Nach der Serie Major ist der Crystal die zweite Zetor-Baureihe, die von Deutz-Motoren angetrieben wird. Im Falle der neuen Crystal Traktoren handelt es sich um den Deutz 6-Zylinder Common-Rail-Turbomotor TCD 6.1 L mit 6.057 cm³ Hubraum. Mittels SCR-/AdBlue-Technik erfüllt der Motor derzeit die Abgasnorm EU 3b/Tier 4i (30 l AdBlue-, 300 l Diesel-Tank). Die Nennleistung, bei einer erfreulich niedrigen Nenndrehzahl von 2.100 U/min, beziffert Zetor (nach 2000/25/EC) mit 106/144 kW/PS für den Crystal 150 und 120/163 kW/PS für den Crystal 160, das maximale Drehmoment wird mit 650 Nm beim Crystal 150 und 739 Nm beim Crystal 160 angegeben, der Drehmomentanstieg mit 38 beziehungsweise 36 %. Die Leistungskurve verläuft laut Zetor sehr linear, so dass es keine ausgewiesene Maximalleistung gibt. Ebenso verzichtet Zetor auf den Schnickschnack eines Motormanagements, weshalb die angegebene Motorleistung immer zur Verfügung steht. Der Zetor Crystal ist also ein grundehrlicher Schlepper – what you see is what you get.
Beim Getriebe für die neue Baureihe Crystal greift Zetor auf das bereits vom Forterra bekannte Wendegetriebe eigener Herstellung zurück. Fünf Gänge (inklusive Kupplungsbetätigung am Schalthebel), zwei Gruppen, eine 3-fach-Lastschaltung und die lastschaltbare Wendeschaltung ergeben zusammen 30 Vorwärts- und 30 Rückwärtsgänge, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 40 km/h. Im Vergleich zum Wettbewerb bietet der neue Zetor Crystal damit für diese Leistungsklasse sicher keine allzu üppige Getriebe-Ausstattung. Auf der anderen Seite handelt es sich beim Getriebe um eine über viele Jahre in der Praxis bewährte Konstruktion, die einfach zu bedienen ist und auch beim Wirkungsgrad punkten dürfte. Und der Crystal reüssiert dafür bei der Zapfwellenausstattung mit den im Heck serienmäßigen – noch immer nicht bei allen Herstellern selbstverständlichen – vier Drehzahlen 540/540E/1000/1000E.
Die Allrad-Vorderachse ist beim neuen Zetro Crystal serienmäßig ungefedert, als Austattungsoption gibt es eine gefederte Vorderachse von Carraro. Schwenkbare Kotflügel und eine 100-%-Lamellen-Differentialsperre sind bei beiden Ausführungen Standard. Für eine ausgewogene Gewichtsverteilung und ein sicheres Fahrverhalten insbesondere mit schweren Anbaugeräten soll der Radstand von 2.840 mm sorgen. Zusätzlich stehen bis zu 900 kg Frontballast zur Verfügung.
Die Förderleistung der Hydraulikpumpe gibt Zetor für den Crystal 150 und Crystal 160 mit 85 l/min an, die Hubkraft des Heckkrafthebers mit 85 kN. Geregelt wird der Heckkraftheber mittels Bosch-EHR, inklusive der komfortablen HitchTronic-Funktion, die bei der Bodenbearbeitung nach Vorwahl der Arbeitstiefe automatisch die korrekte Einstellung von Lage- und Zugkraft- respektive Mischregelung vornimmt (siehe hierzu auch Artikel „Rexroth Automatic Hitch Control AHC übernimmt dynamische Einstellung der Lage- und Zugkraftregelung“). Die drei doppeltwirkenden Steuergeräte werden mechanisch bedient. Elektronische Steuergeräte in Verbindung mit der kürzlich beim Forterra HD vorgestellten neuen Bedienkonsole (siehe Artikel „Zetor stellt neue Baureihe Forterra HD vor“) gibt es für den Crystal derzeit noch nicht. Laut Zetor wird eine entsprechende Ausführung des Crystal voraussichtlich 2016 auf den Markt kommen. Optional können Zetors neue Sechszylinder-Traktoren mit einer Zuidberg-Fronthydraulik mit nach Herstellerangaben 35,9 kN Hubkraft sowie einer 1000er-Frontzapfwelle mit bis zu 90 kW Leistungsübertragung ausgestattet werden.
Die Kabine für den Crystal hat Zetor von der Forterra-Baureihe übernommen. Zu den Ausstattungsmerkmalen zählen unter anderem ein in Höhe und Neigung verstellbares Lenkrad, Radiovorbereitung, manuelle Klimaanlage und Aktivkohlefilter, Beifahrersitz mit Sicherheitsgurt, ein ausstellbares Dachfenster sowie beheizbare Außenspiegel und eine Heckscheibenheizung. Wahlweise kann die Kabine, für die Zetor einen Lärmpegel von 73,2 dBA angibt, mit einer Federung ausgerüstet werden.
Zetor zeigt die neuen Traktoren der Serie Crystal und weitere Neuheiten auf der Agritechnica 2015 in Halle 7 auf Stand C13.
Autor: Klaus Esterer
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