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SIMA Innovation Awards 2019: 27 Auszeichnungen für innovative Neuheiten (Teil 1)

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Artikel eingestellt am:
09.12.2018, 7:25

Quelle:
ltm-KE und ltm-ME, Bilder: Werksphotos
www.simaonline.com

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Traditionell werden die Gewinner einer SIMA-Innovation-Award-Medaille bereits mehrere Monate vor stattfinden der Messe bekanntgegeben. So auch in diesem Jahr. Insgesamt 27 Neuheiten wurden im Rahmen des Neuheiten Wettbewerbs zur SIMA 2019, die vom 24. bis 28. Februar 2019 in Paris veranstaltet wird, mit einer Medaille ausgezeichnet. Neu in diesem Jahr ist, dass neben Gold- und Silber-Medaillen jetzt auch Bronze-Medaillen verliehen werden, die an die Stelle der bisherigen lobenden Erwähnungen treten. In diesem ersten Teil unserer Artikelserie werden wir uns mit den beiden Gold-Medaillen-Gewinnern, den fünf Silber-Medaillen-Gewinnern und sechs der insgesamt 20 Bronze-Medaillen beschäftigen. Die restlichen 14 Bronze-Medaillen-Gewinner folgen zeitnah in Teil 2.

Die beiden SIMA INNOVATION AWARDS 2019 in Gold gingen an:

JAGUAR 960 TERRA TRAC, Claas, Fresnes, Frankreich, Halle 5b, Stand F103/104
Claas hat das bekannte TERRA TRAC Raupenlaufwerk für die Verwendung am Feldhäcksler JAGUAR 960 dahingehend weiterentwickelt, dass nun ein Einsatz des Bandlaufwerkes auf Grünland möglich ist, ohne am Vorgewende die Grasnarbe zu beschädigen. Hierfür nutzt Claas die serienmäßige hydropneumatische Laufwerksfederung und erweitert diese um eine Funktion, die am Vorgewende ab einem bestimmten Lenkwinkel automatisch die Vordere Antriebsrolle anhebt. Dadurch reduziert sich die Aufstandsflächen des Laufbandes auf etwa 60 %, wodurch dessen Scherwirkung deutlich reduziert wird. Laut Claas ist trotz der so reduzierten Laufband-Aufstandsfläche ein geringerer Bodendruck gegeben, als bei der Verwendung einer herkömmlichen Bereifung bei vergleichbarer Bodenschonung. Einen weiteren Vorteil des TERRA TRAC Raupenlaufwerks sieht die Jury beim JAGUAR Terratrac TT im etwa 1 m längeren Radstand (im Vergleich zum Standardmodell mit Reifen), wodurch sich die Zugänglichkeit für Wartungszwecke insbesondere zum Corncracker und zum Wurfbeschleuniger erhöht. Trotz Bandlaufwerk bleibt der JAGUAR 960 TT unter 3 m Außenbreite und kann mit 40 km/h Höchstgeschwindigkeit am Straßenverkehr teilnehmen. Weitere Informationen zum TERRA TRAC Bandlaufwerk, dass bereits zur Agritechnica 2017 vorgestellt wurde, finden Sie im Artikel: „Claas zeigt neue TERRA TRAC Raupenlaufwerke für JAGUAR und AXION“.

DynaTrac, LAFORGE, Guignicourt, Frankreich, Halle 4, Stand H019
Mit DynaTrac hat Laforge einen hydraulischen Verschieberahmen entwickelt, der, zwischen Traktor und Anbaugerät angeordnet, die GPS-genaue Spurführung des Anbaugerätes mit einer Genauigkeit von +/- 1 cm übernimmt. Die exakte Einhaltung der Spur wird so nicht mehr durch die Lenkbewegungen des Traktors, sondern durch seitliches Verschieben des Anbaugerätes bewerkstelligt. Die Entstehung unvorteilhafter, weil den Kraftstoffverbrauch erhöhender und das Material belastender seitlicher Kräfte zwischen Traktor und Anbaugerät soll so vermieden werden. Diese können auftreten, wenn die Lenkbewegungen des Traktors gegen die Selbstführungskräfte des Anbaugerätes arbeiten. Darüber hinaus ist DynaTrac universell mit allen am Markt verfügbaren Traktoren und Anbaugeräten verwendbar. Die Anschaffung spezieller Maschinen mit eigener Spurführungs-Funktionalität wird somit überflüssig. Der Nutzer muss deshalb auch nur den Umgang mit der Steuerung des Verschieberahmens beherrschen und nicht den mit verschiedenen Systemen.

Die fünf SIMA INNOVATION AWARDS 2019 in Silber gingen an:

Live NBalance, Airbus Defence and Space, Halle 4, Stand K037 & John Deere, Halle 5b, Stand A018
Das von Airbus Defence and Space und John Deere entwickelte Tool Live NBalance kombiniert Satellitenbilder und Ertragsdaten, um die Stickstoffeffizienz vollständig zu überwachen. Live NBalance hilft, den richtigen Zeitpunkt für Bewässerung und Düngung festzulegen und Ergebnisse der Maßnahmen zu kontrollieren.Nach der Ernte kann das Tool die Entwicklung über die komplette Vegetationsperiode als Animation darstellen und mit den tatsächlichen Ergebnissen vergleichen, um so gegebenfalls die zukünftige Düngestrategie anzupassen. Die Besonderheit des Systems besteht aus dem Zusammenführen von auf dem Feld gewonnen Daten – beispielsweise durch Ertragssensoren und Satellitenbilder, die Auskunft über den während des Jahres von den Pflanzen aufgenommenen Stickstoff liefern. Die Satellitendaten stammen für eine höhere Genauigkeit von mehren Satelliten (Sentinel2, Landsat8, SPOT6, SPOT7).

Field Sensor (by Bosch), Bosch France, Saint-Ouen, Frankreich, Halle 4, Stand K050
Der prämierte Field Sensor von Bosch wird direkt im Feld aufgestellt und erfasst täglich Daten über die Pflanzen, den Boden und das Klima. Hierfür verfügt der Field Sensor über mehrere Sensoren und insbesondere eine Multispektralkamera, die unter anderem Blattfläche und Chlorophyllgehalt ermittelt. Über die weiteren Sensoren werden Daten zu Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Bodenfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung erfasst. Auf Basis wirtschaftlicher Algorithmen der Firma Hiphen in Kombination mit ökonomischen Modellen erhält der Landwirt Hinweise für eine Bestandsführung, die ihm am Smartphone in Echtzeit angezeigt werden. Durch die Kombination von Informationen über die angebaute Pflanze mit Boden- und Klimadaten wird die Relevanz dieser Hinweise verbessert. Die täglich erstellten Photos helfen, die Entwicklung der Kulturpflanze zu beobachten, um etwa das aktuelle Vegetationsstadium oder Pflanzenkrankheiten frühzeitig zu erkennen sowie Satellitendaten, die zur Bestimmung des Stickstoffbedarfes verwendet werden sollen, mit dem tatsächlichen Ist-Zustand abzugleichen. Nicht zuletzt können über dieses System die Daten verschiedener Quellen, wie Satelliten, Drohnen und weiterer Sensoren zusammengeführt werden, um Aussagen über die Heterogenität eines Feldes zu erhalten oder Prognosen über die Ernte zu treffen.

John Deere Support Connecté, John Deere, Ormes, Frankreich, Halle 5b, Stand A018
John Deere präsentiert mit Support Connecté eine technische Hilfestellung, die Informationen verschiedener Landmaschinen sammelt, auswertet und bündelt. Angeschlossene Maschinen erweitern ständig die zentrale Datenbank des technischen Supports und helfen ein Frühwarnsystem zu betreiben, das warnt, bevor eine Maschine ausfällt. Darüber hinaus können Wartungsarbeiten und notwendige Reparaturen so geplant werden, dass Ausfallzeiten für den Kunden möglichst gering bleiben und Werkstattaufenthalte zu einem für ihn günstigen Zeitpunkt stattfinden. Der sogenannte Expertenalarm warnt vor dem Auftreten typischer Maschinenausfälle. Insgesamt ermöglicht das System eine fortwährende Überwachung aller angeschlossenen Maschinen und ein proaktives Vorgehen des Händlers bereits vor Eintreten eines Maschinenausfalls. Werkstätten hilft John Deeres Support Connecté die Arbeitsplanung zu optimieren, um Arbeitsspitzen zu reduzieren, so dass sie im Fall einer notwendigen Wartung oder Reparatur schneller reagieren können.

REDVISTA, Kuhn, Saverne Cedex, Frankreich, Halle 5a, Stand G032/E032
Die mobile App Kuhn REDVISTA ersetzt die klassische gedruckte Bedienungsanleitung. Mittels Augmented-Reality-Technologie unterstützt sie den Anwender bei der Maschineneinstellung sowie bei Wartungsarbeiten. Die App ist laut Hersteller auf allen Arten von Smartphones und Tablets einsetzbar und auch ohne Internetverbindung nutzbar. Nach Scannen eines Codes auf der Maschine werden dem Anwender alle relevanten Informationen angezeigt. Aktuell umgesetzt hat Kuhn eine Anwendung, die beim Auffinden der Schmierpunkte hilft. Durch die Augmented-Reality-Technologie soll es möglich sein, auch unerfahrenen Mitarbeitern die Wartungs- und Einstellarbeiten zu übertragen. Insgesamt zielt Kuhn REDVISTA auf ein jüngeres Publikum ab, dem der Zugang zur Technik spielerisch eröffnet werden soll.

Tank Air Wheel, Sodijantes Industrie, Falaise, Frankreich, Halle 4, Stand K015
Sodijantes Industrie präsentiert mit seinem neuen Tank Air Wheel ein System, das die oftmals sehr langen Befüllzeiten insbesondere großvolumiger Reifen bei der Verwendung von Reifendruckregelanlagen deutlich reduziert. Das Tank Air Wheel besteht im Wesentlichen aus einem in die Felge integrierten ringförmigen Luftvorrats-Behälter. Durch das große Luftvolumen und den Speicherdruck von 6 bar soll die Zeitdauer zum Anheben des Reifenfülldruckes um den Faktor 10 verringern. Da das Sodijantes Industrie Tank Air Wheel in der Felge integriert ist, kann es für jede Art Reifen unabhängig vom Hersteller verwendet werden.

Sechs der zwanzig SIMA INNOVATION AWARDS 2019 in Bronze gingen an:

WindControl, Amazone, Auneau, Frankreich, Halle 5a, Stand C013/14-031-032
Mit WindControl hat Amazone eine Erweiterung der Streufächer-Überwachung ArgusTwin entwickelt, die es ermöglicht, Streufehler durch starken Wind bei der Arbeit mit Scheibendüngerstreuern zu verhindern. Ein Windsensor am Düngerstreuer ermittelt Windgeschwindigkeit und Richtung. Diese Informationen werden dazu verwendet, das Einleitsystem und die Streuscheiben-Drehzahl so zu verändern, dass die Verlagerung des Streufächers durch den Wind kompensiert wird. Das ArgusTwin-System kontrolliert dabei die Wirkung der Regelung. Bei starkem Wind, wenn das System nicht mehr in der Lage ist, diesen zu kompensieren, wird der*Die Fahrer*In auf dem Display – das kontinuierlich auch Windstärke und Richtung anzeigt – durch eine Warnung aufgefordert, die Arbeit einzustellen. Weitere Informationen zum Amazone WindControl finden Sie im Artikel: „Amazone WindControl verbessert Düngegenauigkeit auf schwierigen Windstandorten“.

Arbos BLASTER, Arbos France, St Priest, Frankreich, Halle 4, Stand F002
Die komplett neu entwickelte gezogene Feldspritze Arbos BLASTER 4000 zeichnet sich durch ein neuartiges Lenksystem, eine Einzelradfederung sowie eine verstellbare Spurweite aus. Statt einer Lenkung, bei der sich der Drehpunkt zwischen Deichsel und Rahmen befindet, verfügt die Arbos BLASTER über eine Art Knicklenkung mit einem Drehpunkt unmittelbar vor der Achse. Beim Lenken wird also das komplette Chassis mit dem darauf befindlichen Spritzmitteltank geschwenkt, während das Spritzgestänge, das auf der Hinterachse montiert ist, seine Ausrichtung parallel zur Hinterachse beibehält. Der Vorteil dieser Konstruktion liegt darin, dass das Spritzgestänge so bei Lenkmanövern in Fahrtrichtung betrachtet nicht verschwenkt wird und diese optimale Ausrichtung auch am Vorgewende länger beibehält, auch wenn der Wendevorgang bereits eingeleitet wurde. Diese Art der Lenkung ermöglicht zudem unabhängig von der Spurweite – die bei der Arbos BLASTER von 1,50 bis 2,25 m eingestellt werden kann – einen Lenkwinkel von 28 Grad und einen Wenderadius von unter 4 m. Die Lenkung arbeitet mit zwei Lenkwinkel-Sensoren, von denen sich einer vorne an der Zugöse und einer am Drehpunkt vor der Achse befindet sowie zwei Hydraulikzylindern, die die Lenkbewegung ausführen. Die unabhängige Einzelradfederung hält das Gestänge konstant parallel zur Bodenoberfläche ausgerichtet. Die optimale Gestängeführung und die Möglichkeit der Düsenschaltung im 25- oder 50-cm-Abstand gestattet es, Pflanzschutz-Maßnahmen näher am Boden auszuführen und so die Abdrift zu reduzieren.

Fourrage lib, Beiser Environnement, Bouxwiller, Frankreich, Halle 4, Stand K023
Der Fourrage lib von Beiser Environnement ist eine mobile Futterraufe mit integrierter, patentierter Fernwiege-Einrichtung. Über eine LoRa- oder SigFox-App informiert die Wiegeeinrichtung den Viehhalter über die aktuelle Futtermenge in der Futterraufe. Bei 50 % Füllstand kann ein erster Alarm ausgelöst werden, ein weiterer wenn 70 % des Futters verbraucht sind. Der Vorteil des Fourrage lib besteht darin, dass der Viehhalter aus der Ferne die verbleibende Futtermenge sowie den täglichen Futterverbrauch kontrollieren kann, ohne hierzu auf die Weide fahren zu müssen. Eine weitere Funktion ist eine Positionsbestimmung des Fourrage lib, die Diebstahl entgegen wirken kann. Der Beiser Environnement Fourrage lib ist komplett feuerverzinkt und für den Straßentransport zugelassen, und kann mit einem Regenschutzdach versehen werden.

BERTHOUD RENT, Berthoud, Belleville, Frankreich, Halle 6, Stand B028
Berthoud zeigt mit Berthoud Rent eine Langzeit-Leasing-Lösung für Pflanzenschutzspritzen, bei der neben Wartung auch Verbrauchsmaterial wie Spritzdüsen Teil de Leasing-Vertrages sind. Dieses Service-Leasing inkludiert Wartungsarbeiten auf dem Betrieb sowie einen halbjährlichen Check und erlaubt fest definierte Kosten über die komplette Laufzeit. Neben festen Raten sind auch Leasing-Raten möglich, die sich an der Benutzung der Spritze orientieren.

Case IH XPower, Case IH, Morigny Champigny, Frankreich, Halle 5a, Stand E002
Bei Case IH XPower handelt es sich um einen elektrischen Unkrautvernichter, der durch Wetterdaten aus dem Telematikportal und gemessene Bodenfeuchtigkeit immer die richtige Spannung liefert. Case IH XPower, das mit Hochfrequenz- und Hochspannungsstrom Unkräuter beseitigt, lässt sich in allen Kulturen inklusive Reihenkulturen anwenden und kann mit Direktsämaschinen kombiniert werden. Ein Zapfwellengenerator liefert den für den Betrieb des Case IH XPower notwendigen Strom. Um die Wirkung zu optimieren, ist das WeedControl-System in der Lage, über den ISOBUS-Standard der Klasse 3 die Geschwindigkeit des Traktors an die aktuellen Anforderungen anzupassen. Die Wirkung tritt laut Hersteller bereits nach 30 Minuten ein und eine nachfolgende Bestellung der Fläche kann unmittelbar erfolgen. Insgesamt ist diese Art der umweltfreundlichen Unkrautbekämpfung so effektiv wie chemische Maßnahmen.

CONVIO FLEX, Claas, Fresnes, Frankreich, Halle 5b, Stand F103/104
Die SIMA-Jury zeichnete das neue Bandschneidwerk Claas CONVIO FLEX insbesondere deshalb aus, weil es Landwirten ermöglicht, nahezu alle Arten von Druschfrüchten wie etwa Getreide, Raps, Sojabohnen, Sonnenblumen, Erbsen etc. mit nur einem Schneidwerk zu ernten. Eine ausführliche Beschreibung dieses sehr komplexen Mähdrescher-Schneidwerkes finden Sie im Artikel: „Claas debütiert mit Bandschneidwerken CONVIO und CONVIO FLEX“.

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