport jederzeit möglich.
Die neuen ORBIS 9000 und 10500 Maisgebisse in 9,0 und 10,50 m Arbeitsbreite (12 respektive 14 Reihen) bieten jetzt einen unabhängig regelbaren, variablen Antrieb von Messer- und Transportscheiben sowie Einspeisetrommeln. Über CEMOS AUTO HEADER passt das System Drehzahlen automatisch an Schnittlänge und Fahrgeschwindigkeit an – direkt aus der Kabine. Die Bodenanpassung übernimmt das AUTO CONTOUR System mit drei Bodensensoren. Im ORBIS 10500 unterstützen zusätzlich aktiv gesteuerte Stabilisierungsräder die schnelle Anpassung an wechselnde Geländeprofile – selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Für den Straßentransport reduzieren der automatische Transportschutz und das integrierte Fahrwerk die Transportbreite auf unter 3,0 m (ORBIS 9000) respektive 3,30–m (ORBIS 10500) – laut Claas ohne lange Rüstzeiten. ohne zusätzlichen Rüstaufwand.
Der Anbau aller Vorsatzgeräte soll schnell gehen: Die elektronische Verbindung und der Multikuppler für den zweiten unabhängigen variablen Antrieb werden mit dem JAGUAR verbunden. Der Pendelrahmen soll alle Vorsatzgeräte selbst auf sehr unebenen Einsatzflächen sicher und zuverlässig führen.
Auch in der neuen, leisen Kabine der Claas JAGUAR 1000 mit automatischer Klimaanlage und Premium-Wischsystem findet sich der CMOTION-Fahrhebel in der rechten Armlehne sowie das zentrale CEBIS-Terminal mit 12-Zoll-Display. Für Smart Farming-Anwendungen wie GPS-gesteuertes Lenken, Flottenmanagement und Dokumentation ist das System GPS PILOT CEMIS 1200 integriert. Sitzkomfort versprechen verschiedene Sitzvarianten, darunter ein drehbarer Ledersitz mit Heizung und Belüftung. Optional ist erstmals eine Joystick-Lenkung für den Feldeinsatz verfügbar, die eine präzise Steuerung mit minimalem Kraftaufwand ermöglichen soll. Zwei Lenkmodi und individuell einstellbare Intensitäten erhöhen die Flexibilität. Zusätzlich lassen sich sechs Funktionen direkt über drei Tasten in der Armlehne steuern. Neben dem CEMIS 1200 stehen mit AUTO PILOT und CAM PILOT weitere automatische Lenksysteme zur Verfügung. Die Live-Ertragskartierung auf dem CEMIS 1200 soll übrigens ab 2026 verfügbar sein.
Die Serienausstattung der neuen Claas JAGUAR 1000 umfasst CEMOS AUTO CROP FLOW, das durch eine automatische Motordrehzahlüberwachung Gutfluss stoppt, wenn die Drehzahl zu niedrig wird, und das Motor- und Fahrantriebsmanagement CEMOS AUTO PERFORMANCE, das die Fahrgeschwindigkeit auf die Motorauslastung abstimmt, um einen konstanten respektive maximalen Durchsatz zu realisieren. Das ebenfalls serienmäßige CEMOS AUTO FILL steuert Auswurfkrümmer und Klappen kameragestützt, um nebenherfahrende Transportfahrzeuge automatisch und präzise zu befüllen.
Die neueste Generation des NUTRIMETER misst Trockensubstanz, Stärke, Rohprotein und Zuckergehalt direkt während der Ernte. Diese Informationen fließen nicht nur in die teilflächengenaue Ertragserfassung und -kartierung ein, sondern auch in die automatische Schnittlängenverstellung. Weil der NIR-Sensors jetzt mobil als ISOBUS-Gerät eingesetzt wird, ist ein einfacher Umbau von Maschine zu Maschine möglich. Die ermittelten Daten des NUTRIMETER werden zusammen mit den Maschinendaten des JAGUAR 1000 auf der zentralen Plattform CLAAS connect gespeichert, ausgewertet und ausgegeben.
AutorIn: Magdalena Esterer, Klaus Esterer
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