Mit zusätzlichen Aufgabenbereichen hat die Agricultural Industry Electronics Foundation (AEF) ihr Tätigkeitsspektrum jetzt deutlich erweitert. Während das Augenmerk ursprünglich auf dem ISOBUS lag, kommen jetzt weitere Schwerpunkte hinzu. Bereits seit dem vergangenen Jahr nimmt sich die Organisation des Themas Elektrische Antriebe an. Im Januar übernahm sie auch Aufgaben im Bereich der „Kamera- und Sensortechnik“. Und im angestammten Bereich ISOBUS etablierte sie im Februar eine siebte Projektgruppe für Farm-Management-Informationssysteme (FMIS). Als weltweit aktive Anwender-Plattform stellt die Agricultural Industry Electronics Foundation (AEF) damit auch für weitere Bereiche in der Landwirtschaft Ressourcen und Know-how bereit.
Der zunehmende Bedarf an Kameras für den Einsatz in der Landwirtschaft veranlasste die AEF, eine weitere Projektgruppe außerhalb des ISOBUS-Bereiches einzurichten: PG: Kamerasysteme. Sie hat die Aufgabe, die Grundlage für standardisierte Plug-and-Play-Lösungen zu entwickeln und damit die bestehende Inkompatibilität zu beenden. Die Projektgruppe will damit die Effizienz und die Sicherheit von Traktoren, Geräten und selbstfahrender Landtechnik steigern, damit der Fahrer sich auf seine Hauptaufgaben konzentrieren kann. Die Projektgruppe Kamerasysteme wird in drei Schritten vorgehen: Zunächst wird die Inkompatibilität der Schnittstelle zwischen Traktor und Gerät für bestehende Kamerasysteme beseitigt. Die Lösung soll auch zukünftige Anforderungen berücksichtigen. Ein weiterer Schritt ist die Standardisierung der Schnittstelle des Bedienterminals. Und schließlich sollen Rahmenbedingungen für Kamerasysteme unterschiedlicher Komplexität und mit kompatiblen Sub-Systemen und Komponenten geschaffen werden.
Ziel der neuen Projektgruppe Elektrische Antriebe ist die Ausarbeitung eines Normenvorschlags für eine leistungsfähige Traktorenschnittstelle für die Stromversorgung von Anbaugeräten und externen Komponenten. Dahinter steht der Gedanke, dass die Ausrüstung mit Elektromotoren auf marktgängigen Anbaugeräten mit jedem Traktormodell kompatibel und die Leistungsdaten des Verbrennungsmotors die einzige Begrenzung sein sollte. Die Arbeit der Projektgruppe soll in einem Vorschlag für eine übergreifende Branchennorm münden. Fünf Untergruppen arbeiten dafür bereits an speziellen Themen: Schnittstellen-Verbindung (physikalisches Interface), Anforderungen der Anbaugeräte, Sicherheits- und Risikoanalyse, Spezifikation der Schnittstelle bezüglich der Anforderungen an Kommunikation und Leistung, Lösungsansätze für die Kühlung.
Die AEF-Projektgruppe „FMIS“ ist im Bereich ISOBUS das siebte „Project Team“ der AEF. Sie wird in konsequenter Weiterentwicklung der AEF-ISOBUS-Strategie gemeinsame Lösungen für die Anbindung mobiler Fahrzeuge und Geräte an Hofrechner und dergleichen entwickeln. Arbeitsschwerpunkte sind die Harmonisierung und Erweiterung bestehender Standards für Schnittstellen zur Datenübertragung und die Ausarbeitung von Umsetzungsempfehlungen (AEF-Guidelines) für Hersteller von Maschinenelektronik und Management Software. Der bereits begonnene Prozess einer einheitlichen und klar strukturierten Zertifizierung von ISOBUS-Funktionen auf mobilen Maschinen soll dabei zukünftig auch auf die Schnittstellen zu Informations- und Managementsystemen ausgedehnt werden.
Die Erfahrung der bisher existierenden AEF-Projektgruppen zeigt deutlich, dass für die Gruppenarbeit eine ausreichende Zahl von Experten erforderlich ist. Sie sind ein entscheidender Faktor für die rechtzeitige Umsetzung der Projekte. Deshalb bittet die AEF alle europäischen, nord- und südamerikanischen sowie asiatischen Unternehmen aus den genannten Bereichen, diese Experten in ausreichender Zahl zur Verfügung zu stellen.
Veröffentlicht von: Magdalena Esterer, Klaus Esterer